1940: Churchill – Rettung der Welt durch Krieg?

1940: Churchill – Rettung der Welt durch Krieg?

Die heutige Sicht – manchmal ein bisschen einseitig

Heute ist das Wort „Krieg“ absolut negativ besetzt – und das ist sicher auch gut so, aber man muss auch genauer hinschauen, bevor man leichtfertig und unüberlegt dazu Stellung nimmt. Ein gutes Beispiel ist Englands Politik unter Churchill.

 

Natürlich ist es richtig, dass kein vernünftiger Mensch einen Krieg will – und schon gar nicht jemand, der weiß, was er dabei nur verlieren kann. Es dürfte wohl kaum einen Krieg geben, der ein positives Ergebnis für alle Betroffenen gebracht hat.

Was nur äußerst problematisch ist, sind so etwas einfache Thesen wie Nie-wieder-Krieg usw.

Der Fall Churchill: 1940 sorgt er für die Fortsetzung des Krieges

Das ist subjektiv völlig in Ordnung – jeder kann sich dafür entscheiden, dass ein Mann wie Hitler seine Ziele ohne einen Schuss erreicht, weil eben alle anderen keinen Widerstand leisten.

Das war in Ansätzen die englische Appeasement-Politik vor 1939 – auch wenn sie nicht ganz so dumm war, wie sie im nachhinein aussehen mag – immerhin haben die Engländer die Zeit genutzt, um ihr Militär zu verbessern, bsd. die Luftwaffe und Luftabwehr.

Aber was wäre gewesen, wenn es nicht 1940 Churchill gegeben hätte, einen Mann, der mit Kriegen persönlich kein Problem hatte, zumindest kein Pazifist war.

Die Alternativen zu Churchills Kriegspolitik

England stand 1940 kurz vor einem Frieden mit Hitler-Deutschland, Frankreich war besiegt. Damit hätte Hitler in Ruhe seine weiteren Ziele verfolgen können (siehe unten).

Vielleicht wären dann nicht so viele Juden umgekommen, denn deren schreckliches Schicksal hing stark mit dem Zorn Hitlers über das Eingreifen Amerikas zusammen und seine damit geringeren Sieg-Chancen.

Aber das hätte nichts am Vernichtungswillen Hitlers gegenüber den Juden geändert, auch die Idee, die Juden nach Madagaskar auszusiedeln, war nicht von Humanität geprägt, sondern sie sollten dort ihrem Schicksal überlassen werden, gewissermaßen „von selbst umkommen.“

Aber die Nazi-Diktatur hätte für lange Zeit Europa und Teile Asiens unter ihrer Kontrolle gehabt.

Außerdem hätte Hitler ungestört seine weiteren Ziele verfolgen können:

– Aufbau von „Lebensraum“ in Osteuropa mit schrecklichen Folgen für die dort lebende Bevölkerung

– Vorbereitung des großen Krieges mit dem einzig verbliebenen möglichen Gegner USA

– weitere Verfolgung und Vertreibung von Juden – ohne jede Rücksichtnahme

– Abrechnung mit den Kirchen in Deutschland (das war intern angekündigt)

 

Churchills mutige Kriegspolitik:

Stattdessen kämpft England mutig weiter – und fast ohne Chance – bis schließlich die Amerikaner zu Hilfe kommen konnten.

England (und Frankreich) haben 1939 Deutschland den Krieg erklärt – und das war gut so, um das oben erläuterte Nazi-Herrschafts-Szenario zu verhindern.

Hitler konnte nur durch Krieg entfernt werden.

Die Übertragung auf andere Fälle:

Dies ist nur als Beispiel für einen Krieg, ohne den die Welt wohl schlimmer geworden wäre.

Man denke etwa an die Kriege im ehemaligen Jugoslawien. Die Serben, die für Massenmorde zum Beispiel in Srebenica verantwortlich sind, sind nicht nur Verhandlungen oder Demos gestoppt worden, sondern durch militärisches Eingreifen.

Ausgehend davon kann sich jeder jetzt selbst eine Situation ausdenken, wo er ggf. bereit wäre, sich, seine Familie, sein Land, seine Werte auch in einem Krieg zu verteidigen.

Und wenn jetzt jemand sagt, tja, es geht doch nur um die Ablehnung von Angriffskriegen. Wer nur ein bisschen Ahnung hat, weiß, dass die Frage der Schuld bei vielen militärischen Auseinandersetzungen genauso umstritten ist wie die Frage der Schuld bei einer Ehescheidung.

Also: Bitte keine Parolen, sondern immer differenziertes Nachdenken – es sei denn, man ist Pazifist und lehnt jede Verteidigung mit der Waffe ab – das ist sicher ehrenwert, aber über so was lachen Diktatoren und Aggressoren nur, weil es ihnen das Geschäft erleichtert.