Das 3. Kapitel des Romans „tschick“.
Nach den Erlebnissen in der Polizeistation und ersten auch eher negativen Erfahrungen im Krankenhaus geht es in diesem Kapitel um etwas, was Maik „schön“ (15) findet. Es geht nämlich um die Krankenschwestern allgemein und besonders um eine Schwesternschülerin, die sich um ihn kümmert.
Seite 15: „Und das ist auch toll: normale Unterwäsche“
- „Meine Lieblingskrankenschwester kommt aus dem Libanon und heißt Hanna.
- Hanna hat kurzes schwarzes Haar und trägt normale Unterwäsche.
- Und das ist auch toll: normale Unterwäsche. Diese andere Unterwäsche sieht ja auch immer ein bisschen traurig aus.
- Bei den meisten. Wenn man nicht gerade die Figur von Megan Fox hat, kann das ziemlich verzweifelt aussehen.
- Ich weiß nicht. Vielleicht bin ich auch pervers: Ich steh auf normale Unterwäsche. „
Die Stelle zeigt, dass
- Maik im Krankenhaus auch auf einen Menschen trifft, der ihm sofort gefällt.
- Das scheint sich vor allem auf eine gewisse Normalität zu beziehen, die einen nicht „verzweifelt“ aussehen lässt.
- Anregung: Darüber könnte man mal diskutieren: Wahrscheinlich soll es bedeuten, dass Menschen, die sich besonders aufreizend kleiden, möglicherweise verzweifelt sind, wenn sie nicht auch so beachtet werden.
Seite 13: „… unfassbar viel leichter, sich zu unterhalten …“
„Hanna wechselt jeden Tag meinen Verband. Das tut ziemlich weh, und Hanna tut es auch weh, wie man an ihrem Gesicht sehen kann. Hauptsache, dir macht’s Spaß , sagt sie dann immer, wenn sie fertig ist, und ich sage dann immer, dass ich sie später wahrscheinlich einmal heiraten werde oder so was. Aber leider hat sie schon einen Freund. Manchmal kommt sie auch einfach so und setzt sich an mein Bett, weil ich ja sonst praktisch keinen Besuch kriege, und es sind richtig gute Unterhaltungen, die wir da führen. Richtige Erwachsenenunterhaltungen. Mit Frauen wie Hanna ist es immer unfassbar viel leichter, sich zu unterhalten, als mit Mädchen in meinem Alter. Falls mir jemand erklären kann warum das so ist, kann er mich übrigens gern anrufen, weil, ich kann es mir nämlich nicht erklären.“
Die Stelle zeigt,
- dass diese Hanna vor allem ein mitfühlendes Wesen ist.
- Dass sie auch Humor hat.
- Dass Maik sie am liebsten heiraten würde.
- Dass man mit ihr vor allem „richtig gute Unterhaltungen“ führen kann: „Richtige Erwachsenenunterhaltungen“.
- Anregung: Hier könnte man mal überlegen, was das sein könnte – auch im eigenen Leben zwischen Jugendlichen und älteren Menschen.
- Dass der Ich-Erzähler sich direkt an die Leser wendet.
Weiterführende Hinweise
- Zu den weiteren Kapiteln des Romans „tschick“
- Weitere Infos zu dem Roman „tschick“ in unserem Stichwortverzeichnis zum Buchstaben „T“
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