Kurz und „verbindlich“: Quelleninterpretation – wie geht man ganz einfach vor?

Eine Quelle ist ein Überbleibsel aus früheren Zeiten.

Wenn man so etwas interpretieren will, gibt es drei einfache Schritte:

  1. Vorklärungen
    1. Deshalb muss es erst mal in seinen historischen Kontext gestellt werden. Wichtig ist, dass man nicht alles erzählt, was vorher passiert ist. Vielmehr sollte man schauen, worum es in der Quelle überhaupt geht und was aus der Vorgeschichte in ihr Bedeutung hat.
      Man spricht hier von „Momenten“: Das ist nicht „der“ Moment als Zeitpunkt, sondern „das Moment“, z.B. Drehmoment in der Physik. Dabei handelt es sich um bewegende Kräfte, die also eine Auswirkung haben auf das, was man in der Quelle zu sehen bekommt und zu analysieren hat.
    2. Neben dem historischen Kontext spielt natürlich auch der „Vorab-Quellenwert“ eine Rolle. Damit ist gemeint: Wie nah ist der Verfasser der Quelle am Geschehen? Verfügt er über Kompetenz, ist er durch „Loyalitäten“ beeinflusst, also Abhängigkeiten?
      Das muss vorher geklärt werden, sonst holt man aus der Quelle Sachen heraus, die „gefärbt“ oder sonstwie problematisch sind.
  2. Nach diesen Vorklärungen geht man auf den Inhalt der Quelle ein.
  3. Schließlich wertet man sie noch aus.
    Das ist dann die eigentliche Interpretation bzw. Deutung der Quelle – im Hinblick auf Fragestellungen.
    Da gibt es zwei Möglichkeiten:

    1. Wenn es keine Vorab-Fragestellung gibt, geht man auf alle wichtigen Dinge ein, die man aus der Quelle erfahren kann.
    2. Ansonsten konzentriert man sich auf das, was man aus der Quelle für eine übergeordnete Fragestellung braucht.