Gedichte der Romantik zum Thema „Aufbruch bis hin zum Risiko“ (Mat 4626)

Worum es hier geht:

Die Gedichte der Romantik sind nicht nur Wandern im Mondschein o.ä. bestimmt. Sie enthalten auch durchaus Ansätze, die die Bereitschaft zum Risiko zeigen.

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Wir führen hier die Gedichte alphabetisch nach Verfassern auf, verweisen aber auch ggf. auf Zusammenhänge.

  • Annette von Droste-Hülshoff, Klausur zum Gedicht „Am Turme“
    Ein unglaublich dynamisches Gedicht, das die Sehnsucht einer Frau aus dem 19. Jhdt. zeigt, nicht an die Vorstellungen und Grenzen des 19. Jhdts. gebunden zu sein.
    Allerdings bleibt es wohl bei dem Blick vom Turm aus.
    Hier lohnt es sich sicher, die Biografie dieser Dichterin einzubeziehen.

    Präsentiert wird hier eine Klausuraufgabe mit kommentierter Lösung. Das hilft vielleicht dem einen oder anderen, an mehr Punkte bei schriftlichen Interpretationen zu kommen.

    Ansonsten kann man dieses Gedicht gut vergleichen mit Eichendorffs „Sehnsucht“, wo es auch beim sehnsüchtigen Blick hinaus bleibt – aber sehr viel konventioneller und weniger dynamisch:
    https://schnell-durchblicken.de/klausur-interpretation-droste-huelshoff-am-turme
    gegen
    https://textaussage.de/schnell-durchblicken-eichendorff-sehnsucht
  • Eichendorff, „Abend“
    („Gestürzt sind die goldnen Brücken“
    Ein Gedicht, das den Neuanfang nach einem Zusammenbruch oder Absturz einfach durch den Frühling und die entsprechende Natur sowie die alten Weisen eines Spielmanns herbeikommen lässt.
    Aufbruch, Neuanfang ja, aber die neuen Brücken bauen sich von selbst – von Risiko kein Wort.
    https://www.einfach-gezeigt.de/eichendorff-abend-gestürzt
  • Eichendorff, Frische Fahrt
  • Eichendorff, „Liebe, wunderschönes Leben“ – ein bisschen „jugendgefährdend“?
    • Verbindung von Liebe und Leben´- primär geht es aber um die Kräfte, die einen von „Fleißig ruhigem Studieren“ abhalten.
    • Hervorgehoben wird auch hier das Lockende des Frühlings
    • Letztlich wird deutlich gemacht, dass das Lyrische Ich sich diesem Drang hingeben wird.
      https://textaussage.de/eichendorff-liebe-wunderschoenes-leben
  • Eichendorff, „Rückkehr“
    • Das Gedicht ist hochinteressant, weil es nämlich eine missglückte „Heimkehr“ zeigt, die dann nur noch eine Rückkehr ist, die wieder zu einer Rückkehr, nämlich in die „weite Welt“ wird.
    • Dort kommt das Lyrische Ich aber auch mehr an, so dass es am Ende den Tod auf dem „Feld“ (wohl dem Schlachtfeld) sucht und findet.
    • Das Gedicht ist insofern erstaunlich modern, weil es einen Menschen mit romantischen Zielen und Gefühlen, aber ohne seine irdische Heimat, also in absoluter Heimatlosigkeit, zeigt.
    • Selbst die bei Eichendorff sonst immer noch gegebene himmlische Heimat ist hier kein Rückzugsort mehr.
    • Man kann das Gedicht gut mit Kafkas Parabel „Heimkehr“ vergleichen, aber auch mit „Der Nachbar“, weil sich hier auch ein Kommunikationsproblem zeigt, das möglicherweise erst größere Probleme auslöst.
    • https://www.schnell-durchblicken2.de/eichendorff-rueckkehr
  • Friedrich Schlegel, „Betrachtung“
    • Rückkehr zum kleinen Haus der Jugend – erinnert ein bisschen an „Green green grass of home“
    • alles ist wie früher – darum bemüht sich sogar ein Diener
    • Das wird dem Lyrischen Ich zur Mahnung: „So bleibt Beschränkung gern in tiefem Frieden“
    • Dagegen: „Den künern Geist hat immer Ruh vermieden […] Er muss auf wildem Flügel weiter eilen.“
    • Der Schluss ist wohl entscheidend – noch deutlicher als in „Frische Fahrt“ von Eichendorff wird hier dem wilden Aufbruch das Wort geredet.
  • Novalis, „Wohin ziehst du mich“
    https://textaussage.de/klausur-novalis-wohin-ziehst-du-mich-vergleich-romantik-sturm-und-drang

    • Ausgangspunkt sind die „Fülle des Herzens“ und
    • der „Gott des Rausches“
    • Dann taucht die Frage auf, in welche gefährlichen Gebiete der Natur es das Lyrische Ich treiben wird.
    • Dabei will man wie Cäsar den Göttern nahe kommen.
    • Dazu will man „Unerhörte, gewaltige / Keinen sterblichen Lippen entfallene / Dinge“ sagen, also die Grenzen der schöpferischen Kreativität angehen.
    • Einige Zeilen beziehen sich auf den Weingott Bacchus und sein nächtliches Treiben.
    • Den Schluss bildet das Gefühl, dass die Natur dem Lyrischen Ich „seltsam und fremd“ begegnet – aber es bleibt das Gefühl beim Leser, dass es sich dem stellen will, alles aus ausleben will.
  • Wilhelm Müller, „Der Wegweiser
  • Dieses Gedicht könnte man vergleichen mit
    Friedrich Schiller, „Der Pilgrim“
    Dort geht es anscheinend um das Ende aller Hoffnungen, die mit dem Aufbruch verbunden waren. Soll man deswegen aber nicht aufbrechen?
    https://schnell-durchblicken.de/friedrich-schiller-der-pilgrim

Weiterführende Hinweise