Das 16. Kapitel des Romans „tschick“.
In dem Kapitel geht es darum, dass Maik sich tatsächlich darauf einlässt, von Tschick in einem geklauten Auto durch die Gegend gefahren zu werden. Dabei sprechen sie auch über Tatjana – und daraus entsteht der Entschluss, ihr die als Geschenk gedachte Zeichnung ihrer Lieblingssängerin vorbeizubringen.
Zitat 1: Maik zeigt Tschick die Zeichnung für Tatjana
- „Ich holte die Zeichnung aus der Schublade.
- Tschick nahm sie, hielt sie mit ausgestreckten Armen vor sich hin und starrte sie an. Er schenkte der Zeichnung aber erst mal nicht so viel Beachtung wie der Rückseite, wo ich den Riss säuberlich mit Tesafilm geklebt hatte, sodass er von vorne kaum noch zu sehen war.
- Er guckte sich diesen Riss ganz genau an und dann noch mal die Zeichnung, und dann sagte er: Du hast ja Gefühle. Er sagte das im Ernst, ohne jeden Scheiß.
- Das fand ich reichlich merkwürdig. Und es war das erste Mal, dass ich dachte: Der ist ja wirklich gar nicht so doof. Tschick hatte diesen Riss gesehen und sofort gemerkt, was los war. Ich glaube, ich kenn nicht viele Leute, die das sofort ge- merkt hätten. Tschick schaute mich ganz ernst an, und das mochte ich an ihm. Er konnte ziemlich komisch sein. Aber wenn’s drauf ankam, war er eben auch nicht komisch, sondern ernst.
- Wie lang hast du dafür gebraucht? Drei Monate? Das sieht ja aus wie ’n Foto.
- Und was willst du jetzt damit machen? Nichts. Du musst doch was machen damit.
- Was soll ich denn machen? Soll ich zu Tatjana gehen und sagen, herzlichen Glückwunsch, ich hab hier ein kleines Geschenk für dich zum Geburtstag – und es stört mich auch überhaupt nicht, dass ich nicht eingeladen bin und jeder andere Spacken schon, ja wirklich, kein Problem. Und ich komm hier auch nur zufällig vorbei und geh auch gleich wieder – viel Spaß mit dieser Zeichnung, an der ich mir drei Monate lang den Arsch abgearbeitet hab?
- Tschick kratzte sich am Hals. Er legte die Zeichnung auf den Schreibtisch, betrachtete sie kopfschüttelnd und sah mich dann wieder an und sagte: Genau so würd ich’s machen.“
Die Stelle zeigt,
- dass Tschick sich durchaus ernsthaft mit den Problemen anderer Leute beschäftigen kann
- und sie dann auch ganz gut einschätzen kann.
- Deutlich wird auch der Unterschied zwischen Maik, der weit entfernt von einer Lösung seiner Probleme ist, und Tschick, der die ganzen Bedenken einfach in einen Vorschlag verwandelt.
Weiterführende Hinweise
- Zu den weiteren Kapiteln des Romans „tschick“
- Weitere Infos zu dem Roman „tschick“ in unserem Stichwortverzeichnis zum Buchstaben „T“
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