Das 17. Kapitel des Romans „tschick“.
In dem Kapitel geht es darum, dass Maik sich tatsächlich mit der Zeichnung von Tschick zu Tatjanas Geburtstagsfeier fahren lässt.
Bis dahin muss aber von Tschick noch einiges an Überzeugungsarbeit geleistet werden. Eine wichtige Rolle spielt das folgende Zitat.
Zitat 1: Man muss auffallen …
- „Ich bin nicht eingeladen.
- Du bist nicht eingeladen! Na und?
- Ich bin auch nicht eingeladen. Und weißt du, warum? Logisch, der Russenarsch ist nicht eingeladen. Aber weißt du, warum du nicht eingeladen bist? Siehst du – du weißt es nicht mal. Aber ich weiß es.
- Dann sag’s, du Held. Weil ich langweilig bin und scheiße ausseh.
- Tschick schüttelte den Kopf. Du siehst nicht scheiße aus. Oder vielleicht siehst du scheiße aus. Aber daran liegt’s nicht.
- Der Grund ist: Es gibt überhaupt keinen Grund, dich einzuladen. Du fällst nicht auf. Du musst auffallen, Mann.“
Die Stelle zeigt,
- zunächst das einfache Denken von Maik: Er ist nicht eingeladen – da kann er auch nichts machen.
- Tschick dagegen hat genau begriffen, worauf es ankommt: Man muss auffallen, um eben interessant zu sein.
- Dementsprechend gibt er ihm einen Ratschlag, der ja schließlich im Laufe des Romans auch durch die wilde Tour mit dem Lada eingelöst wird. Am Ende ist Maik ja auch in den Augen seiner Mitschüler endlich aufgefallen und damit auch interessant.
Zitat 2:
- „und dann sahen wir schon das Haus. Rot geklinkert, ein Vorgarten voller Fahrräder, vom See her ein Riesengeschrei.
- Noch hundert Meter entfernt. Ich rutschte von meinem Sitz hinunter in den Fußraum,
- während Tschick das Fenster mnterkurbelte, lässig einen Ellenbogen raushängte und mit achteinhalb Stundenkilometern an der ganzen Gesellschaft vorbeifuhr.
- Ungefähr ein Dutzend Leute stand im Vorgarten und in der offenen Haustür, Leute mit Gläsern und Flaschen und Handys und Zigaretten in den Händen. Unmengen hinten im Garten. Bekannte und unbekannte Gesichter, aufgedonnerte Mädchen aus der Parallelklasse.
- Und wie eine Sonne mittendrin Tatjana.
- Wenn sie schon die größten Trottel und Russen nicht eingeladen hatte, hatte sie doch sonst alles eingeladen, was laufen konnte.
- Das Haus blieb langsam hinter uns zurück. Keiner hatte uns gesehen, und mir fiel ein, dass ich ja überhaupt keinen Plan hatte, wie ich Tatjana die Zeichnung geben sollte.
- Ich dachte ernsthaft darüber nach, sie während der Fahrt aus dem Fenster zu werfen. Irgendwer würde sie schon finden und zu ihr bringen.
- Aber bevor ich noch irgendwas Bescheuertes tun konnte, bremste Tschick schon und stieg aus.
- Entsetzt sah ich ihm hinterher. Ich weiß nicht, ob Verliebtsein immer so peinlich ist, aber anscheinend habe ich kein großes Talent dafür.“
Die Stelle zeigt,
- zunächst einmal die Lässigkeit Tschicks, mit der er die Situation meistert.
- Dann die Konzentration Maiks auf Tatjana als die „Sonne“.
- Schließlich die verzweifelten Überlegungen, wie er die Zeichnung übergeben soll
- und damit verbunden das Leiden an dem zur Zeit noch fehlenden Talent zum Verliebtsein.
Zitat 3:
- “ Plötzlich stand ich mit der Zeichnung neben Tatjana,
- und ich glaube, sie guckte mich genauso irritiert an wie vorher Tschick.
- Aber ich hab’s eigentlich nicht gesehen.
- Ich sagte: Hier.
- Ich sagte: Beyonce.
- Ich sagte: Eine Zeichnung.
- Ich sagte: Für dich.
- Tatjana starrte die Zeichnung an, und bevor sie wieder von der Zeichnung hochgucken konnte, hörte ich schon, wie Tschick zu André sagte: Nee, keine Zeit. Wir haben noch was zu erledigen.
- Er stieß mich an, ging zum Auto zurück, und ich hinterher – und den Motor gestartet und ab. „
Die Stelle zeigt,
- eine eigentlich recht einseitige und damit auch ziemlich verunglückte Übergabe der Zeichnung,
- aus der Maik wieder durch Tschicks Entschlossenheit gerettet wird.
Weiterführende Hinweise
- Zu den weiteren Kapiteln des Romans „tschick“
- Weitere Infos zu dem Roman „tschick“ in unserem Stichwortverzeichnis zum Buchstaben „T“
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