Das 8. Kapitel des Romans „tschick“.
Das Kapitel beschäftigt sich mit dem misslungenen Versuch von Mike, gegenüber den Mädchen seiner Klasse wenigstens einmal und zwar in seiner Spezialdisziplin Hochsprung zu glänzen.
Nachdem alle anderen ausgeschieden sind, heißt es:
Zitat 1: Der gelungene Sprung als Misserfolg
- „Und dann war nur noch ich drin. Wolkow [der Sportlehrer] ließ eins fünfundsechzig auflegen, und ich merkte schon beim Anlauf, das ist mein Tag. Es war der Tag des Maik Klingenberg. Ich hatte dieses Triumphgefühl schon beim Absprang.
- Ich sprang überhaupt nicht, ich segelte über die Anlage wie ein Flugzeug, ich stand in der Luft, ich schwebte. Maik Klingenberg, der große Leichtathlet.
- Ich glaube, wenn ich mir mal selber einen Spitznamen gegeben hätte, wäre es Aeroflot gewesen oder so. Oder Air Klingenberg. Der Kondor von Marzahn.
- […]
- Als mein Rücken in die weiche Matte sank, hörte ich, wie auf der Jungsseite verhalten geklatscht wurde. Auf der Mädchenseite hörte ich nichts.
- Als die Matte mich wieder hochdrückte, war mein erster Blick zu Tatjana, und Tatjana guckte Frau Beilcke an. Natalie guckte auch Frau Beilcke an.
- Sie hatten meinen Sprung überhaupt nicht gesehen, die blöden Kühe. Keins von den Mädchen hatte meinen Sprung gesehen.
- Es interessierte sie nicht, was die psychotische Schlaftablette sich da zusammensprang.
- […]
- Das hat mich noch den ganzen Tag fertiggemacht, obwohl es mich ja selbst nicht interessiert hat. Als ob mich der Scheißhochsprung eine Sekunde lang interessieren würde!
- Aber wenn Andre über eins fünfundsechzig gekommen war oder wenn bei Andre nur eins fünfundsechzig aufgelegt gewesen wären, wären die Mädchen puschelschwenkend über die Tartanbahn gerast.
- Und bei mir guckte nicht mal eine hin. Ich interessierte niemanden. Wenn mich irgendetwas interessierte, dann auch nur die Frage: Warum guckt keiner hin, wenn Air Klingenberg Schulrekord fliegt, und warum gucken sie hin, wenn ein Mehlsack unter der Latte durchrutscht?
- Aber so war das eben. Das war die Scheißschule, und das war das Scheißmädchenthema, und da gab es keinen Ausweg.
- Dachte ich jedenfalls immer, bis ich Tschick kennen- lernte. Und dann änderte sich einiges.““
Die Textstelle zeigt:
- Zum einen das Hochgefühl, das Maik hat, weil scheinbar alles zusammenpasst. Besonders interessant ist, wie originell er das sprachlich ausdrückt.
- Deutlich wird auch, wie seine Gefühle und seine Meinung sich ändern, als er sieht, dass die Mädchen den Sprung nicht gesehen haben.
- Am Ende schiebt Maik die Schuld für so ein Missgeschick der Schule zu.
- Anregung: Hier kann man natürlich überlegen, woran das Missgeschick wirklich liegt und wie Maik sich da besser verhalten könnte.
- Am Ende wird Spannung aufgebaut in Richtung Tschick,. Man fragt sich, woran das liegen könnte, dass sich mit ihm alles ändert.
Weiterführende Hinweise
- Zu den weiteren Kapiteln des Romans „tschick“
- Weitere Infos zu dem Roman „tschick“ in unserem Stichwortverzeichnis zum Buchstaben „T“
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