Matthias Politycki, „Goldener Oktober“

  1. Das Gedicht beginnt sehr distanziert, indem das lyrische Ich erst mal ganz von außen auf sich und seine Situation schaut.
  2. Hervorgehoben wird nur das Sitzen im Central Park von New York, was man in einer Unter-Überschrift erfährt, und die Umgebung („inmitten bunter Blätter / und jeder Menge Wolkenkratzer“), die gegensätzliche Züge aufweist und dabei den Titel aufnimmt.
  3. In der zweiten Versgruppe wird vor allem die Müdigkeit des lyrischen Ichs beschrieben, die weniger körperlich als seelisch ist.
  4. Es folgt eine Fülle von möglichen Aktivitäten, die vor allem durch ihre fantastische Beliebigkeit gekennzeichnet sind, zum Teil aber auch wegen fehlender Voraussetzungen nicht nutzbar sind.
  5. Es folgen vier Zeilen, die alles aufzählen, was das lyrische Ich jetzt nicht mehr machen möchte,
  6. Bevor in der letzten Versgruppe das Ganze als Gedankenmodell entlarvt wird, bei dem am Ende kein Gewinn gemacht würde, weil man man selbst bleiben würde – trotz der Umgebung und aller gedanklichen Möglichkeiten.
  7. Insgesamt ein Gedicht, das tatsächlich so eine Art Lebensmüdigkeit präsentiert – ohne Ziele, ohne Antriebslust.
  8. Man fragt sich wirklich, was das für ein Menschenbild ist, das da gezeichnet wird. Man kann darüber wunderbar diskutieren, indem man zunächst einmal die Frage stellt, wie viele der Menschen, die man kennt, so müde und perspektivlos sind. Anschließend taucht die Frage auf, ob man selbst so sein möchte. Und schließlich taucht die Frage auf, warum solche Gedichte im Unterricht behandelt werden, wo es doch eher darum ginge, jungen Menschen Mut zur Entdeckung ihres eigenen Lebens zu machen.

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