Speed-D: Deutschunterricht ohne Schiller? Kommentar zu Volker Weidermanns Vorschlag
Nov 12, 2025
Wir nutzen einen Bericht, den wir im Internet aktuell gefunden haben, um dazu einen Kommentar zu präsentieren.
Es geht um die Forderung, Schüler und Schülerinnen im Deutschunterricht nicht mehr mit Schiller zu belästigen und sich dafür mehr auf moderne Literatur zu konzentrieren.
Wie es sich gehört, arbeiten wir zunächst das heraus, was wirklich bedenkenswert ist. Anschließend kommen allerdings einige Überlegungen, die für eine Gesamtbeurteilung des Vorschlags auch von Bedeutung sind.
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Die Dokumentation ist hier zu finden:
https://textaussage.de/kommentar-sollen-schiller-und-wilhelm-tell-raus-aus-dem-deutschunterricht
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0:00 – Einführung: Was heute anders ist – Speed-Dating mit Schiller
0:22 – Die These: Schiller soll aus dem Deutschunterricht verschwinden
0:45 – Der Artikel von Volker Weidermann – Ausgangspunkt der Diskussion
1:15 – Warum wir den Bericht statt des Originals nutzen
1:40 – Wer ist Weidermann? – Ein erfahrener Literaturkritiker mit Mascha-Kaléko-Biografie
2:30 – Das Impulsbild: Schiller und „Wilhelm Tell“ wandern ins Archiv
3:00 – Was bedeutet „Kanon entrümpeln“? – Idee und Ziel
3:45 – Weidermanns Kritik an Schillers Sprache – „Wand aus Buchstaben“
4:30 – Kurzinhalt von „Wilhelm Tell“ – Freiheitsdrama und Apfelschuss
5:10 – Der Kommentaransatz: Mitdenken statt nur bewerten
6:00 – Kommentarteil 1: Goethe, Schiller und moderne Lektüren
7:00 – Transparenz im Schreiben – wie man Quellen und Kompetenz benennt
8:15 – Kleist und „Der zerbrochne Krug“ – Vergleich zweier Epochen
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Heute machen wir mal ein bisschen was
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anderes. Wir bleiben bei unserer Idee
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des Speeddatings. Also weiter noch so
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hier, dass einmal erklärt wird, wie man
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etwas machen kann und dann hat man das
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hinterher im Kopf und kann es auch
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selbst machen. Diesmal geht es darum,
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dass wir heute einen sehr interessanten
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Artikel gefunden haben, wo jemand die
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These vertritt. Schiller, der berühmte
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deutsche Dichter, der sollte aus der
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Schule eigentlich entfernt werden und
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wir zeigen, wie man dazu einen Kommentar
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schreiben kann. Zwar aus Lehrer Sicht,
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aber mit Anmerkungen und Tipps, sodass
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man dann selbst auch demnächst sich
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daran orientieren kann, wie man einen
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solchen Kommentar schreiben kann. Und
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hier unten dann der wichtige Tipp, dass
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wir ja immer die Sprungmarken hinterher
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ausrechnen lassen. Das heißt, auf der
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Website und bei den Infos zum Video kann
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man genau sehen, zu welcher Stelle man
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springen kann, um nicht alles sich
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anhören zu müssen, was wir hier eben
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nebenbei auch noch erzählen. Dann
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schauen wir mal, wie weit wir kommen.
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Hier rechts haben wir den Ablauf mal
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hier etwas skizziert. Das stellen wir
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kurz vor. Und zwar am 11.11.2.
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2025 haben wir einen Artikel gefunden,
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in dem mehr oder weniger der Rauswurf
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des berühmten deutschen Dichters
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Schiller aus dem Deutschunterricht
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gefordert äh wird. Und wir nutzen hier
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nicht den Originalä Artikel, der ist
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hinter einer Bezahlschranke, sondern wir
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verwenden diesen Bericht, den wir auch
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vorgegeben haben und den werden wir
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natürlich entsprechend verlinken, so
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dass jeder sich das äh auch genau
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anschauen kann.
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Ähm, das ist für uns auch kein Problem,
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dass wir nicht so sehr auf die
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Originalquelle eingehen, denn uns
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interessiert nur die Idee, die stammt
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immerhin von Volger Weidermann und der
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ist ein erfahrener Experte für
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Literatur, betreut auch den Bereich bei
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der Wochenzeitung die Zeit und der hat
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vor kurzem auch eine vielbeachtete
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Biografie geschrieben über Masak Kaleko
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und das ist ja eine aus Nazi Deutschland
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emigrierte jüdische Dicht in die im
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Unterricht auch viel behandelt
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wird. Das heißt, der Mann hat schon
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Ahnung und was zu sagen. Man sollte also
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seine Argumente ernst nehmen und
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mögliche Zustimmung oder auch Ablehnung
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kommen dann eben in den Kommentar. Und
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deshalb haben wir hier links die
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wichtigsten Punkte zusammengefasst. hier
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oben erstmal ein Bild, was wir Chat GPD
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haben malen lassen. Da sieht man, das
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ist die Bildungsanstalt, in der alle
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sich eigentlich zurzeit noch bewegen.
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Und das sollte hier jetzt Schiller sein
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und das ist sein berühmtes Drama Wilhelm
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Tell, auf das wir auch noch kurz
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eingehen werden. Und diese Leute tragen
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das alle eben hier ins Archiv, das heißt
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raus aus der normalen Behandlung. Nur
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wer es unbedingt braucht, der kann sich
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natürlich damit beschäftigen. Die
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wichtigsten Informationen hierzu, also
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Volker Weidermann, ein Experte, schreibt
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einen Essay und Schiller sei endgültig
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tot, nicht nur biografisch, sondern auch
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als Schulautor. So muss man natürlich in
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der Zeitung die Dinge akzentieren, damit
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das auch entsprechend Aufmerksamkeit
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erricht und sein Essay fordert den
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sogenannten Kanon zu entrümpeln. Kanon
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ist gewissermaßen die Liste des
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Selbstverständlichen, was in der Schule
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so an Literatur behandelt werden kann
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und eventuell auch soll. Und es soll
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Platz für Gegenwartsliteratur geschaffen
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werden, was wir grundsätzlich natürlich
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auch gut finden. Und er schreibt: "Er
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empfinde sogar Mitleid mit Lehrkräften
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des Fachesdeutsch, die jedes Jahr
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versuchen, eine Brücke von heute zu
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Schillers Zeit zu schlagen,
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die seiner Meinung nach wohl nicht gut
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funktioniert." Und er verweist in seinem
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Artikel, so der Bericht, auf seine
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persönliche Erfahrung beim Versuch,
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seinen Sohn für Wilhelm Tell zu
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begeistern, habe dieser vor einer Wand
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aus Buchstaben gestanden. Und das können
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wir durchaus nachvollziehen. Wir haben
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zwar eine sehr positive Meinung, die wir
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gleich noch erklären werden, aber der
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Stil von Schiller ist eben wirklich so
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weitschweifig kompliziert, dass er heute
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kaum noch verstanden wird. Und in dem
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Stück geht es ja darum, das werden wir
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gleich noch genauer ausführen, wie ein
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Volk sich gegen eine Tyrannei, eine
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Diktatur von außen erhebt mit dem
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berühmten Apfelschuss, ne, wo ähm der
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gute Wilhelm Tell dann
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gezwungen wird, weil er einen Hut, ne,
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des Vertreters der Diktatur da nicht
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grüßt, was alle tun müssen, wird er
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gezwungen auf seinen Sohn zu schießen.
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Er hat einen Apfel auf dem Kopf. Ähm und
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das ist natürlich das Schlimmste, was
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man einem Vater sicherlich antun äh
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kann, wenn der auf seinen eigenen Sohn
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schießen soll. Natürlich nicht um den zu
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töten, aber eben um sich selbst vor dem
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Gefängnis zu bewahren, wird der Sohn in
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Lebensgefahr gebracht.
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Ähm
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der Vater ähm in diesem Falle also
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Volker Weidermann äh der scheitert also,
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ne? Es ergab keinen Sinn. Ne, das sehen
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wir ein bisschen anders, aber so kommen
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wir gleich. Die Sprache fremd, die Texte
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leer, alte Figuren in der alten Sprache
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können heutige Jugendliche nicht mehr
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erreichen und das muss man durchaus
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ernst nehmen. Konsequenz: Die Schule
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muss Brücken ins Leben und jetzt bauen.
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Der Kanon dürfe nicht museal wie im
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Museum sein, sondern muss dynamisch
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angepasst werden an die jeweilige
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Lebenswirklichkeit. Das ist alles
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grundsätzlich in Ordnung. Jetzt wissen
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wir Bescheid und haben den Ausgangspunkt
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für einen Kommentar. Wir haben das jetzt
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so gemacht, dass wir hier links den
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ersten Teil des Kommentars haben und
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hier rechts haben wir Anmerkungen, Tipps
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dazu gegeben. Wir verbinden das jetzt
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gleich und dann kann man am meisten
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daraus lernen. Anders Stewak, unser
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Autor,
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hat also die Überschrift gewählt:
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"Ciller raus aus dem Deutschunterricht
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mit Fragezeichen."
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Zuerst war Göte dran. In Bayern soll er
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keine Pflichtlektüre mehr sein und nun
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ist Schiller an der Reihe gleich mit
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seinem gesamten Werk. Diesmal kommt der
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Vorstoß von Volker Weidermann, einem
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bekannten Literaturkritiker. Das sind
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Leute, die immer ähm krit kritisch auf
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Literatur blicken. Kritisch heißt aber
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nicht negativ, sondern es wird so
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eingeschätzt, dass Leser damit etwas
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anfangen können. Und der hat gerade eine
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Biografie über Marchard Kaleko
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veröffentlicht, wie wir das eben schon
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gesagt haben. Man kann davon ausgehen,
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dass er weiß, wovon er spricht.
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Allerdings kennen wir seinen
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Originaltext nicht, denn der steht
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hinter der Bezahlschranke. Trotzdem
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lohnt sich die Auseinandersetzung nicht
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mit der Person, sondern mit den Thesen.
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Man sieht also hier, dass in diesem
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Kommentar natürlich einiges von dem auch
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noch mal gesagt werden sollte, was wir
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hier schon besprochen haben. Darum die
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Anmerkungen. So beginnt man einen
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Kommentar mit einem aktuellen Anlass und
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einem klaren Bezug auf die öffentliche
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Diskussion. Wichtig ist Transparenz. Ja,
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woher kommt das Ganze? Wie was haben wir
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damit zu tun? Wie gut ist auch der Mann,
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mit dem wir uns auseinandersetzen? Das
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schafft nämlich Vertrauen. Und der
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Hinweis auf die Kompetenz eben ist
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wichtig und sollte bei entsprechenden
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Texten eigentlich immer mitgeliefert
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werden. Wir finden das nicht so gut,
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dass im deutschen Recht, auch in
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deutschen Büchern häufig ähm nur der
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Name unten drunter steht und noch die
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Quelle, aber nicht gesagt wird, wie viel
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Ahnung hat der Mann z.B. Und da sollte
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man mal mit seiner Lehrkraft drüber
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sprechen. Das ist ja auch wichtig für
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eine ähm Klausur z.B. bekommt da einen
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Text mit einer These zu etwas und dann
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ist gut, wenn man weiß, wie viel Ahnung
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hat er eigentlich? Ähm steht er mit
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irgendjemandem in Verbindung, dessen
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Interessen er vertritt und ähnliches
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mehr.
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Und hier auch wichtig der klare Hinweis,
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was ist der Originaltext? Der ist hier
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nicht die Grundlage, sondern ein Bericht
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darüber. Und positiv ist immer, wenn das
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möglichst erklärt wird, Transparenz und
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wie in diesem Falle sogar
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gerechtfertigt, denn eben das geht hier
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nur um das, was er angestoßen hat, die
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Idee, die ja grundsätzlich interessant
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ist. Weiter man meint, geht das jetzt
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hier weiter. Man soll sich im
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Deutschunterricht stärker auf moderne
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Literatur konzentrieren. Das klingt
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erstmal vernünftig. So der Kommentar
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jetzt. Schließlich sollen Texte Schüler
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und Schülerinnen ansprechen. Auch wir
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waren überrascht, als Kleis der
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zerbrochene Krug plötzlich wieder
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Pflichtlektüre wurde ganze vier Jahre
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nach Schillerstück aufgeführt. Ich 804
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Schiller, 808 dann eine Komödie
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und dann kein Wunder, auch diese Lektüre
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finden viele Schüler schwer zugänglich
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und mindestens genauso fremdartig wie
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die Welt des Wilhelm Tell. Auch sonst
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gibt es bei Schilla einiges, das heute
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sehr befremdlich wird, dass man fragt,
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was soll das? Was haben wir damit zu
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tun? etwa das Frauenbild im Lied von der
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Glocke, was sehr konservativ ist,
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was die Frau für eine Aufgabe hat in der
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Gesellschaft und der Mann oder die
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Vorstellung, man könne die Welt durch
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Kunst verbessern, das ist ja
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bedauerlicherweise nicht besonders gut
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gelungen, sonst hätten wir 100 Jahre
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nach Schiller nicht einen ersten, dann
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noch einen zweiten Weltkrieg gehabt und
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ähnliches mehr. Also die Kunst und die
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Dramen auch z.B. haben da nicht so viel
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bewirkt, wie Schiller sich das gedacht
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hatte.
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So viiel also hier jetzt der Hinweis auf
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die Pflichtlektüre ist natürlich
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wichtig, weil er unterstreicht. Es gibt
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da ein Problem und das ist nicht nur
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Schiller und bei dem Krug hätte man
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sogar noch stärker argumentieren können,
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dass der Inhalt lustig vorkommen kann,
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obwohl er eigentlich gar nicht lustig
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ist, denn da missbraucht ein Richter
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seine Stellung und eine junge Frau äh
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und ihr Verlobter kommen in ziemliche
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Gefahr, aber in der Form ist das Ganze
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nicht mehr aktuell. Also heute laufen
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die äh Probleme im Gerichtswesen, wenn
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es denn da welche gibt, sicherlich
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anders ab als eben um 1800 herum.
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Trotzdem sollten wir nicht das Kind mit
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dem Bade ausschütten. Das ist ja eine
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berühmte Formulierung, dass man eben
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nicht alles nur weiß oder schwarz sehen
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soll. Gerade Wilhelm Tell, das Drama
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natürlich zeigt eindrucksvoll, wie
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Menschen mit Unterdrückung umgehen. Da
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gibt's ja diese Szene mit dem Hut auf
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der Stange. Bleibt unvergesslich. Und
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dass Vater gezwungen wird, den Apfel vom
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Kopf seines Sohnes zu schießen, macht
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das Stück zeitlos spannend. Übrigens
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erkannten sogar die Nationalsozialisten
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diese Sprengkraft. Sie verboten das
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Drama. Später soll diese Sprengkraft ist
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damit gemeint verloren gehen. Und ähm
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hier äh wird etwas gemacht, was man sich
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auch merken äh sollte. Bei einem guten
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Kommentar wird zunächst auf das
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eingegangen, was nicht der eigenen
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Meinung unbedingt am Ende entspricht.
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Also hier der Mann hat in vielem Recht,
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was eben seine Idee auch nachvollziehbar
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macht. Und dann kommt der Einwand. In
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einem ersten Schritt wird das hier gut
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begründet mit Aufstand gegen
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Unterdrückung und sogar hier das
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Beispiel mit den Nationalsozialisten,
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die das Stück dann irgendwann haben,
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nicht mehr aufhören lassen. Hier nun der
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zweite Teil und damit sind wir dann auch
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fertig, wenn wir das geschafft haben. Da
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geht das so weiter.
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Max Frisch hat schon in seinem 1971
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erschienenen Satreestück Wilhelm Tell
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für die Schule versucht, Schillers
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Theaterstück aus heutiger Sicht zu
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betrachten. Ihm ging es vor allem darum,
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den Schweizer Attentäter, denn letztlich
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ist Willem Tell natürlich äh jemand ähm,
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der ähm sich rägt auch in gewisser Weise
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an dem Mann, der ihn gezwungen hat auf
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den Sohn zu schießen. Aber er kämpft da
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ziemlich innerlich mit sich und
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begründet das damit, dass er verhindern
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will, dass der Mann noch weitere Väter
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in solche Schwierigkeiten bringt oder
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auch andere Leute.
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Aber er soll nicht einfach als Held
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davon kommen. Und das haben wir eben
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schon gesagt, was er da
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macht. Äh das heißt also, der Max Frisch
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hat schon einen kritischen Blick darauf
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1971.
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Aber auch Max Frisch liefert keine
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Antwort auf die Frage, wie ein Volk sich
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von Gewaltherrschaft befreien kann. Und
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jetzt kommt die These von Anders Tak
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hier, dem Verfasser. Damit braucht man
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Friedrich Schiller und vielleicht auch
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Max Frisch, um dieses wichtige Thema
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verantwortungsvoll zu besprechen. Das
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heißt also, der Wilhelm Tell ist der
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Ausgangspunkt, der verwendet Gewalt und
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hat auch Glück, dass damit die
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Fremdherrschaft beseitigt wird.
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Max Frisch stellt das in Frage, sagt
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aber nicht, wie man das besser machen
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kann. Und darum sagen wir, es lohnt sich
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nach historischen Fällen zu suchen, die
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auch friedliche Wege in eine bessere
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Welt zeigen. Und da gibt es ja Gandhi in
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Indien und Nelson Mandela in Südafrika.
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Wir werden diese Sachen mal
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zusammenstellen. Kann man dann auf der
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Website auch sehen, wofür man sich
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vielleicht interessiert, um dieses Thema
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vertieft zu besprechen.
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Ganz nebenbei sei Volker Weitermann
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daran erinnert, dass es mit dem Theater
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ja ein wirkungsvolles Instrument gibt,
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ältere Texte für uns heute verständlich
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zu machen, wenn das denn so läuft, ne?
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Man weiß ja, dass nicht jeder
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Theaterbesuch deswegen für Jugendliche
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nun sehr klar verständlich und
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überzeugend ist. Aber grundsätzlich ist
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das der Ansatz des Theaters, einen alten
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Text auch von Shakespeare, von Schiller,
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von Göte, von wem auch immer zu in die
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heutige Zeit zu übertragen und damit
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diskussionsfähig zu machen. Und
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vielleicht war sein Motiv hier von dem
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äh Verfasser der These, dass man
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Schiller rausschmeißen sollte für seinen
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Vorschlag, ja, nur ein Versuch, eine
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Diskussion zu starten. Und dann sagt der
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gute Ander Stewerk hier, das ist ihm
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gelungen, wie die vielen Kommentare zu
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dem Artikel zeigen. Wir haben ja oben
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den Link angegeben, da kann man die
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Kommentare sich auch anschauen.
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Große Literatur darf wie ein Denkmal
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bestaunt werden. Sie muss in einem etwas
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anderen Sinne aber zum Denkmal werden.
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Denkmal nach. Dann zeigt sich, wie viel
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Potenzial sie noch hat. Also hier rechts
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haben wir dann auch noch einige Dinge äh
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aufgeführt, die kann man sich in Ruhe
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durchlesen. Das müssen wir jetzt nicht
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alles hier äh wieder aufnehmen.
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Auf jeden Fall sagen wir jetzt so, bitte
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nicht nervös werden. Das hat, wie
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gesagt, jemand aus der Perspektive einer
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Lehrkraft geschrieben. So etwas muss man
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als Schüler oder Schülerin nicht gleich
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schreiben können. Der Verfasser ist eine
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Lehrkraft nämlich, hat also Übung und
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das ist der entscheidende Punkt. Deshalb
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sich von Leuten, die es können, etwas
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vormachen lassen, dann nachahmen und
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schließlich seinen eigenen Stil
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entwickeln. Das ist eine Sache, die in
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der Schule unserer Meinung nach viel zu
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wenig äh zum Tragen kommt. Ähm wir
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selbst haben äh das ähm an verschiedenen
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Stellen gemerkt. Je häufiger man eine
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Sache sich anschaut, desto mehr begreift
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man auch, was da los ist. Man nennt so
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etwas übrigens qualitativen Sprung.
16:00
Das heißt, wie bei einer Sportübung und
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so, lange Zeit klappt es überhaupt nicht
16:04
und plötzlich sagt man, hat man den Dreh
16:07
raus, aber das erfordert eben Quantität
16:10
oder etwas, was man früher so
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ausdrückte. Übung macht den Meister.
16:17
So viel also dazu und wir hoffen, dass
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das jetzt äh einigermaßen gut
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klargekommen ist, ne? Sonst wie immer
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legen wir ja diese Dokumentation auf
16:26
dieser Seite ab, bringen die URL auch
16:29
hier bei den Infos zum Video unter und
16:30
hier oben wird ein Button eingeführt,
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sodass man leicht äh das eben auch
16:35
aufrufen kann. Dort können Fragen und
16:37
Anregungen untergebracht werden, wenn
16:40
jemand noch wissen möchte, wie er seine
16:42
Kommentarmöglichkeiten
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verbessern kann. Einfach auch Texte rein
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stellen, um die es geht, dann kümmern
16:48
wir uns drum. Wir freuen uns natürlich,
16:49
wenn noch andere auf unserem Kanal
16:51
aufmerksam gemacht werden. Auf jeden
16:53
Fall wünschen wir viel Erfolg.

