Gedicht - Inhaltsbeschreibung - Profi Freistein zeigt: Erst verstehen, dann beschreiben, Teil 3
Nov 1, 2025
In den ersten beiden Videos hat unser Profi Freistein gezeigt,
Video1: wie einfach die Dinge sind, die in einem Gedicht auftauchen können.
https://youtu.be/rMXAqsFsAB4
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Video". Hier ging es dann um die "Äußerungen" des lyrischen Ichs - die man für die Beschreibung braucht.
https://youtu.be/-Ty9iIHvfpU
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Und in diesem Video geht es darum, wie man die Äußerungen mit dem Inhalt verbindet.
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Die Dokumentation ist hier zu finden:
https://schnell-durchblicken.de/profi-freistein-so-versteht-und-beschreibt-man-den-inhalt-die-aussagen-und-das-thema-eines-gedichtes
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0:00 Einführung – Professor Freistein erklärt die Idee der Zeilen- und Strophenbeschreibung
1:00 Schritt 1 – Ein Gedicht Zeile für Zeile verstehen
1:18 Beispielgedicht: „Morgens“ von Jakob van Hodis (Expressionismus)
2:00 Erste Strophe – Wind, Himmel und die Morgensonne („blutende Tore“)
3:00 Zweite Strophe – Der Wind über der Stadt, Industrie-Assoziationen
4:00 Kontrast – Rußige Sonne, Engelbilder und Umweltaspekte
5:00 Glocken und Dom – mögliche Religionskritik, Zeichen der Veränderung
6:00 Frauen und Mädchen – Alltag, Arbeit, „wilde Nacht“ – gesellschaftlicher Blick
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Ja, einige kennen vielleicht schon
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unseren Profi Freistein hier.
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äh der ist ja bekannt dafür, dass er
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sich bemüht, Dinge ganz einfach zu
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erklären. Das muss nicht immer im
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Gartentor natürlich geschehen. Das kann
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auch in diesem Falle was ausführlicher
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sein. Und zwar geht es um
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Gedichtanalyse,
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was Marco, das ist sein fiktiver Neffe,
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dem er das immer erklärt. Der weiß
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inzwischen auf dem Video 1, was ein
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Gedicht überhaupt enthält, Gefühle und
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ähnliches mehr und Beschreibungen,
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Appelle und wie man diese Äußerungen des
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lyrischen X auch klassifiziert, also
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einteilt in Beschreibung und ähnliche
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Dinge mehr. Schilderung, Appell,
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Vorschlag, Bitte. Da haben wir einiges
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aufgeführt. Jetzt werden wir an diesem
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Gedicht hier versuchen zu zeigen, wie
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man denn jetzt im Einzelnen äh die
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Strophen beschreiben kann. Und das kann
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man eigentlich erst, wenn man sie
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natürlich auch verstanden hat. Und das
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werden wir jetzt mal zeigen.
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Ja, kommen wir jetzt zum ersten Schritt.
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Das ist äh eben das Gedicht verstehen
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und das geht eigentlich nur Zeile für
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Zeile. Je komplizierter ein Gedicht ist,
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desto mehr muss man sich mit den
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einzelnen Zeilen beschäftigen. Und darum
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haben wir uns hier eins rausgesucht aus
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der Zeit des Expressionismus von Jakob
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van Hodis. Das Ding heißt Morgens und es
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sind insgesamt 18 Zeilen und wir
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erklären das jetzt einfach mal so. Da
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heißt es am Anfang, ein starker Wind
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sprang empor, öffnet des eisernen
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Himmels blutende Tore. Ja, also starker
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Wind, blutende Tore, Himmel, da weiß man
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nicht so genau, was es ist, aber
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morgens, das könnte wohl die Morgensonne
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sein, die daad durchkommt. Und eiserner
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Himmel, der ist zunächst natürlich ganz
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grau, z.B. grau schwarz oder irgends
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etwas, so kann man das verstehen. Und äh
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so beschreibt man das dann eben auch,
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ne? Ähm, man hat am Anfang hier also
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eine Beschreibung plus ein bisschen
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sprachliches Mittel. Der aufkommende
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Wind sorgt dafür, dass die Morgensonne
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durchkommt. Und das sprachliche Mittel
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sind natürlich hier die blutenden Tore.
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Ähm, das ist natürlich eine Metapher,
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die etwas besonders deutlich machen
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soll, dass das sehr auffallend ist,
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hervorsticht gewissermaßen. Es geht dann
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weiter. Dieser Wind schlägt an die Türme
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hellklingend laut geschmeidig über die
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Ebene der Stadt. Ist klar. Win schlägt
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an die Türme, das heißt, er kommt daran.
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Wichtig ist, er klingt hell, was positiv
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ist und auch zur Sonne passt und
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geschmeidig. Also er macht nicht
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irgendwie Stress, bringt etwas
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durcheinander oder so, sondern weiter
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eben und zwar über die eherne Ebene der
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Stadt. Das Häusermeer wird ja also als
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Ehern, als Steiser, als Eisern
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verstanden und das passt natürlich hier
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zu dem eisernen Himmel. Rechts haben wir
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das dann jeweils erklärt. Wir machen das
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hier noch einfach mal. Das ist jetzt
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eine Beschreibung mit eigener
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Sichtweise.
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Denn ob das hier hell klingt, ob es
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geschmeidig ist, das ist ja ein Gefühl,
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eine Empfindung des lyrischen Ichs. Das
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muss man sich im Einzeln nicht merken.
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Wir versuchen es nur zu erklären. Also
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auf jeden Fall wird hier ein Eindruck
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geschildert vom lyrischen Ich dann in
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der Zeile 5 heißt es dann plötzlich die
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Morgensonne rußig.
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Aha, da ist auch Ros drin. Man denkt
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schon daran, um 1900 herum war die
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Industrie auf dem Vormarsch. Das kommt
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gleich auch noch. Da gab es eben auch
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Züge, die donnern eben über ihre Dämme.
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Und da kann man sich vermerken, dass
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hier schon angedeutet wird, dass die
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Stadt nicht nur irgendwie eisern ist und
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heb eben und dunkel, sondern dort auch
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keine gute Luft herrscht. Und dann der
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Kontrast natürlich durch die Wolken
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Flügen, goldene Engelflüge. Mal schauen,
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was wir dazu geschrieben äh haben. Es
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ist eine Beschreibung mit Gegensatz, ja,
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er ist der Ruß Umweltverschmos haben wir
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gesagt und dann Rückkehr zu den Wolken,
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durch Wolkenflügen und dann Verbindung
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mit den Engeln. Das ist natürlich eine
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sehr, sehr positive Vorstellung und
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natürlich ein starkes sprachliches
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Mittel. Auch dann hier starker Wind über
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der Bleichen Stadt. Aha, bleich. Das
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passt hier zu Ehern und so weiter. Der
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Wind ist immer noch der gleiche. Dampfer
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und Kräne. Aha, wir hatten eben
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Eisenbahnenzüge. Jetzt kommen Dampfer
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und Kräne hinzu. Sie erwachen, die
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erwachen natürlich nicht wirklich. Da
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kann man sich an Rand schon mal
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schreiben. Das könnte eine
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Personifizierung sein. Am schmutzig
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fließenden Strom. Schmutzig. Wir hatten
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doch schon was. Na klar, das rußig passt
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natürlich dazu.
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Und dann jetzt wird's ein bisschen
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schwierig in Zeile 9 verdrossen klopfen
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die Glocken am verwitterten Domm. Also
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was die Glocken da genau machen, weiß
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man nicht so. Auf jeden Fall der Dom ist
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verwittert. Da könnte man die Vermutung
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haben, wer ein bisschen Ahnung hat aus
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der Zeit um 1900, dass da äh die
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Religion, das Christentum schon
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zurückging. Die Dome standen da noch,
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aber sie verwitterten langsam. Sie sind
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ja in den Jahrhunderten davor in der
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Regel gebaut worden. Und verdrossen
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heißt ähm die kommen d mit diesem Wind
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nicht gut klar. könnte man auch
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überlegen, ah, ist das vielleicht der
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Wind der Veränderung und so weiter. Und
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die Kirche damals war ja nicht unbedingt
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ein Träger von Veränderungen. Und jetzt
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wird spannend in den Zeilen 10 bis 12.
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Viele Weiber, das ist eine alte
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Formulierung, das sind einfach Frauen,
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keine Beleidigung. Siehst du und Mädchen
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zur Arbeit gehen. Ja, erstaunlicherweise
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wird nur der weibliche Teil der
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Gesellschaft hier in den Blick genommen
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im Bleichen Licht. Na klar, bleich, das
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kennen wir schon. bleich, da haben wir
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wieder die bleiche Stadt und so weiter.
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Man muss das nicht so alles hier ähm
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weiß ich auch so machen, dieses Chaos da
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erzeugen, aber wir wollen jetzt während
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wir das ja vorstellen, zeigen, wie hier
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die Querverbindungen sind. Ganz seltsam,
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wild von der Nacht.
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Na ja, ihre Röcke wehen, also ihre
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Weiblichkeit ist da auch noch jetzt zu
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sehen für den Betrachter, das lyrische
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Ich und dann Glieder zur Liebe
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geschaffen. Das nürlich eine typisch
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männliche Sicht der damaligen äh Zeit,
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dass Frauen eigentlich für die Liebe
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gedacht sind und dann in der Nacht
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hoffentlich irgendwie schöne Dinge
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gemacht haben, äh über die Männer sich
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auch sehr freuen. Das wäre eine einfache
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Erklärung.
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Und rechts nehmen wir mal hier das hier
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wieder hinzu. Da ist so ein Wechsel des
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Objekts natürlich. Ähm bisher ging es ja
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um die Stadt, jetzt geht's um die
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Menschen. Konzentration die Frauen haben
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wir gesagt. Ein N reicht natürlich dabei
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und Mädchen müssen arbeiten, statt sich
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der Liebe hinzugeben und das passt so
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wild von der Nacht. Das sind so wie
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gesagt diese männlichen Vorstellungen.
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Dann die letzte Strophe der Überleitung.
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Es geht um diese dies Gen der Frauen.
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Hier oben haben wir gehen. Jetzt die
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Frage, wohin geht es? Zur Maschine
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Maschinenwelt und zu mürrischem Mühen.
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Das heißt auf Deutsch, die müssen sich
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da abmühen 8 Stunden, 10 Stunden und
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sind dabei natürlich eher in einer
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mürrischen Situation. Und sie finden das
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nicht besonders gut, denn nach Meinung
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des lyrischen Ichs sind sie ja
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eigentlich für die Liebe geschaffen.
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Und jetzt ähm ändert sich das Ganze,
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denn jetzt kommen plötzlich Appelle, sie
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in das zärtliche Licht, Horch, die
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Spatzen schreien und interessant ist
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natürlich, ne, dass es hier zärtliche
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Dinge gibt. Also das, was man in dieser
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Industriewelt völlig vermisst, das gibt
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es eben hier. Und ähm dann geht das über
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zu Tieren und zwar Vögeln, die ja den
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Vorteil haben, dass sie nicht festgelegt
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sind auf einen bestimmten Punkt und die
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Spatzen schreien. Da könnte man
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verstehen, ne, die tun etwas, was man
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als Mensch in dieser Welt nicht tun äh
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kann und sie singen sogar. Und das haben
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wir dann hier rechts ähm so dargestellt.
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Appell und Beschreibung. Es gibt auch
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zärtliches in dieser Welt. Dann Hinweis
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auf Spatzen, die sich eigenständig
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verhalten und weiter draußen sogar noch
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Wildheit auf wilderen ähm Feldern hier.
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Da merkt man natürlich, dieses Wild
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passt wieder hier natürlich zu den
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wilden Frauen da in der äh Nacht. Und
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dann gibt es noch eben hier diesen
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Übergang zum Gesang, der steht wohl für
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Lebensfreude und insgesamt kann man
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sagen Hinwendung zum Schönen.
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Wir haben dann äh für diejenigen, die
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das ein bisschen kürzer haben wollen,
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sagen, das schaffe ich doch alles
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überhaupt nicht. Meiner Klassenarbeit
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z.B. haben wir eine Kurzfassung hier.
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Das müsste man beim ersten Schritt eben
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sich klar machen. Wenn nämlich nur eine
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Inhaltsbeschreibung verlangt ist, da
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muss man vorher das Gedicht verstanden
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haben. Und dann sieht man hier, der Wind
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ist der Ausgangspunkt. Stark und
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geschmeidig ist er. Die Stadt ist eisern
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und bleich. Dann haben wir die
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Industriewelt mit ihren Umweltproblemen.
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Äh bei den bei dem Dom weiß man nicht so
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genau, ob das Religionskritik ist. Das
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kann man unter Umständen als Vermutung
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äußern, wenn man ein bisschen was weiß
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über die Zeit um 1900. und dann eben die
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Konzentration auf die Menschenwelt, aber
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nur auf Frauen und Mädchen, weil man bei
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denen eben angeblich zeigen kann aus der
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Sicht des lyrischen Ichs, dass die
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eigentlich für die Liebe stehen äh und
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wilde Nächte eben auch haben. Also alles
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das, was der Industriewelt natürlich
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nicht möglich ist, denn nachts muss man
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schlafen, sonst übersteht man den
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nächsten Tag gar nicht. Es gibt eine
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Alternativfeld, die findet vor allen
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Dingen nachts statt. Das ist fast ein
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bisschen Romantik, ja, wo auch die Nacht
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ja dann die ähm Zeit ist, wo die
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Fantasie und die Träume kommen und dann
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die Tierwelt spielt ja eine besondere
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Rolle, vor allen Dingen weiter draußen
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und da gibt es sogar bei den Lärchen
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dann die Schönheit des Gesangs. Ganz
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kurz auch hier noch mal der Hinweis. Wir
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werden immer bei den Videos, die können
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ja etwas länger werden, wenn wir es
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genauer erklären, dann unten so
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Sprungmarken einfügen und die auch auf
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die Website packen. Das heißt, man kann
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gezielt auch etwas überspringen oder
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auch geziählt etwas anspringen. Wir
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haben schon oft betont äh dass äh
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irgendwelche Leute dann der Meinung
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waren, ein Gedicht, da kann man es den
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Schülern einfacher machen, sollen
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einfach den Inhalt beschreiben. Das
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Problem ist nur, dass das wie auch in
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diesem Falle eigentlich erst gelingt,
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wenn man die einzelnen Zeilen sich
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angeschaut hat. Es gibt andere Gedichte,
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da kann man tatsächlich ganz leicht die
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erste Strophe zusammenfassen. Jeder kann
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ja mal selbst überlegen, wenn er dieses
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Gedicht sich nur einfach angut
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hat ohne unsere Erklärungen, ob er dann
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drauf gekommen wäre, dann gratulieren
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wir ihm natürlich. In der ersten Strophe
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zeigt das lyrische Ich wie ein starker
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Morgenwind. Morgenwind, ja, Wolkenlöcher
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reißt, durch die das Morgenlicht
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scheinen kann und wie der Wind sich über
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die ganze Stadt legt und sie zum Leben
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erweckt. Ja, wer also das auch so kann,
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der kann sich natürlich diesen ersten
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Schritt ersparen. Gehen wir jetzt zur
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zweiten Strophe. Man sieht also, dass
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wir vorschlagen, die Inhaltsbeschreibung
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so zu machen, dass wir von dem ausgehen,
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was das lyrische Ich macht, denn sonst
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wird das sehr schwierig, weil es ja
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keine Handlung oder so etwas in der
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Regel gibt. In der zweiten Strophe wird
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das Erwachen der Stadt genauer
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beschrieben. Da haben wir die Sachen
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hier mit den Dampfern und Kränen und
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ähnlich mehr und vieles davon gehört zur
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Industriewelt.
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Das waren eben die Damper und Kräne. Am
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Beispiel der Frauen zeigt das Gedicht,
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dass das wilde und freie der Nacht am
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Morgen in eine geordnete fremde Welt
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gezwungen wird in die Industriewelt.
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Kommen wir jetzt zur dritten Strophe.
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In der dritten Strophe da ging's ja
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darum hin zur Maschine. Das war die
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Überleitung von den jungen Frauen und
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dann kommen die Appelle in der dritten
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Strophe. Ja, wir mussen mal kurz
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unterbrechen, denn wir wollten euch
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nicht mit meinem Hustenanfall hier
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erschrecken. In der dritten Strophe wird
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zunächst der Gegensatz zwischen der
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echten und der aufgezwungenen Welt
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deutlich. Da haben wir hier die Maschine
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mürrisch und jetzt geht's los mit
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zärtlich, zärtlich und schöneren Dingen,
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wo es auch wild zugeht. Und dann fordert
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das lyrische Ich die Lesenden auf, die
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Leser und Leserinnen sich auf das Schöne
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zu konzentrieren in der Umgebung. Ja,
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die Spatzen, die können zumindest
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schreien in der Stadt und in der
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Fantasie auch weiter draußen, da wo es
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dann sogar Lärchen und andere Vögel
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gibt. Dann machen wir schon einen
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kleinen Ausblick in Richtung Aussagen
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des Gedichtes, dass man auch
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Intentionalität nennt. Worauf läuft das
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Ganze hinaus? Man kann auch Absicht des
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Textes sagen, aber bitte nicht des
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Autors, sondern bei Gedichten geht es um
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das, was das Gedicht zeigt. Und das
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Gedicht zeigt in diesem Falle
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eine Situation am Morgen, bei dem ein
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starker Wind die Wolken aufreißt und die
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Sonne durchlässt. Man sieht, das passt
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zu dem, was wir eben bei der
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Strophenbeschreibung auch gesagt haben,
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aber das ist die Aussage. Und die
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zunächst starre Welt mit ähm ihren
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Industrieelementen
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andeutungsweise die Umweltbelastung,
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aber besonders aus heutiger Sicht, wir
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reagieren ja sehr sensibel, wenn davon
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Ruß die Rede ist und schmutzig und so
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weiter. Um 1900 hatten die Leute andere
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Probleme, aber so kann man das zumindest
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dann eben sehen auf heute beziehen. Vor
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allem aber eine Menschenwelt, die sich
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nicht auf das Schöne bzw. die Liebe
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konzentrieren kann, den müssen ja
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arbeiten, sondern mürrisch in diese
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Maschinenwelt hinein muss und am Ende
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steht eben dann die Begeisterung für die
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Natur und ihr ungezügeltes freies Leben.
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Das wäre also ein Vorschlag, wie man
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z.B. jetzt die Aussagen des Gedichtes
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eben verdeutlichen könnte. Und dann
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kommt der entscheidende Punkt. Wenn man
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die Aussagen verstanden hat, kann man
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sie als Antworten auf die Themafrage
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begreifen. Man hat ja also eine Antwort
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aus sechs Punkten bestehend und dann
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sagt man, das Gedicht behandelt die
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Frage, wie eine Stadt am Morgen aussieht
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und wie man sie empfinden kann. Typisch
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für ein Expressionismus. Es geht nicht
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nur darum, wie es aussieht, sondern wie
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man darauf reagiert, was man betont, was
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man hervorhebt.
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Wir zeigen dann ganz kurz, wo wir die
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ganze Dokumentation dann auch ablegen,
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hier auf dieser Seite.
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Und äh wir bringen das immer bei den
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Infos zum Video unter und hier oben auch
14:59
dann noch einen Button und dort
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Aktualisierungen, Korrektur, möglicher
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Fehler. Dort kann man noch einiges
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genauer nachlesen und wir freuen uns
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über Fragen und Anregungen und es wäre
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natürlich auch schön, wenn unser Kanal
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weiterempfohlen wird, denn es gibt
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sicherlich viele Leute, die sich fragen,
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wie kann ich den Inhalt eines Gedichtes
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beschreiben und wie verstehe ich erstmal
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das Gedicht überhaupt und da hoffen wir
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einen Beitrag geleistet zu haben. Wir
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wünschen auf jeden Fall viel Erfolg. M.
#Performing Arts
#Poetry

