Das Besondere dieser Kurzgeschichte ist, dass da mehrere Welten aufeinanderprallen und sich gewissermaßen falsch „verzahnen“.
- Da ist auf der einen Seite ein aufgeregter Biologie-Student, der sich nebenbei Geld mit kleinen Vorträgen aus seinem Fachbereich verdient – und zum anderen eine Seniorengruppe, die sich auf einen Vortrag zum Thema „Gesundheit im Alter“ freut.
- Schon der Anfang macht deutlich, dass hier jemand mit Engagement an seine Aufgabe herangeht:
„Suchend schaut sich Robert auf dem Flur der Volkshochschule um. Hinter irgendeiner der vielen Türen wartet eine Gruppe von Hobbygärtnern auf ihn und seinen Vortrag über Gehölzpflege im Garten, den er in stundenlanger Fleißarbeit ausgearbeitet hat.“ - Man ahnt als Leser relativ früh, dass es da zu Missverständnissen kommen könnte. Und die kommen dann auch: Zunächst freuen sich die Senioren noch über etwas seltsam anmutende Vergleiche, dann aber kommt es zum Eklat, als der Student ganz treuherzig von der finalen Lösung „beseitigen“ spricht, wenn nichts mehr zu retten ist.
- Sehr gelungen erscheint der Schluss:
„Ein Glühen schießt in Roberts Wangen und in seinen signalroten Ohren rauscht das Blut wie ein Gebirgsbach während der Schneeschmelze. – Völlig unvorbereitet ist er ihm also wieder einmal ausgeliefert, diesem vertrauten Gefühl, augenblicklich im Boden versinken zu müssen.“ - Die Kurzgeschichte lebt wie viele Komödien von den Missverständnissen und könnte von daher zumindest als Sketch sehr gut auf die Bühne gebracht werden.