5-Minuten-Tipp zu Eichendorffs Gedicht „Frühling“ (Mat4604)

Joseph Freiherr von Eichendorff

 

Frühling

Über blaue Berge fröhlich

Kam der bunte Schein geflossen,

In den Schimmer rief ich selig:

»Freu dich nur, jetzt wirds vollendet!«

  • In den ersten vier Zeilen beschreibt das lyrische Ich, wie es den Frühling sieht.
  • Es folgt dann seine Reaktion darauf, nämlich die Erwartung, dass jetzt alles schön wird.
  • Gemeint ist damit wohl alles, was zum Frühling gehört, die Erwartung von Wärme und blühende Natur.

Doch der Frühling ist vergangen,

Was ich innigst hofft‘ und strebte

Blieb ein unbestimmt Verlangen.

  • Die nächsten drei Zeilen präsentieren dann eine Enttäuschung.
  • Der Frühling ist vergangen und damit auch die Hoffnung, dass die eigenen Wünsche sich erfüllen.
  • Am Ende bleibt nur ein unbestimmt Verlangen, d.h., das lyrische Ich weiß gar nicht so richtig, was es will. Es ist nur unzufrieden mit seiner Situation.

 

Und nach langem trüben Schweigen

Kamen goldne Tage wieder.

  • Die zweite Strophe beginnt dann mit dem, was zum Frühling gehört, nämlich die Wiederkehr einer schöneren Jahreszeit nach Herbst und Winter.

Blaue Berge, alte Zeiten,

Blumen, Sterne, Ström‘ und Lieder

Woben wunderbar ein Netze,

Und das schlang sich um die Glieder,

Zog so innig fest und fester

Mich ans Herz der Erde nieder,

Und so schlummert‘ ich und träumte

Von der allerschönsten Braut.

  • Die restlichen Zeilen der zweiten Strophe präsentieren dann alle möglichen Varianten des Schönen, die mit dem Frühling verbunden sind.
  • Das ganze wird dann als ein Netz gesehen, das das lyrische Ich immer stärker ans Herz der Erde ziehen.
  • Das ist in dem Zusammenhang wohl positiv gemeint, es ist eine Art Eingehen in die Natur.
  • Am Ende dann doch noch eine Konkretisierung dessen, was das lyrische Ich sich offensichtlich die ganze Zeit erhofft hat, nämlich ein Zusammensein mit der „allerschönsten Braut“, was immer damit gemeint sein mag.
  • Zwar kommt es nur zu einem Traum, aber das scheint das happy end zu sein, das in diesem Gedicht möglich ist.

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