Speed2: Borchert, "Giraffe..." - Inhaltsangabe, Aussagen, sprachliche u.a. Mittel und Thema
Nov 9, 2025
Wir präsentieren hier den zweiten Teil unserer Vorstellung der Kurzgeschichte "Bleib doch, Giraffe" von Wolfgang Borchert.
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Die Dokumentation ist hier zu finden:
https://textaussage.de/video-speed-dating2-inhalt-aussagen-mittel-thema-bei-borchert-bleib-doch-giraffe
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Sprungmarken
0:00 – Einstieg: Worum es in diesem Video geht
0:29 – Hinweis: Sprungmarken & Website-Navigation
1:27 – Rückbezug auf Teil 1 (Verstehen vor Interpretieren)
1:50 – Wie schreibt man eine Inhaltsangabe? (Schritt-für-Schritt)
2:52 – Die Situation des Mannes (einsame Bahnhofsgegend)
3:37 – Das Mädchen bietet einen „Deal“ an
4:07 – Übergang zur zweiten Hälfte der Handlung
4:15 – Nähe, gemeinsame Momente – und der Einbruch des Krieges
5:03 – Konflikt: Das Mädchen will „Immer?“ – der Mann kann nicht bleiben
5:47 – Schluss der Inhaltsangabe: Der Mann geht – sie bleibt zurück
6:41 – Übergang: Was sind die Aussagen der Kurzgeschichte?
7:26 – Einsamkeit und Rückkehr aus dem Krieg
8:09 – Warum Nähe nicht gelingt
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Heute kommen wir dann zum zweiten Teil
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unseres Speeddatings mit der
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Kurzgeschichte Bleib doch Giraffe von
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Wolfgang Borchard. Und
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diesmal geht es um die Inhaltsangabe,
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die Aussagen der Geschichte, sprachliche
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und andere Mittel und auch die Frage,
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wie kann man ein Thema formulieren? Das
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ist ein ziemlich großes Programm und die
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Geschichte ist ja auch nicht ganz
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einfach und darum verweisen wir noch mal
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hier auf diesen Tipp, die Sprungmarken
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zu nutzen auf der Webseite. Die gibt es
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ja bei YouTube, die werden nach unten
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eingeblendet und das Besondere ist eben
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auf der Website, die wir dafür auch
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freischalten, kann man direkt dann zu
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einer Stelle springen. Das klappt also
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ganz hervorragend und dann kann man sich
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auf das konzentrieren, was einem
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besonders wichtig ist. Ansonsten bleiben
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wir dabei, dass hier unser Profi
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Freistein das so erklärt, dass es im
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Gedächtnis bleibt und zwar nicht nur
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inhaltlich, sondern auch von der
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Vorgehensweise, sodass man das auch bei
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einer anderen Kurzgeschichte machen
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kann. Wir verweisen hier noch mal auf
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das erste Video hier. Das werden wir
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auch hier dann verlinken, sodass man da
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drauf zurückgreifen kann, denn da haben
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wir die ganze komplizierte Geschichte
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hier ausführlich ähm auseinandergenommen
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und dann auch wieder zusammengesetzt zu
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einem Verständnis.
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Und man sieht also hier links, das ist
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noch aus dem ersten Video, darauf greift
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man ja zurück, ne? das ja der erste
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Schritt bei einer Klassenarbeiter oder
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Klausur, dass man sich den Text genau
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anschaut, ihn dann versteht und dann
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muss man unter Umständen eine
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Inhaltsangabe schreiben und wir wollen
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mal zeigen, wie das hier entsprechend
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gehen könnte und darum schalten wir
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jetzt um auf die Farbe Grün. Dann hat
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man erstmal Kurzgeschichte. Ist klar.
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Na, das sollte eigentlich jetzt grün
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sein. Das kriegen wir auch noch hin.
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Dann kommt der Titel, dann kommt der
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Verfasser. So, dann kommt äh der
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entscheidende Punkt, dass man dann eben
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hier auf die Hauptpersonen eingeht. Das
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empfehlen wir eigentlich äh immer dieser
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Kriegsein
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Heimkehrer, der einsam an einem
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Bahnsteig steht. So. Und hier rechts
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haben wir dann, man beginnt mit der
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Vorstell der Geschichte, Titel
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Verfasser. Äh und dann nutzt man die
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Hauptfigur, das haben wir rechts noch
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mal äh entsprechend dargestellt und geht
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auf ihre Situation ein. Und das ist eben
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hier dann der zweite Bereich. Um ihn
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herum ist alles ausgestorben, wirkt wie
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sinnlos.
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Dann kommt äh etwas erstes, wo er ein
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bisschen nachdenken muss. Äh er macht
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sich Gedanken über seine Erinnerung. Das
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Problem ist ja immer, dass auch
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Gedankenfolgen auftauchen. Das ist ja
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relativ extrem hier in den Zeilen 4 bis
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14. Und so kann man das entsprechend äh
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einleiten. Und dann ist auch das jetzt
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entsprechend grün. Er hat
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Kriegserlebnisse, die kann er nicht
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loswerden und die werden hier
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präsentiert. Dann ein guter Trick ist
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auch immer hier dieses Als, wenn etwas
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Neues auftaucht, kann man gut mit dem
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Wort Als beginnen, als ein Mädchen ihm
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einen Deal anbietet, ne? Wir werden ja
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noch drauf hinweisen, immer bitteschön
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hier ähm das Präsens verwenden und bei
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Vorzeitigkeit, nachdem er etwas gemacht
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hat, tut er etwas wieder. Wenn man da
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nämlich hatte macht, dann rutscht man
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ins Präteritum und das sollte man
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vermeiden. Das haben wir also hier. Als
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ein Mädchen ihm einen Deal anbietet,
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seine Zigaretten gegen ihre
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Liebesdienste, lehnt der Mann zunächst
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ab und äußert sich sogar verächtlich
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über solche Frauen. Man sieht also hier,
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wir haben hier schon einiges
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zusammengefasst
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dann. Das Mädchen lässt sich aber nicht
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davon beeindrucken und schließlich gibt
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der Soldat nach und begleitet sie. Damit
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haben wir also die erste Hälfte der
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Geschichte eben schon im Griff und
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können uns jetzt der zweiten Hälfte äh
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zuwenden.
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Da haben wir beim Zusammen, jetzt kommt
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wieder so eine Möglichkeit, die am
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helfen kann. Beim Zusammensein mit ihr
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zeigt sich aber das ist also eine
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Möglichkeit der Macha, indem man eben
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sagt, es zeigt sich ja immer gefragt,
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wie kann man das formulieren? Und diese
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Formulierungs äh Empfehlungen,
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Bausteine, Vorschläge bekommt man hier.
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Das Mädchen kann man einfach dann äh im
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Präsens präsentieren, kann die Realität
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des Todes hier vergessen eben du. Du
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stirbst, schrie er, heißt es in Zeile 37
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oder 38. Sterben, jauch sie, das wä was
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und dann das du. Damit ist klar, diese
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Gemeinsamkeit mit dem Mann hilft ihr
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alles elend da zu vergessen. Der nächste
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Punkt ist dann zum Konflikt kommt es,
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ne? Das ist hier auch eine der
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Möglichkeiten, die man hat. Als das
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Mädchen deutlich macht, dass es den
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Soldaten immer bei sich haben will.
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Sofort tauchen bei dem Mann wieder
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innere Bilder auf, die ihn zu einer
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Entscheidung drängen und die besteht
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dann darin, dass er weggeht und sich
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auch von Bitten des Mädchens nicht
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aufhalten lässt. Wir empfehlen wirklich
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solche äh Formulierungen sich häufiger
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durchzulesen. Auch wir haben das
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natürlich nur jetzt drauf, weil wir das
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unendlich oft bereits gemacht haben.
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Also hier noch mal wieder tauchen auf.
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Er macht sich Gedanken, die Entscheidung
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besteht darin und so weiter. So haben
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wir das Ganze hier hinbekommen. Und die
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Geschichte endet damit, dass der Soldat
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endgültig weggeht. Also, das kann man
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auch durchaus auch sagen, die Geschichte
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endet
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und ähm ein trauriges Mädchen wird dann
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eben zurückgelassen und dann hat man in
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insgesamt 11 Punkten haben wir das hier
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zusammengefasst. Das geht natürlich auch
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kürzer und wenn jemand wissen möchte,
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wie das geht, kann er uns ja einfach
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dann entsprechend einen Kommentar
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schreiben und dann packen wir das als
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Variante dann eben auch auf die
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entsprechende Website. Und der Tipp hier
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am Ende ganz wichtig, so etwas am besten
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bei verschiedenen Schichten üben, die
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nicht nur Handlung enthalten, sondern
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auch innen leben. Und das ist natürlich
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schwierig und Beuchert macht das hier in
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dieser Geschichte ja relativ extrem,
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dass da Gedanken und Gefühle präsentiert
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werden. So viiel also jetzt zum Thema
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Inhaltsangabe.
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Kommen wir jetzt zum Bereich der
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Aussagen der Kurzgeschichte.
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Erstaunlicherweise taucht das in vielen
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Aufgabenstellungen gar nicht auf, obwohl
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das eigentlich entscheidend ist, vor
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allen Dingen, wenn man dann die
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sprachlichen und sonstigen Mittel
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zuordnen will, denn das sind ja Mittel,
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die eine Aussage verstärken und dann
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wird das auch viel viel einfacher. Muss
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man nicht bei jeder Metapher sagen, sie
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veranschaulicht, sondern man kann das in
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die Ordnung der Aussagen eben hinein
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beziehen. So, wir haben hier relativ
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viel zusammengestellt. Das muss man
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nicht so komplett machen. Wir wollen nur
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zeigen, wie viel Varianten man bringen
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kann, denn viele neigen ja dazu, dann
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einen Satz zu produzieren. Und hier
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machen wir jetzt mal die Großversion.
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Hier zeigt die Geschichte als erstes die
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Einsamkeit eines Kriegshimkehrers,
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der glaubt, dass die ganze Welt so ist
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wie ein lehrer, verlassener Bahnhof.
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Auch das ist ja durchaus eine wichtige
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Aussage, dass ihn dann die
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Kriegserlebnisse noch quälen, mit denen
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er auch andere Menschen erschreckt. Ja,
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das könnte man eventuell weglassen, aber
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im Text wird es erwähnt. Die Angst vor
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einer noch schlimmeren Situation, da war
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ja von einer steigenden Flut die Rede.
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Also, das kann man natürlich
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konzentrieren auf die ersten drei
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Punkte. Einsamkeit und dann er wird noch
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gequält von das wäre eine Kurzvariante.
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Dann zeigt sich, dass dieser Mann sich
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gegenüber einem Mädchen nicht normal
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verhalten kann und das ist eigentlich
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die beste Möglichkeit, der es durch den
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Krieg so verändert, dass er sich nicht,
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wie man das aus jedem Liebesfilm kennt,
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äh wie das dann gegebenfalls abgeht,
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wenn beide bereit sind, da eben auch
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dann äh zusammenzukommen, dann verläuft
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das anders als hier. und er nennt ihr
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auch brutal seine Vorurteile. Das macht
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man normalerweise nicht in einer solchen
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Situation.
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Das Mädchen zeigt sich aber nicht nur
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geschäftstüchtig
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bis hin zu intimen Angeboten, sondern
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sie ist auch hartnäckig, kann
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Komplimente machen, du siehst lieb aus,
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aber auch gemein grinsen. Das sieht man
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sehr schön, dass diese junge Frau
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natürlich in einer komplizierten
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Zwischensituation ist, zwischen normal,
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ja, sich über einen Menschen freuen, mit
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dem man zusammen sein kann und auch dem
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Grinsen, was die Situation angeht. Und
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da deutlich wird, dass der Roman zwar
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zögert, natürlich nicht der Roman,
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sondern der Soldat muss es hier heißen,
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dann aber doch darauf äh eingeht. So
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viiel zur ersten Hälfte. Kommen wir zum
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zweiten Teil der Geschichte, der ja
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deutlich äh anders ist als der erste
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Teil,
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dass der Mann dann seine
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Kriegserfahrungen nicht los wird, denn
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während die zusammen sind und die Rede
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ist von allen möglichen Körperregionen,
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die dann interessant werden, hat er die
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das die Erinnerung an Kriegserfahrungen
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und er kann sich nicht normal der
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Situation hingeben. Das Mädchen dagegen
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ist bereit für diesen Moment ihr ganzes
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Leben hinzugegeben. Na ja, sagen wir so
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zumindest das Elend zu vergessen.
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Elend vergessen und einfach diesen
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Moment zu genießen. Deutlich werden dann
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die unterschiedlichen Interessen. Das
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Mädchen möchte den Mann dauerhaft bei
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sich haben. Der Mann aber ist auf einer
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Art Reise mit ungewissem Ziel.
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Auf jeden Fall kann er nicht bleiben.
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Am Ende dann deutlich, dass das Mädchen
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darunter mehr leidet als der Mann, denn
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der geht einfach. Sie dagegen aber ähm
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weint eben doch etwas hinterher. Darauf
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gehen wir noch genauer ein. Damit kommen
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wir jetzt zur Frage des Themas und ähm
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das Thema ist für uns ja immer die
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Fragestellung, die den Aussagen zugrunde
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liegt. Ja, das Thema wird normalerweise
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nie genannt in einem Text, zumindest
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nicht in literarischen Texten,
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Kurzgeschichten und Gedichten. Und mit
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den Aussagen der Geschichte hat man die
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Antwort auf eine Frage, die man selbst
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erkennen muss. Hier könnte man es so
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formulieren.
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Die Geschichte beschäftigt sich, ne,
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beschäftigt sich mit der Frage, was der
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Krieg mit Menschen macht. Man sollte
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also in der Themenformulierung noch
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nicht schon das Ergebnis äh
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vorwegnehmen, der der äh der
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dass die Geschichte zeigt, dass das
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einsam macht, dass man elend ist und so
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weiter. Das sind ja alles schon
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Antworten eigentlich. Und diese Frage
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könnte man sich dann einfach als
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Beispiel nehmen, das natürlich mit der
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Lehrkraft absprechen, ob die das auch so
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sieht. Und jetzt haben wir unsere ganzen
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langen Aussagen hier noch einmal in eine
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Kurzform gebracht. Deutlich wird in der
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Geschichte, dass der Krieg Menschen
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einsam macht, auch in Not bringt. Am
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schlimmsten ist der Verlust von
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Normalität. Dem Mädchen fehlt ein
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normaler Partner. Der Mann kann sich
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nicht normal verhalten. Er ist belastet
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vom Krieg, was man gleich bei den
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künstlerischen sprachlichen Mitteln dann
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auch zeigen kann. Soviel also zur
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Auswertung der beiden Seiten, die wir
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hier hatten, der beiden Hälften der
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Geschichte unter dem Aspekt, was sind
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die Aussagen und was ist das dahinter
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stehende Thema. Kommen wir jetzt zu den
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Mitteln. Das sieht nur scheinbar nach so
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viel aus, denn äh das ist ja hier, das
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sind die Text äh Seiten noch mal die
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beiden Hälften und hier haben wir die
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andere Hälfte. Das heißt, im
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Wesentlichen geht es nur um diesen
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Mittelteil. Zunächst mal hier oben noch
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mal die klare Sicht, was überhaupt
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Mittel sind und wie man sie findet.
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Mittel sind Elemente, die der Dichter,
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der Schriftsteller sich hat einfallen
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lassen, um die Aussagen zu unterstützen.
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Und das geht nur, wenn sie auffallend
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sind. Also sprachliche und sonstige
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Mittel sind in gewisser Weise auch
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Werbemittel. Darüber haben wir noch nie
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nachgedacht. Das werden wir uns hier mal
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einfach aufschreiben, um das in unser
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Programm aufzunehmen, denn Werbung will
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auffallen und das gleiche gilt
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eigentlich auch für die sprachlichen
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Mittel und wir sind in diesem Video sehr
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dankbar, dass wir zum ersten Mal in
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unserem Leben auf diesen Gedanken
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gekommen sind. Also etwas Besonderes,
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also nicht einfach nur einzelne Mittel
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raussuchen, auch das bitte mit der
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Lehrkraft besprechen, sondern den
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Aussagen zuordnen. Wir haben das hier
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mal gemacht. Erstmal geht es um die
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Kriegsfolgen allgemein in der Welt. Da
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ist der Bahnhof eben einsam. Da gibt es
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diese Neologismen, wenn da steht
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plötzlich Nacht leer, Mond einsam und so
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weiter. Also, wir haben die ganzen roten
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Fachwörter hier dann doch mal markiert,
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w man sieht, dass wir die auch durchaus
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beherrschen. Dann die dreifache
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Wiederholung des Wortes Lehrer. Dahinter
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eine allgemeine Finsternis, die als
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Feind dargestellt wird. entkommst du
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nicht überwältigt. Und sowas nennt man
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ja ein Wortfeld. Äh dann das könnten wir
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auch noch mal hier kurz dazu schreiben,
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falls das im Augenblick jetzt hier geht.
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Na, wir lassen das mal oder vielleicht
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doch noch ja Wortfeld
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ist auch eine Möglichkeit natürlich
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etwas hervorzuheben. Dann haben wir bei
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den Kriegsfolgen für den Menschen haben
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wir eine Personifizierung.
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Die Erinnerung fällt über dich her. Ja,
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wie bei einem Angreifer,
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der ist dann auch eine Person, dann
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Übertreibung natürlich, er sagt, ich hab
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gestern Mord begangen, wird morgen Mord
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wieder begeben. Das ist nur sinnbildlich
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gemeint dafür, dass zum Krieg eben auch
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gehört, dass man immer wieder auch
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Menschen möglicherweise tötet. Dann
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haben wir den Vergleich mit der
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Tierwelt, der eine ganz große Rolle
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spielt und wir sehen das so, dass ähm
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der Mensch hier jetzt seines Menschseins
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eigentlich beraubt wird. Am Ende ist ja
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fast eine Mücke oder eine Ameise oder
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sowas ähnliches taucht da auf. Also eine
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Art Animalisierung, Verlust des
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Menschseins und dann ganz wichtig das
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Bild des Zuges. Der taucht ja mehrfach
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auf als Güterzug. Er ist ja kein realer
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Zug, denn der Bahnhof ist ja leer und
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der zeigt das Innenleben mit vielen
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Geräuschen und Klappern und allem
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möglichen und dann
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bremst er einmal ab und nachher nimmt er
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eben wieder Fahrt auf, weil der Mann
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eben das Mädchen verlässt. Dann der
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Bereich in den Aussagen Beziehung
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zwischen Mann und Mädchen. Da gibt's den
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Gegensatz zwischen der Beschimpfung und
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dieser scheinbaren Liebeserklärung bei
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dem Mädchen. Dann die Steigerung des
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Wunsches. Du bleibst doch lange immer.
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Ja, ganz wichtig. Dann die Beschränkung
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auf Andeutungen des Sexuellen, ne? Das
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sieht man ja das nur die Rede davon,
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wenn ich in das Kleid gehe und so
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weiter. Das ist typisch für die Zeit.
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Ähm, Borchert hat ja diese Geschichte
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kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges,
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also 4748 oder so geschrieben. Ähm, da
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war man noch weit entfernt von dem, was
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in den 60er Jahren des vorigen
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Jahrhunderts kam, dass man eben frei
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auch über Sexualität redete und dieses
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direkte ineinander von Körperlichkeit
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und Kriegsgrausamkeit.
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Äh, das könnte man ganz am nachher am
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Anfang des zweiten Teils sehen. Dann
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wieder die Naturwelt, da wieder die
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Fische auf und die anderen Tiere. Das
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die präsentiert indirekt die Gefühle des
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Soldaten. Ja, das ist also ein großer
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Trick von Borchard, sein Mittel, dass er
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hier verwendet. Und bei der Giraffe, das
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ist ein Bild des Mädchens eben für einen
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großen und eben nicht normalgehenden
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Mann. Da ist ja von Stelzen die Rede und
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das passt natürlich gut zu einer
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Giraffe. Am Ende dann haben wir eine
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Wiederkehr, eine Art Ringschluss. Auch
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das ist ein typisches Mittel, was in
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Texten verwendet wird. Am Anfang ist es
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tot und am Ende haben wir wieder so eine
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Steinwelt.
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Das Mädchen wird reduziert auf den
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äußeren Teil der Wohnung. Es geht nur
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noch um Fenster und Gardinen und so
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weiter. Und ähm als der Soldat dann
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feststellt, dass da irgendetwas weint,
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ist es nur der rote Mund.
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Das ist der Schlussakzent.
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Ähm, der geschminkte Mund sollte
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eigentlich Attraktivität ausstrahlen und
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den Mann zum Bleiben bewegen. Und jetzt
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kann der nur noch weinen. Also, man
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sieht, so viel war das gar nicht, wie
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wir befürchtet haben. Man muss auch
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nicht alles davon haben, aber man hat
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eine Basis, über die man da mal
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nachdenken kann.
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jetzt unbedingt im Unterricht
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besprechen. Weg von der Suche nach
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Elementen dieser Mittelliste. Es gibt ja
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diese Liste von Antithese, Steigerung,
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Klimax und so weiter und so fort. Das
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ist sicherlich nicht verkehrt, aber viel
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wichtiger ist eigentlich, wie wir es
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hier versucht haben, darzustellen, dass
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man erkennt, was sind die Aussagen und
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was hat der Dichter sich einfallen
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lassen an Werbemitteln äh gewissermaßen,
17:55
um das dann auch zur Wirkung zu bringen.
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damit das ganze ein Kunstwerk wird. Und
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hier ist das die leere Bahnhofswelt. Das
18:02
ist der erste Einfall, den Beuchert
18:04
haben muss, das Ganze an einem Bahnhof
18:06
spielen zu lassen und den Chellvertreten
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zu nehmen für die ganze kaputte Welt.
18:11
Dann eine besondere Art, die Gefühle des
18:14
Soldaten zu zeigen, also einmal durch
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diese Zuggeschichte und dann durch diese
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Tierwelt
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und dann die Beschränkung auf
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Andeutungen, was die Sexualitä angeht.
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Gut, das ist eben zeittisch, haben wir
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eben ja gesagt. Dann dieser
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Verführungsprozess,
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dass das Mädchen eben ihn lieb aussehend
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findet, aber dabei auch grinst. Das
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hatten wir ja auch schon angedeutet,
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dass da ihre schwierige Situation
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dargestellt wird zwischen einer echten
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Liebe und einer Liebe aus der Situation
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der Not heraus. und dann die Verbindung
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von leerem Bahnhof und dem Zug, den man
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sich vorstellt. Das passt natürlich
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auch, der leere Bahnhof und er stellt
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sich eben seiner Reise als Zug vor, der
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das innere getrieben sein des Soldaten
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zeigt. Wir hoffen, dass jetzt äh das
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klar geworden ist, wie wir das sehen mit
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den sprachlichen Mittel. sind
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Werbemittel, sie dienen den Aussagen und
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es wäre gut, wenn man sich auf die
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grundsätzlichen Ideen äh konzentriert,
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die ein Dichter haben muss, damit aus
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einer ganz normalen Beschreibung,
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Schilderung ein Kunstwerk wird. Ja, wie
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immer legen wir die Dokumentation auf
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einer Seite ab hier, die wir bei den
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Infos zum Video unterbringen. Hier oben
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auch einen Button zum Anklicken noch
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unterbringen. Ganz wichtig diese Seite.
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Ähm, wir haben das ja schon am Anfang
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erklärt, dass das eine hervorragende
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Möglichkeit ist, dass man dort direkt zu
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bestimmten Teilen des
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Videos springt und dann nicht immer
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alles sich anschauen muss, was einen
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gerade nicht so sehr interessiert. Etwa
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die Inhaltsangabe könnte ja im
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Mittelpunkt stehen und wir freuen uns
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natürlich, wenn Fragen und Anregungen äh
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kommen, die können wir auch auf die
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Webseite dann packen neben Korrekturen
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und Ergänzungen. Und wir freuen uns
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natürlich auch, wenn das Video geholfen
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hat, wenn anderen Leuten Bescheid gesagt
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wird, dass es diese Möglichkeit gibt.
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Wir wünschen auf jeden Fall viel Erfolg.
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M.
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