Peter Bichsel, „San Salvador“ – Wiedergabe von Gedanken in der erlebten Rede

In der erlebten Rede werden die originalen Gedanken einer Figur wiedergegeben, allerdings in der Perspektive des Erzählers. Das zeigt sich vor allem in den Personalformen und in der Form der Prädikate.

  1. „Nun würde also Hildegard heimkommen, um halb zehn.“
    • Statt des Originalgedankens: „Nun wird also Hildegard heimkommen, um halb zehn.“
  2. „Es war jetzt neun Uhr.“
    • Es ist jetzt neun Uhr.
  3. „Sie läse seine Mitteilung, erschräke dabei, glaubte wohl das mit Südamerika nicht, würde den­noch die Hemden im Kasten zählen, etwas müsste ja ge­schehen sein.“
    • Statt des Originalgedankens: Sie liest seine Mitteilung, erschrickt dabei, glaubt wohl das mit Südamerika nicht, wird den­noch die Hemden im Kasten zählen, etwas muss ja ge­schehen sein.
  4. „Sie würde in den „Löwen“ telefonieren.“
    • Statt des Originalgedankens: Sie wird in den „Löwen“ telefonieren.
  5. „Der „Löwen“ ist mittwochs geschlossen.“
    Hier ändert sich nichts, weil das als allgemein feststehende Tatsache präsentiert wird.
  6. „Sie würde lächeln und verzweifeln und sich damit abfin­den, vielleicht.“
    • Statt des Originalgedankens: Sie wird lächeln und verzweifeln und sich damit abfin­den, vielleicht.
  7. „Sie würde sich mehrmals die Haare aus dem Gesicht strei­chen, mit dem Ringfinger der linken Hand beidseitig der Schläfe entlangfahren, dann den Mantel aufknöpfen.“
    • Statt des Originalgedankens: Sie wird sich mehrmals die Haare aus dem Gesicht strei­chen, mit dem Ringfinger der linken Hand beidseitig der Schläfe entlangfahren, dann den Mantel aufknöpfen.

Wer genauer wissen will, wie die erlebte Rede funktioniert, kann dieses Video nutzen: