- Bis zur Jahrhundertwende um 1900 gibt es in der deutschen Literaturgeschichte eine recht übersichtliche Abfolge der Epochen. Das gilt zumindest für die Zeit vom Barock bis zum Naturalismus.
— - Genau dazu formieren sich aber sehr unterschiedliche Gegenströmungen, die nur eines gemeinsam haben: Sie müssen sich irgendwie damit auseinandersetzen, dass sich Kunst und Natur so sehr aufeinander zubewegt haben, dass nicht mehr viel Spielräume für den Künstler übrig bleiben.
Das wird besonders deutlich an der berühmten Formel von Arno Holz: „Die Kunst hat die Tendenz, wieder Natur zu sein.“ Das bedeutet dann zugleich, dass ein Kunstwerk umso vollkommener ist, je mehr es sich der Natur annähert.
— - Hintergrund ist eine Entwicklung im 19. Jahrhundert, die geprägt war von der Industriellen Revolution. Das bedeutete auch zugleich die Vorherrschaft des Verstandes und der von der Wirtschaft geprägten Überlegungen. Auf der Gegenseite ergab sich ein Rückgang von allem, was darüber hinauswies. Dies galt besonders für die Religion und ihre Sinn stiftende Funktion. Am extremsten hat es der Philosoph Nietzsche formuliert: „Gott ist tot! Wir haben ihn getötet!“
— - Was den Versuch einer Wiederbelebung der Bedeutung der Kunst angeht, gab es zwei Möglichkeiten: Zum einen konnte man sich nach innen wenden. Dazu passte die Traumdeutung Sigmund Freuds. Dementsprechend ging es hier auch um die Abgründe des Liebes Lebens, die sie zum Beispiel sich in der Traumnovelle von Arthur Schnitzler zeigen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Traumnovelle
oder auch im Brief des Lord Chandos von Hugo von Hofmannsthal
https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_Brief_(Hofmannsthal)
— - Die andere Möglichkeit zeigt sich z.B. im Gedicht „Komm in den totgesagten Park“ von Stefan George. Es zeigt nämlich schön, den Sprung aus der Todeszone in eine schönere Welt der Illusion.:
https://www.deutschelyrik.de/komm-in-den-totgesagten-park.565.html
Weitere Infos, Tipps und Materialien
https://textaussage.de/weitere-infos