- Direkt am Anfang der Geschichte wird das erste Kennzeichen von Kurzgeschichten deutlich, nämlich der direkte Einstieg.
- Es gibt keine Einleitung mit einer Vorgeschichte, sondern diese wird erst später innerhalb der Kurzgeschichte nachgeliefert, soweit sie für das Verständnis der Situation nötig ist.
- Stattdessen bekommt man am Anfang eine Art Schilderung, bevor dann direkt ein erster Rückblick beginnt.
- Auch den versteht man allerdings erst, wenn man die gesamte Geschichte gelesen hat.
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- Das zweite Kennzeichen ist die Konzentration der Handlung auf einen besonderen Moment im Leben von zwei jungen Menschen.
- Josefine hat wegen der schlechten Erfahrungen ihrer Mutter Angst vor einer eigenen festen Beziehung
- und flieht deshalb zunächst einmal.
- Ihre Rettung durch ihren Freund vor der Fahrkarten-Kontrolleurin zeigt ihr dann aber, dass sie sich auf ihn verlassen kann.
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- Damit hat man zumindest ein teilweise offenes Ende der Geschichte, das dritte Kennzeichen von Kurzgeschichten.
- Die aktuelle Krise im Leben der beiden jungen Menschen ist gelöst .
- Man kann sich als Leser aber durchaus fragen, ob dieses momentane Happy end sich als dauerhaft erweisen kann.
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- Die Konzentration, der Geschichte auf einen besonderen Moment im Leben zweier Menschen bedeutet zugleich, dass der Leser nur das unbedingt Notwendige aus dem Leben der Figuren erfährt.
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- Insgesamt erfüllt diese Geschichte also ziemlich gut die Anforderungen an eine Kurzgeschichte.
- Allerdings ist der Schluss nicht so offen wie in vielen anderen Geschichten, sondern die Offenheit ergibt sich erst nach der Geschichte.
- Noch eine kurze Nachbemerkung:
Wenn man es richtig überlegt, spielt sich die eigentliche Handlung der Geschichte in wenigen Minuten ab – der größte Teil ist Vorgeschichte. Also: eine besonders kurze Kurzgeschichte 😉
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