Kafka, „Die Verwandlung“ – Abschnitt 17: Gregor soll als „Untier“ weg

17. Abschnitt:

Wir nehmen hier den Textausschnitt als Basis, der in der Form auf der folgenden Seite zu finden ist:
https://www.projekt-gutenberg.org/kafka/verwandl/verwa016.html

Überblick über den Inhalt und die wichtigsten Textstellen

  1. Gregor erwartet nach der Kündigung der Zimmerherrn einen erneuten Angriff des Vaters.
  2. Die Schwester spricht von Gregor jetzt bereits als von einem Untier und will nur noch, dass es entfernt wird.
    „»Liebe Eltern«, sagte die Schwester und schlug zur Einleitung mit der Hand auf den Tisch, »so geht es nicht weiter. Wenn ihr das vielleicht nicht einsehet, ich sehe es ein. Ich will vor diesem Untier nicht den Namen meines Bruders aussprechen, und sage daher bloß: wir müssen versuchen, es loszuwerden. Wir haben das Menschenmögliche versucht, es zu pflegen und zu dulden, ich glaube, es kann uns niemand den geringsten Vorwurf machen.«
  3. Auf die Frage des Vaters, was man denn genau tun solle, zeigt die Schwester, wie man die Realität einfach auf den Kopf stellen kann:
    • „»Weg muss es«, rief die Schwester, »das ist das einzige Mittel, Vater. Du musst bloß den Gedanken loszuwerden suchen, dass es Gregor ist. Dass wir es solange geglaubt haben, das ist ja unser eigentliches Unglück. Aber wie kann es denn Gregor sein? Wenn es Gregor wäre, er hätte längst eingesehen, dass ein Zusammenleben von Menschen mit einem solchen Tier nicht möglich ist, und wäre freiwillig fortgegangen. Wir hätten dann keinen Bruder, aber könnten weiter leben und sein Andenken in Ehren halten.“
    • Die Radikalität der Schwester im Umgang mit dem Schicksal Gregors verschärft sich hier schon bis hin ins Lächerliche hinein. Denn den Verzicht Gregors auf die Rechte als Familienmitglied als Voraussetzung dafür zu nehmen, dass er sich dann noch menschlich verhalten würde, ist schon ein starkes Stück.
  4. Bei Gregor fällt auf, wie defensiv er an seine Situation heran geht. Es ist und bleibt ein ständiges Nachgeben.
  5. Am Ende wird er in Ruhe gelassen, wahrscheinlich, weil man jetzt weiß, dass es mit ihm in der jetzigen Situation bald ein Ende haben wird.

Weiterführende Hinweise