Speed-D: Gedicht und Epoche: Goethe, "An den Mond" und "Sturm und Drang" sowie ein bisschen Klassik
Nov 13, 2025
Wir zeigen am Beispiel des Gedichtes "An den Mond" in der späteren Fassung, wie man die Kennzeichen des Sturm und Drang in dem Text finden kann.
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Deutlich wird aber auch, dass diese spätere Fassung schon Elemente und Tendenzen der Klassik zeigt.
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Das soll später im Vergleich mit einer früheren Fassung des Gedichtes genauer untersucht werden.
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Die Dokumentation zum Gedicht sowie Ergänzungen sind hier zu finden:
https://textaussage.de/goethe-an-den-mond-wie-man-ein-gedicht-sicher-einer-epoche-zuordnet
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0:00 – Einstieg: Worum geht’s im Video?
0:12 – Die Frage: Welche Epoche passt zum Gedicht?
0:24 – Vorstellung: Gedicht „An den Mond“
0:33 – Die Epochen: Sturm und Drang, Klassik, Romantik
0:52 – Tipp: Sprungmarken in YouTube & auf der Website
1:23 – Gedichtüberblick: Aufbau und Zeilenstruktur
1:51 – Vorwissen: Merkmale des Sturm und Drang
2:17 – Geniekult, Gefühl vor Vernunft
2:26 – Rebellion, Natur als Spiegel des Inneren
2:42 – Leidenschaft, Freiheitspathos
2:47 – Kritik an Normen, Jugendideal
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Heute machen wir wieder mal ein
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besonderes Speed Dating, ein schnelles
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Treffen und zwar mit einem Gedicht und
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der Frage, welcher Epoche kann man es
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zuordnen. Das spielt ja im Deutschrecht
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eine große Rolle und wir haben hier
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zugespielt bekommen, weil das da eine
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Frage war, auf die wir gerne eine
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Antwort geben von Gote an den Mond. Und
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wie immer haben wir hier unseren Profi
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Freistein, der aber hier etwas in den
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Hintergrund getreten ist. Und da gibt es
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eben den Schüler oder die Schülerinnen.
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Ähm, die müssen sich entscheiden
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zwischen den Epochen auf der rechten
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Seite, Sturm und Drang natürlich rot,
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Gefühlsintensität,
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Klassik, dann golden äh und die Romantik
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blau, aber die spielt eine geringe
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Rolle. Es geht bei Göte vor allen Dingen
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um Sturm und Drang oder Klassik und das
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werden wir jetzt mal genauer
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untersuchen. Wir möchten noch auf eine
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Sache hinweisen, die sehr wichtig ist
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bei der Nutzung unserer Videos. nämlich
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es geht um diesen Tipp hier Sprungmarken
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zu nutzen. Die werden ja angezeigt
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unterhalb des ähm Videos, aber wir
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packen die auch auf die Webseite, die
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wir nachher angeben werden und dann kann
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jeder selbst entscheiden, was er sich
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genauer ansehen will, denn manchmal
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müssen wir etwas ausführlicher sein, als
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uns selbst lieb ist, aber erst dann
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kommt Klarheit auf und wir schauen mal,
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wie wir auf diese Art und Weise gut
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klarkommen. Und jetzt geht es um das
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Gedicht. Wir haben hier also
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äh das Gedicht so bis Zeile 24
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hier abgedruckt und hier sind die
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restlichen Zeilen. Wir müssen mal
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versuchen, das einigermaßen
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unterzubringen. Man sieht bereits, dass
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wir hier rechts das nicht ganz richtig
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ähm umrahmt haben, denn diese blauen ähm
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Passagen hier, die sind dann die
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Auswertung äh die Antwort auf die Frage,
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wie sieht dieses Gedicht aus? zwischen
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Sturm und Drang. Und hier geht es
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erstmal um den Sturm und Drang. Äh, wir
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haben dann einfach mal vorher ähm heraus
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kristallisiert, noch mal
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zusammengestellt, worum es geht. Das
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heißt, wer das also nicht mehr braucht,
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der überspringt einfach das Ganze hier.
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Wir gehen kurz drauf ein. Dann haben wir
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erstmal hier, wir machen das alles jetzt
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rot, weil es ja Sturm und Drang ist. Ja,
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die Leute fühlten sich als Genies, die
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etwas schaffen können, etwas machen
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können. Dabei spielt das Gefühl eine
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größere Rolle als die Vernunft. Und sie
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haben auch rebelliert gegen Autoritäten
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in Staat und in Kirche. Wir werden
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sehen, dass das hier eine geringere
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Rolle spielt, weil dies eher ein Gedicht
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der Gefühle der Natur ist. Dann die
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Natur, Spiegel des Inneren, dann
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Leidenschaft auch im Ausdruck.
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Freiheitspathos ist wieder etwas, was
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hier eine geringe Rolle spielen wird,
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wie wir gleich sehen werden. Ebenso die
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Kritik an gesellschaftlichen Normen,
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also Vorgaben. So musst du sein, so
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musst du leben, das hast du zu tun.
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dann auch das Ideal der Jugend und die
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Bereitschaft, sich selbst
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auszuprobieren, eigentlich etwas, was in
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der Schule eigentlich sehr attraktiv
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sein sollte und hier dann eben auch äh
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dann teilweise bei der Form ähm etwas,
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was sie Originalgenie
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nannten, völlig anders als in der
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Barockzeit meinwegen oder später auch in
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der Klassik oder auch in der Romantik,
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da war es natürlich teilweise auch
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durchaus so. Aber die haben sich doch
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ähm fest an bestimmte Formen der
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Gedichte gehalten und das tritt zurück.
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Wir werden gleich sehen, wie das
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aussieht. Dann äh natürlich mit dem
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Genieult hängt auch zusammen der
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Kraftmensch, ne? Man traut sich etwas
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zu, ist bereit intensiv etwas zu erleben
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und auch durchaus Musikalität kann eine
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Rolle spielen und Rhythmuswechsel, aber
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das ist eher ein Zusatzpunkt. Soviel.
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Also erstmal zu dem Kennzeichen des
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Sturm und Drang. Wir werden gleich mal
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schauen, wie das im Gedicht denn nun
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aussieht. Ja, wir bleiben dann mal bei
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der Farbe rot. Hat das nichts zu tun mit
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dem Korrekturstift des Lehrers oder der
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Lehrerinnen, sondern wir bleiben bei der
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Farbe rot für den Sturm und Drang. Und
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da haben wir den Busch und Tal natürlich
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Mond auch, ne? Füllest wieder. Das
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heißt, eine direkte Ansprache an den
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Mond, an den Naturphänomen,
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das wird personifiziert und das
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entspricht dem inneren Zustand des
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lyrischen Ichs. Äh lös endlich auch
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einmal meine Seele ganz. Das ist dann
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der Punkt hier. Gefühl ist wichtiger als
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Vernunft. Es geht um seelische Lösung,
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Erleichterung. Man sieht also dieses
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Gedicht geht weniger in Richtung
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Aufstand, Rebellion, sondern in den
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Versuch, sich selbst freiumachen von
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Vorgaben und sich selbst ein eigenes
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Leben zu schaffen. Sehr sympathisch
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eigentlich. Dann 5 bis 8 hier, da haben
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wir dann den Mond, der wird sogar zum
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Freund. Äh hier eine enge Beziehung. Das
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Lindern passt natürlich hier oben zum
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Lösen der Probleme der offenen Fragen
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und das ist typisch für den Schur und
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Drang hier entsprechend. Kommen wir
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jetzt zu 9 bis 10 zunächst mal. Jeden
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Nachklang fühlt mein Herz froh und
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trüber Zeit. Man sieht das Herz ist
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wieder entscheidend und die Gefühle, die
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damit verbunden sind und Nachklang heißt
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man hat eine Geschichte Vergangenheit.
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Der Stummendrang war ja ähnlich wie die
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Romantik später sehr auch an
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Vergangenheit durchaus interessiert. Man
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hat dabei aber eben auch frohe und trübe
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Zeit, das gehört auch dazu. Und hier
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Wandle zwischen Freud und Schmerz in der
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Einsamkeit. Auch hier wieder Gefühle
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stehen im Vordergrund, aber keine
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Analyse, sondern Hingabe. Man ist
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bereit, sie anzunehmen. Dann haben wir
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hier in 13 bis 16 das Bild des Flusses.
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Fließe, Fließe, lieber Fluss. Auch hier
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wieder die Anrede natürlich. Äh und dann
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nimmerwertig froh. Das ist natürlich
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auch jetzt ein in dieser Situation
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negativer Rückblick. Ja, man wird ein
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bisschen melancholisch äh auch so
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verrauschte Scherz und Kuss und die
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Treue so bei der Treue merkt man schon
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so ein bisschen, das könnte auch Kritik
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an der Gesellschaft sein und anderen
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Menschen, die eben nicht immer treu sind
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und hier haben wir so etwas, das
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Verschwinden, schöne Erlebnisse,
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aufkommende Niedergeschlagenheit und ein
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Überschwang von Gefühlen. Fließe,
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fließe, lieber Fluss. Da merkt man das
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dann 17 und 18 hier. Äh, ich besaß es
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doch einmal, was so köstlich ist, da
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wieder die Erinnerung ganz wichtig, dass
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man doch zu seiner Qual nimmer es
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vergisst. Da merkt man hier, dass die
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Erinnerung aber natürlich auch ein
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Problem ist. Die kann den Schmerz sogar
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erhöhen, denn je mehr man sich an schöne
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Dinge erinnert, die man nicht mehr hat,
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desto schlimmer wird das ja eigentlich
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mit den negativen Gefühlen. Dann hier
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haben wir wieder die Wiederholung,
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Rauschefluss, das Tal entlang. Da hat
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man Dynamik. auch eine gewisse Aufregung
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hier ohne Rast und Ruhe. Das merkt man
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da deutlich. Und hier sieht man dann die
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Natur stellt sich auf diese Fühle des
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lyrischen Ichs. Rausche, flüstre meinem
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Sang Melodien zu. Das heißt, die Natur
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ist gewissermaßen auch so eine Art
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Inspiration und sorgt für die passenden
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Melodien, die man manchmal auch braucht,
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um mit seinen Gefühlen fertig zu werden.
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Ja, wir sind jetzt hier schon mal
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übergegangen zu der nächsten Strophe.
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Wenn du in der Winternacht wütend
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überschwillst, da haben wir mal kurz so
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einen Ausbruch ins Extreme, was auch
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durchaus zum Sturm und dran gehört, aber
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hier eigentlich keine große Rolle
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spielt. Wir werden nacher auch noch
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sehen, warum das so ist. Oder um die
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Frühlingspracht junger Knospenquilz, da
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geht das wieder zurück zur schönen
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Natur. Dann in den Zeilen 29 und 30.
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Selig, wer sich vor der Welt ohne Hass
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verschließt. Ja, das ist der Rückzug auf
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sich selbst. Das Genie reicht für sich
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selbst. Aber das ist ein Genie, was
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jetzt nicht nach außen irgendetwas
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aufbauen will, gestalten will, sondern
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sich in sich selbst zurückzieht und das
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gehört ja auch zum Sturm und Drang. Und
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dann hier haben wir noch mal einen
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Freund am Busenheld an der eigenen Brust
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ist damit gemeint und mit dem genießt.
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Da sieht man eben auch, dass hier die
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Bedeutung von Freunden so als
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Seelenverwandte hier eben eine Rolle
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spielen. Und dann am Ende jetzt hier äh
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was von Menschen nicht gewusst oder
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nicht bedacht. Man sieht also hier die
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Grenzen des Bewusstseins und wir werden
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gleich sehen, dass das so eine Stelle
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ist, wo man merkt, das ist nicht mehr
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der richtige Sturm und Drang, ähm das
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plötzlich an Grenzen gedacht wird, denn
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die dachten ja eher, dass sie als
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Kraftgenie das alles überwinden können,
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sondern hier geht es da eher darum, das
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Labyrinth der eigenen Brust eben
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allerdings das Chaos, was man in sich
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selbst spürt, eben dann auch auszuhalten
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und damit äh wandeln ist ja auch ein
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sehr ruhiges Wort und man sieht deutlich
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hier, das geht schon über den Sturm und
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Drang hinaus und darauf werden wir
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gleich noch etwas genauer eingehen. Hier
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oben nur noch mal ganz kurz ähm dann
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sieht man und wir werden jetzt mal
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irgendwie gucken, dass wir das hier so
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ein bisschen deutlich
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machen. Genikult
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spielt eine Rolle Gefühl vor Vernunft,
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Rebellion und Autoritäten eher nicht.
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Streichen wir hier mal links. Natur als
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Spiegel des Inneren hatten wir
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Leidenschaft Freiheitspathos nur
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angedeutet. Einmal in das ist 19 bis 20.
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Da ging es darum, dass man doch zu
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seiner Qual nimmer es vergisst. Das ist
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aber eher die Klage über zu wenig
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Spielraum.
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Dann die Kritik an gesellschaftlichen
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Normen spielt hier eigentlich keine
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große Rolle Jugendideal und
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Selbstfindung. Das taucht
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verschiedenlich auf, indem man sich
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selbst findet, indem man an seine
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Vergangenheit zurückdenkt und daraus
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auch wie aus einer Quelle schöpft.
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Original Genie statt Regelpoetik spielt
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hier nicht so eine große Rolle, wird
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einmal nur ein bisschen angedeutet.
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Kraftmensch und intensives Erleben. Das
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ist wird hier eher der Natur zugeordnet,
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dem Fluss und ist nicht bei diesem
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lyrischen Ich so zu finden. Und
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Musikalität und Rhythmuswechsel haben
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wir jetzt nicht näher untersucht, aber
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die Musik, der Gesang spielt auf jeden
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Fall hier in den Zeilen 23 und 24 hier
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unten bei den Melodien durchaus eine
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Rolle. Man sieht also, dass nicht in
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jedem Gedicht ähm alle äh Kennzeichen
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auftauchen müssen. Vor allen Dingen dann
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nicht, wenn natürlich auch eine
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Bandbreite da ist. Wir haben auf der
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einen Seite ähm diese eher nach innen
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gerichtete Variante des Sturm und Drang.
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Da geht's um die inneren Stürme, die
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Auseinandersetzung natürlich auch und
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dann geht's nach außen. Aber das spielt
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hier eine geringere Rolle. Ja, wir
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hatten ja am Ende schon gesehen, dass
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dieses Gedicht nicht mehr so ganz Sturm
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und Drang ist. Da spielen auch schon
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andere Dinge eine Rolle, die eher zur
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Klassik gehören und dieses Gedicht wird
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eben auch oft verwendet, um den Übergang
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vom Sturm und Drang bei Göte zur Klassik
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an zu anzudeuten. Wir werden darauf
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genauer eingehen, aber dann nehmen wir
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eine frühere Variante dieses Gedichtes.
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Dies ist ja schon so ein bisschen im
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Übergang, wie wir gesehen haben. Es gibt
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eine frühere Variante, die man dann
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natürlich viel besser kontrastiv, also
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im Unterschied dann absetzen kann von
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der Klassik und da machen wir ein
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eigenes Video zu. Hier nun also nur als
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Vorschau darauf, damit eben auch
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deutlich wird schon, worauf man auch
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achten sollte und nicht jetzt glauben,
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dass dieses Gedicht eben nur zum Sturm
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und Drang gehört. Das sind die
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wichtigsten Stellen, die schon Klassik
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andeuten. Da haben wir in 5 und 6 einmal
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hier dieses Lindern. Das ist typisch
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hier ausgleichend, Harmonie herstellend,
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das ist schon geht in Richtung Klassik.
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Dann in 9 und 10 jeden Nachklang fühlt
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mein Herz froh und trüber Zeit. Das ist
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zwar noch das Herz, aber das Herz spielt
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durchaus auch dann noch in der Klassik
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eine Rolle, aber eher als Nachklang. Das
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hat ein bisschen was zu tun mit
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Nachdenklichkeit, Betrachtung.
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Betrachtung ist etwas anderes als reine
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Analyse. Ja, das geht schon eher in
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Richtung Verstehen, eine Beziehung
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herstellen zwischen den Außendingen und
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einem selbst. Dann haben wir in 21 bis
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24 hier: "Rausche Fluss, das Tal entlang
12:55
ohne Rast und Ruhe, aber flüstere meinem
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Sang Melodien zu." Das heißt, brich
13:00
nicht aus, äh umfass mich völlig und
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dann gehe ich in dir unter und komme
13:05
aber auch zu neuen Erkenntnissen. Nein,
13:07
hier geht es um das Flüstern und das ist
13:10
eben dann die nicht mehr hier wild
13:12
aufbrausende Natur, sondern eher
13:14
inspirierend auch Gleichgewicht,
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Harmonie von Natur und Kunst.
13:20
Dann haben wir 29 und 30. Sie hat wir
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schon eben angedeutet. Wir kommen jetzt
13:25
zu dem Schluss, der besonders viele
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Elemente schon in Richtung Klassik
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enthält. Selig, wer sich vor der Welt
13:31
ohne Hass verschließt. Man weiß ja, dass
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in vielen Stücken der Dichter des Sturm
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Drang da wurde auch also fast in
13:39
Richtung Hass gearbeitet, wenn man an
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die Räuber z.B. denkt oder auch Kabale
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und Liebe z.B. von Schiller. Das ist
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hier überhaupt nicht mehr der Fall,
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sondern hier haben wir Einkehr bei sich
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selbst,
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auch eine Art Selbstbildung,
13:55
sel, wer sich vor der Welt ohne Hass
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verschließt. Und dann in 33 und 34 wird
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das besonders deutlich, was von Menschen
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nicht gewusst oder nicht bedacht. Das
14:08
hatte uns ja eben schon auf den Gedanken
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war, Moment mal eben, das ist nicht mehr
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Sturm und Rang, das ist der späte Göte
14:15
schon der Klassik. Da geht's nämlich um
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allgemeine Erkenntnis. Äh die Menschen
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wissen nicht alles. Das würden die
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Stürmer und Dränger nicht so gerne
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zugeben. Man wird bescheiden, man ordnet
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sich ein. Auch die Bereitschaft, das
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Labyrinth in einem selbst zu akzeptieren
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und wandeln ist auch nicht unbedingt die
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Fortbewegungsart, die im Sturm und Drang
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dann im Vordergrund stand. So viiel also
14:41
jetzt auch zu diesem zweiten Aspekt, ne,
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wo dann später ein Video drauf
14:46
aufmerksam machen wird, dass dieses
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Gedicht Elemente der Klassik enthält und
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das ist am meisten deutlich, wenn man es
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mit einer früheren Stufe dieses
14:54
Gedichtes vergleicht.
14:56
Ja, eben ist uns eingefallen, dass wir
14:58
eigentlich noch eine Zusammenfassung
15:00
machen wollten und das haben wir jetzt
15:03
auch hier gemacht. Da haben wir das
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zusammenfassend formulieren und wir
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gehen das mal einmal kurz durch und
15:11
verweisen dabei jeweils auf die
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entscheidenden Dinge. Zunächst mal viele
15:17
Kennzeichen des Sturm und Drang,
15:20
aber nur in Richtung Erlebnislyrik.
15:23
Das zeigt sich vor allen Dingen in der
15:25
Idee Götes, in dieser Grundsätzde darum
15:27
ja auch an den Mond. Die Natur wird eine
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Person angesprochen. Der Mond wirkt wie
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ein echter Freund. Was die Details
15:35
angeht, das sind auch so
15:36
Übergangsformulierungen,
15:38
die man sich angewöhnen kann. Das
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Gedicht ist voller Gefühle, Freude,
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Schmerz, Sehnsucht, alles direkt und
15:43
ohne Filter. Die Sprache passt zum
15:46
Inhalt leidenschaftlich mit Ausrufen,
15:49
starken Naturbildern, was auffällt, das
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lyrische Ich schwankt emotional hin und
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her und das ist ja typisch für eine
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jugendliche Unruhe, wie sie im Sturm
15:59
undanut da war und der ältere Gote hat
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sich das dann gar nicht mehr in der Form
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geleistet. Man sieht aber auch, dass
16:07
Gohe hier schon in Richtung Klassik
16:09
schreibt. Der Ton wird ruhiger, nicht
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mehr so ungestüm wie früher im im Sturm
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und Trangen. Die Natur nicht mehr so
16:17
wild, eher harmonisierend, ausgleichend.
16:20
Freundschaft wird hier nicht so sehr als
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Kampfbündnis gesehen oder so etwas,
16:25
sondern als Verstärkung einer inneren
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Balance. Das wird deutlich reifer als in
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den früheren Jahren. Besonders wichtig,
16:32
das haben wir ja festgestellt, am Ende
16:34
spricht Göte nicht nur von sich, sondern
16:36
von den Menschen ganz allgemein, ihren
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Grenzen und der Notwendigkeit, sich mit
16:42
dem eigenen Inneren zu arrangieren. Ihr
16:44
merkt, wir haben schon an der Tonlage
16:46
jetzt ins klassische gewechselt und das
16:49
ist eben ein klassischer Gedanke. Und
16:51
dann das Fazit am Ende, das ist auch
16:53
immer ganz gut für eine Klassenarbeiter
16:54
oder Klausur. In diesem Gedicht sieht
16:57
man beides noch sehr die starke
17:00
Gefühlsseite des jungen Gote, aber auch
17:03
schon die ruhigere, ausgeglichenere
17:06
Haltung des späteren Göte. Und auf
17:08
diesen zehnten Punkt werden wir dann in
17:10
einem anderen Video wohl Video noch
17:12
genauer eingehen. Wie immer verweisen
17:14
wir hier am Ende auch auf die
17:16
Dokumentationsä
17:18
Seite. Die werden wir hier UL-mäßig
17:21
unterbringen bei den Infos. hier oben
17:23
ein Button, den man nur anklicken muss.
17:25
Wir freuen uns über Fragen und
17:27
Anregungen. Auch dieses Video ist
17:29
entstanden, weil jemand ähm vor der
17:32
Aufgabe stand, an diesem Gedicht zu
17:33
zeigen, wie sehr es dem Sturm und Rang
17:36
angehört und wir haben dann ein bisschen
17:38
mehr draus gemacht. Und wer auch so
17:40
etwas anderen empfehlen möchte, da
17:42
freuen wir uns für dich, wenn etwas
17:44
Werbung gemacht wird für unseren Kanal.
17:46
Wir wünschen auf jeden Fall viel Erfolg.
17:49
M.
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