Das 10. Kapitel des Romans „tschick“.
In dem Kapitel geht es darum, dass die Leistungen von Tschick in Mathe sehr unterschiedlich sind. Es hängt jeweils davon ab, wie sehr er gerade unter Alkoholeinfluss steht.
Zitat 1: Klassenarbeitsrückgabe mit Angstfaktor?
- „Zwei Wochen danach kriegten wir die erste Arbeit in Mathe zurück.
- Strahl malte immer erst mal den Klassenspiegel an die Tafel, um einem Angst zu machen.
- Diesmal war eine Eins dabei, das war ungewöhnlich.
- Strahls Lieblingssatz lautete: Einsen gibt’s nur für den lieben Gott.
- Das Grauen.
- Aber Strahl war eben Mathelehrer und endgestört.“
Die Stelle zeigt,
- dass Tschick das Vorab-Anschreiben der Notenverteilung als Angstmache empfindet.
- Anregung: Hier könnte man mal überlegen, ob es aus Lehrersicht auch andere Motive dafür geben könnte. Wenn einem als Schüler dazu nichts einfällt, kann man ja einfach Lehrer fragen 😉
- Anregung: Ebenso kann man mal drüber nachdenken, was der Spruch mit dem lieben Gott möglicherweise soll. Auch kann man das mal vergleichen mit anderen Sprüchen von Lehrern. Auch hier kann man wieder nachfragen, was hinter den Sprüchen steckt. Man versteht sich einfach gegenseitig besser, wenn man offen über Aktionen und Reaktionen spricht.
- Interessant ist auf jeden Fall, dass dieser Mathelehrer sich ja anders verhält. Denn bei ihm gibt es ja durchaus auch mal eine Eins – ohne dass Gott gerade anwesend ist 😉
Zitat 2: Umgang des Mathelehrers mit Tschicks schlechter Arbeit
- Stattdessen nahm Strahl das letzte Heft in die Hand und brachte es persönlich zu Tschichatschow in die letzte Reihe.
- Tschick saß da und kaute wie verrückt Pfefferminzkaugummi. Er guckte Strahl nicht an und stellte nur das Kauen und Atmen ein.
- Strahl beugte sich hinunter, befeuchtete seine Lippen und sagte: Andrej.
- Es gab fast keine Reaktion. Eine winzige Kopfdrehung wie ein Gangster im Film. der hinter sich das Klicken eines Gewehrhahns hört.
- Deine Arbeit. Ich weiß nicht, was das ist , sagte Strahl und stützte eine Hand aufTschicks Tisch. Ich meine, wenn ihr das noch nicht gehabt habt an deiner alten Schule – du musst das nachholen.
- Du hast ja überhaupt nicht – du hast es ja nicht mal versucht.
- Was da steht , Strahl blätterte das Heft auf und senkte die Stimme, aber man konnte ihn doch noch verstehen, diese Scherze – ich meine, wenn ihr den Stoff nicht hattet, ich merke mir das natürlich.
- Ich musste Sechs drunterschreiben, aber die steht sozusagen in Klammern.
- Ich würde sagen, du wendest dich mal an Kevin oder an Lukas. Lässt du dir von denen das Heft geben. Der Stoff der letzten zwei Monate. Und auch, wenn du Fragen hast. Weil, so wird das sonst hier nichts.
- Tschick nickte.“
Und dann fällt er vom Stuhl, weil er nichts gegessen hat, und muss nach Hause geschickt werden.
Die Textstelle zeigt:
- dass der Lehrer sich wirklich um den Schüler mit der schlechtesten Leistung kümmert,
- dass er nach Gründen sucht
- und Vorschläge zur Lösung des Problems macht.
- Es wird aber auch deutlich, dass das Problem ganz woanders liegt, als der Lehrer sich denkt.
Zitat 3: Müssen Aussetzer sein, damit man im Gedächtnis bleibt?
- „Nach einer gewissen Zeit beruhigte sich dann die Lage.
- Was mit Tschick los war, wusste zwar noch immer keiner.
- Aber er kam in den meisten Fächern einigermaßen mit.
- Er kaute immer weniger PfefFerminzkaugummi im Unterricht.
- Und er störte kaum noch.
- Wenn er nicht ab und zu seine Aussetzer gehabt hätte, hätte man vielleicht sogar vergessen, dass er da war.“
Die Stelle zeigt,
- dass manches auch einfach ungeklärt bleiben kann,
- dass Tschick offensichtlich zu Recht auf dieser Schule ist, weil er entsprechende Voraussetzungen mitbringt.
- Am spannendsten eigentlich der letzte Satz, denn über den kann man gut diskutieren:
Anregung: Sind Aussetzer wirklich nötig, dass man in einer Gemeinschaft nicht vergessen wird?
Weiterführende Hinweise
- Zu den weiteren Kapiteln des Romans „tschick“
- Weitere Infos zu dem Roman „tschick“ in unserem Stichwortverzeichnis zum Buchstaben „T“
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