Was sagt der Buch-Auszug (siehe unten) zur Zukunft der Welt?
Das Buch entstand vor einigen Jahren. Deshalb sind nicht alle aktuellen Entwicklungen aufgenommen – aber es gibt doch genügend Impulse und Denkanstöße.
Die wichtigsten Aussagen des Buch-Auszugs:
- wird noch gefüllt!
1.14 Wohin entwickelt sich die Welt?
China
Da ist zum einen eine neue asiatische Supermacht China, die sich in vielem zwar zunehmend westlich präsentiert, die aber nach außen und innen vieles zeigt, was Europäer nur irritieren kann: Von der immer noch nicht verarbeiteten Niederschlagung der Studentenproteste auf dem Platz des Himmlischen Friedens bis hin zu starken Machtansprüchen gegenüber den Nachbarstaaten in der Region.
Islam
Zum anderen ist da ein Islam, der zum einen Europa auf ganz neue, friedliche Weise zu erobern beginnt, einfach, weil Menschen zu uns kommen, die hier ein besseres Leben suchen und uns auch bereichern können, kulturell wie wirtschaftlich. Auf der anderen Seite kommen uns damit auch die unbewältigten inneren und äußeren Konflikte der Weltgegenden südlich und östlich des Mittelmeeres sehr nah. Was sich im Sommer 2014 zwischen Syrien und dem Irak an neuem „Kalifat“ der Isis herausbildet, ist für jeden Anhänger von Menschenrechten äußerst beunruhigend.
Globalisierung und Bankenmacht
Ein „schwankender Westen“?
Sehr skeptisch ist der ehemalige Richter am Bundesverfassungtsgericht Udo Di Fabio, der in einem 2015 erschienenen Buch mit dem Titel „Schwankender Westen“ darauf hinweist, „Wie sich ein Gesellschaftsmodell neu erfinden muss“. Das Problem ist nur, dass er im wesentlichen die Schwierigkeiten beschreibt, in denen der Westen steckt – von der Finanzkrise über die Griechenland- bzw. Eurokrise bis hin zur Frage des Umgangs mit dem Islam. Weniger präzise ist das Buch in der Frage, wie die „Neuerfindung“ letztlich aussehen könnte.
Ein „schreckliche Kinder der Neuzeit“?
Keine Chance auf Dauer gegenüber neuen Kräften?
Einen ähnlichen Ansatz hat übrigens schon der französische Soziologe Gilles Kepel Ende des 20. Jahrhunderts in seinem Buch „“La revanche de dieu“ (auf Deutsch: Die Rache Gottes: Radikale Moslems, Christen und Juden auf dem Vormarsch) vertreten. Nachdem die Aufklärung und die Moderne viele Erwartungen enttäuscht hat, bekommen jetzt die wieder Zulauf und greifen nach der Diskurs- und Straßenmacht, die ihr Heil in der Transzendenz suchen, eine göttliche Macht hinter den Dingen. Besonders der scheinbar unaufhaltsame Vormarsch des sog. „Islamischen Staates“ im Irak und in Syrien zeigt, wieviel unheimliche Kraft im religiösen Radikalismus liegt. Zugleich zeigt sich das politische Establishment des Westens immer weniger fähig, Werte wie Demokratie und Menschenrechte mit Leben zu füllen und auch abwehrstark zu machen. Die Massen in den Demokratien sind noch im Kaufrausch oder mit einem zunehmenden Überlebenskampf im Alltag beschäftigt und zwingen ihre Volksvertreter und Regierungen bisher nicht, alte Grundlagen neu zu beleben oder tragfähige neue zu schaffen. Man denke nur an das Asylrecht und die sog. Willkommenskultur für Einwanderer, auf die kein Mensch mit Herz und Verstand verzichten will, die aber mit Konzept und wirklichem Leben gefüllt werden müssten.
Das fehlt vor allem, weil die Eliten des Westens nach wie vor mehr mit dem eigenen Fortkommen und dem Schwelgen in schönen Träumen beschäftigt sind, als mit dem Auf- und Ausbau pragmatisch brauchbarer Verhältnisse. Schließlich kommt es darauf an, das Unglück der Völker und Menschen weiter an vielen kleinen Stellen zu verringern, statt ihr vermeintliches Glück in großen Experimenten „auf Teufel kaum raus“ vermehren zu wollen.
Notwendige Aktualisierung
Weiterführende Hinweise
- Übersicht über weitere Teile des E-Books mit Auswertung der zentralen Aussagen:
Ein alphabetisches Gesamtverzeichnis unserer Infos und Materialien gibt es hier. - Eine Übersicht über unsere Videos auf Youtube gibt es hier.