Kurz und „verbindlich“: Gibt es eine einheitliche Methode der Analyse und Interpretation? (Mat1821)

Warum ein Grundmodell der Analyse und Interpretation von Texten?

  • Die gute Nachricht für Lehrer und Schüler – immer gut, wenn es da gemeinsame Interessen gibt 😉 Schluss mit dem Wirrwarr der Checklisten für Analyse und Interpretation – bei jeder Textart irgendwie anders: Gedicht, Kurzgeschichte, Dramenszene, Sachtext, usw.
  • Stattdessen eine Grundmethode, die dann natürlich bei jeder Textart entsprechend ihrer Eigenart Abweichungen zeigt.
  • Ausgangspunkt: Fragen nach der “Deutungshypothese” von Gedicht und Sachtext
  • -> Feststellung, tatsächlich, vd. Textarten = gleiche oder ähnliche Herangehensweise
  • Führt automatisch zur Frage: Wo hören die Gemeinsamkeiten auf?
  • Die gute Nachricht: Es gibt ganz viele Gemeinsamkeiten
  • Weil alles zur Gattung der Texte gehört.
  • Gut für Schüler: nicht 5 oder 10 Analysemodelle, sondern ein Grundmodell mit Abweichungen
  • Gut für Lehrer: Wenn Schüler das Grundmodell verstanden haben, kommen sie mit verschiedenen Varianten besser klar. Nicht mehr: Bei Lehrer x haben wir das ganz anders gemacht.

Video und die zugehörige Dokumentation

Videolink

Das Grundmodell, Teil 1: Allgemeines

1.Klärung der Gattung: Gedicht, Kurzgeschichte, Romanauszug, Dramenszene u.a.oder ein Sachtext (Kommentar, Rede u.a.)

2.bei literarischen Texten: Verfasser, Titel, Entstehungszeit, ggf. Auszug aus längeren Texten; bei Sachtexten: allgemeine Einordnung in den Kontext.

3.Klärung des Themas, d.h. der Fragestellung, um die es in dem Text geht

4.Evtl. eine Deutungshypothese: Worauf läuft der Text hinaus? Was sagt er aus?

5.Sonderfall: Gedichte, die stark durch die Form bestimmt sind: Strophenaufbau, Reim, Versmaß


Das Grundmodell, Teil 2: Vom Inhalt zur Bedeutung

Inhalt, Gestaltung, Auswertung

  • Einteilung des Inhalts in Abschnitte, Sonderfall bei Gedichten: Strophenaufbau
  • Erläuterung dessen, was da präsentiert wird (vom lyrischen Ich, vom Erzähler, auf der Bühne, vom Autor bei Sachtexten)keine reine Wiedergabe
  • Zusammenfassung des Inhalts zu Aussagen (Intentionalität, Absicht des Textes, bei Sachtexten evtl. auch des Autors)
  • Klärung der darstellerischen Mittel (sprachliche, aber auch rhetorische), mit denen die Aussagen, Zielrichtungen des Textes unterstützt werden)
  • Auswertung des Textes: Bedeutung, Zusammenhänge

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