Ewald Arenz, „Schlüsselerlebnis“ – Inhaltsangabe und Anregungen für den Unterricht

Fertige Inhaltsangabe zu der Kurzgeschichte „Schlüsselerlebnis“

Im Folgenden zeigen wir, wie man am besten eine Inhaltsangabe zu dieser Geschichte aufbaut.

Der Text ist unter anderem hier zu finden.

Auf der folgenden Seite gibt es übrigens ein Arbeitsblatt mit Fragen zum Text. Damit kann man in Partnerarbeit in die Kurzgeschichte, ihren Inhalt und das Besondere der Darstellung einsteigen.
https://textaussage.de/ab-partnerfragen-zur-kurzgeschichte-schluesselerlebnis-von-ewald-arenz

Vorbemerkung:

Wer die Inhaltsangabe und die Erklärungen dazu auf einen Blick sehen will, dem hilft sicher diese Vorschau. Darunter ist ein Link, über den man sich das Bild auch als PDF-Datei herunterladen kann.

Und hier die PDF-Datei

Mat1040 Arenz Schlüsselerlebnis Inhaltsangabe

  1. In der Kurzgeschichte „Schlüsselerlebnis“ von Ewald Arenz geht es um einen Familienvater,
  2. der abends nach Hause kommt und die Tür nicht aufschließen kann, da ein anderer Schlüssel von innen im Schloss steckt.
  3. Er macht sich – völlig zu Recht, wie sich herausstellt – keine großen Hoffnungen, dass er jemanden herausklingeln kann.
  4. Denn seine Frau schläft tief, ein Sohn hört mit Kopfhörern regelmäßig laute Musik und ein anderer hat wahrscheinlich im Umfeld seines 18. Geburtstags zu viel Alkohol getrunken.
  5. Überraschenderweise meldet sich aber Otto, der dreijährige Sohn.
  6. Der nimmt die Situation aber eher spielerisch und verlegt sich dann aufs Verhandeln: Als der Vater ihm nächtliches Fernsehen zur Belohnung verbietet, lässt er die Tür demonstrativ zu und schaut so lange fern, bis er einschläft.
  7. Der Vater muss sich draußen mit der Katze begnügen, die ihm eine frisch gefangene Maus bringt.
  8. Am nächsten Morgen wird der Mann von seiner Frau mit einer Reihe von Vorwürfen geweckt: Warum er nicht geklingelt habe, warum der kleine Sohn vor dem Fernseher schläft, in dem gerade ein Kriegsfilm läuft. Schlusspunkt ist die Frage, wie eine tote Maus in seine Brusttasche kommt.
  9. Der Mann als Ich-Erzähler kommentiert das am Ende mit dem Hinweis auf die Unmöglichkeit, solche „Schlüsselfragen“ zu beantworten, was wohl ironisch gemeint ist.

Erklärung des Aufbaus der Inhaltsangabe

  1. Man beginnt am besten mit der Gattung, dem Titel und dem Verfasser und leitet dann zur Hauptfigur über.
  2. Als nächstes bezieht man die Problemsituation ein.
  3. Dann fasst man die wesentlichen Handlungsschritte zusammen, hier zunächst seine Gedanken, was seine Chancen angeht.
  4. Im nächsten Punkt nimmt man die vom Erzähler genannten Begründungen für seine Hoffnungslosigkeit auf.
  5. Dann geht man zur scheinbaren Lösung des Problems über, indem man auf die Hauptfigur des zweiten Teils der Geschichte eingeht, den dreijährigen Sohn.
  6. Dessen Verhalten und Verhandeln wird im Punkt kurz zusammengefasst.
  7. Der vorletzte Punkt ist die Situation des Vaters nach dem Scheitern all seiner Bemühungen.
  8. Den Schluss bildet dann die Beschreibung der wesentlichen Ereignisse am frühen Morgen, die im wesentlichen aus Vorwürfen bestehen, die natürlich durch ihre lustige Verkehrung der Hintergründe besonders effektvoll sind.
  9. Normalerweise soll man sich auf den reinen Inhalt konzentrieren. Hier erscheint es aber gerechtfertigt, die wichtige Schlussbemerkung mit aufzunehmen, weil sie die Geschichte erst abrundet. Der Hinweis auf den ironischen Charakter ist für eine Inhaltsangabe grenzwertig, erscheint uns aber noch gerechtfertigt, weil das dem Leser der Inhaltsangabe das Verständnis erleichtert. Außerdem wird an dieser Stelle ansatzweise schon mal deutlich, dass die ganze Geschichte von einem ziemlich humorvollen bis ironischen Unterton bestimmt wird.

Zur Kurzgeschichten-Eigenart:

  1. Der Einstieg ist schon direkt, allerdings hat man schon eine kleine Einleitung.
  2. Insgesamt liegt ein Alltagsgeschehen vor, das dann den Charakter des Sonderfalls bekommt, was die Sache erzählenswert macht.
  3. Insgesamt handelt es sich aber mehr um eine humorvolle Erzählung, nicht mehr weit von einem Witz entfernt, und weniger um einen möglichen Wendepunkt in einem Konfliktbereich:
    Der Witz könnte dann etwa so aussehen:
    – Kommt ein Mann nach Hause.
    – Frau hat festen Schlaf, jüngerer Sohn Kopfhörer auf den Ohren, älterer Sohn Alkohol im Blut.
    – Da bleibt nut der dreijährige Sohn.
    – Dem bietet man am besten was – soll die Tür aufmachen – dann gibt es als Belohnung eine extra Runde Fernsehen.
    – der Kleine muss das wohl falsch verstanden haben
    – Er schaltet gleich den Fernseher ein
    – und der Vater kann im Garten mit den Mäusen schlafen.
    – Am Tag drauf gibt’s dann noch Ärger mit der Frau, warum er – siehe oben …
  4. Das Ende ist auch nicht wirklich offen, was durch den Schluss-Satz auch schon deutlich wird. Hier geht es mehr um das Genießen einer humorvoll erzählten Pannensituation als um den Wendepunkt in irgendeinem Leben.

Anmerkungen zur Geschichte:

  1. Auf die humorvolle Gestaltung wurde schon hingewiesen – der Ich-Erzähler stellt sich hier selbst ziemlich als Loser dar, verbunden allerdings mit leicht spöttischen Bemerkungen, was die anderen Familienmitglieder angeht.
  2. Interessant ist natürlich die Verhandlung mit dem dreijährigen Sohn: Hier kann man gut überlegen, welche Alternativen der Vater noch hat, als er merkt, in welche Richtung der Sohn die Situation ausnutzen will.
  3. Man kann jetzt selbst mal überlegen oder überlegen lassen, welche anderen Situationen vorstellbar sind, in denen der, der helfen kann, die Situation für ganz Interessen auf seiner Seite ausnutzt.
  4. Interessant ist ja auch die Frage, wie der Vater jetzt erzieherisch mit seiner Erfahrung mit Otto umgeht.

Wer noch mehr möchte …