Anmerkungen zur Kurzgeschichte „Drüben“ von Botho Strauß

Anmerkungen zur Kurzgeschichte „Drüben“ von Botho Strauß

Zu finden ist sie im Internet als Teil einer Prüfungsaufgabe der 10. Klasse im Fach Deutsch des Landes Brandenburg

Einleitung

Kurzgeschichte (s.u.)

Thema:

Entfremdung zwischen den Generationen und Umgang damit

Analyse

Am besten konzentriert auf die Frage der Beziehungen der Figuren.

Die Mutter führt ein Doppelleben, nämlich durchaus ein eigenes mit Plänen für die Zukunft.

Im Vordergrund der Geschichte steht aber das Warten auf die Tochter und ihren Mann für ein Kaffeetrinken zu dritt.

Dieses zweite und hier im Vordergrund stehende Leben wird im Verlauf der Geschichte (Wendepunkt) belastet, wenn nicht sogar zerstört, das ist eine Frage des offenen Endes.

Tochter:

Andere Prioritäten, sie hat wenig Empathie, also Verständnis für die Situation der Mutter, bemüht sich nicht mal um ein Ausgleichsangebot. Nach dem Motto: Dann kommen wir eben nächste Woche.

Überlässt alles feige ihrem Mann, die vereinbarte Ausrede ist eine Lüge.

Hier kann sich die Frage einer Alternative stellen.

Intention:

Die Geschichte zeigt …

… einen Schritt hin zur Entfremdung, dabei erstaunliche Toleranz der Mutter, und eine gewisse Leichtfertigkeit bei der Tochter.

… Was den Sohn angeht, so kann man sein Verhalten verstehen, denn er ist ja nicht in so einer direkten Beziehung zu der Schwiegermutter.

Kurzgeschichten-Eigenschaft:

Direkter Einstieg ist gegeben,

ein  offenes Ende auch.

Die Geschichte kann auch einen Wendepunkt beinhalten, sei es zum Besseren (wahre Kommunikation) oder zum Schlechteren.

Kreative Ideen:

Wie werden sich die Beteiligten danach verhalten?

Bei der Mutter könnte es in verschiedene Richtungen gehen, sie zeigt aber glücklicherweise genügend Eigensinn und könnte sich auf die neue Situation für sich positiv einstellen.

Die Tochter könnte jetzt immer mehr Gefallen finden an den Lügen und sich neue Ausreden einfallen lassen.

Wichtig ist, die Frage der Offenheit des Schlusses mit Blick auf die Textsignale zu klären. Und die gehen eher in die Richtung, dass die Mutter sich mehr auf ihr eigenes Leben und ihre Zukunft konzentriert. Vielleicht geht sie sogar auf die Tochter mit einem Kompromissvorschlag zu.

Interpretation:

Eine typische Situation, gehört zum Leben, das Besondere ist hier, dass die Mutter durchaus ein eigenes Leben führt.

Frage des Titels:

Den könnte man als Hinweis verstehen, dass es für die Mutter durchaus noch eine eigene Perspektive gibt.

Im Hinblick auf Tochter und Schwiegersohn könnte das bedeuten, dass die gewissermaßen den „Rubikon überschritten“ haben, also diesen legendären römischen Fluss, nach dessen Überschreitung es kein Zurück mehr gibt.

Weitere Infos und Tipps zu Kurzgeschichten

Thema „Kurzgeschichten“ – Eigenart, Beispiele, Umgang damit