HMV: Schiller, „Kabale und Liebe“ – I. Akt, 1. Szene: Mit einer Audiodatei schnell durchblicken (Audio5624)

Worum es hier geht:

Vor allem in älteren oder schwierigen Texten kann es hilfreich sein, wenn man den Text vor sich hat und gleichzeitig eine Erklärung des Textes auf den Ohren hat.

Zu dem Zweck haben wir diese HMV-Audiodateien erfunden. Sie erklären, was inhaltlich zum Beispiel in einer Szene abgeht und machen das an Schlüssel-Zitaten fest. Damit ist man auch schon im Text drin und kann gut mitreden.


Zunächst die Erklärung mit Zitatmarkierungen

Schiller, „Kabale und Liebe“: Akt I, Szene 1: Die wichtigsten Handlungsschritte und Zitate

Wir liefern hier zunächst unsere Erklärung als Screenshot, damit die Markierungen sichtbar bleiben.

Darunter dann eine normale Textfassung:

  1. Ausgangspunkt: “Der Handel wird ernsthaft.”
    Gemeint

    1. mit dem „Handel“ = Handlung ist die Liebesbeziehung seiner Tochter zu dem adligen Major Ferdinand –
    2. und “ernsthaft” heißt: Der einfache Musiker Miller denkt an die Ständegesellschaft im 18. Jhdtd. – solch eine Beziehung konnte normalerweise nicht zu einer Heirat führen und bringt die Familie nur ins Gerede
  2. Er hat jetzt Angst, dass
    1. Der Major „eins hinsetzen“ wird – gemeint ist ein Kind
    2. Er selbst „führt sich ab“, d.h. er verschwindet
    3. Das Mädchen ist „verschimpfiert“, d.h. ihr guter Ruf ist weg
      1. „bleibt sitzen“, findet also keinen Ehemann mehr, der auf seinen Ruf achtet
      2. Oder „hats Handwerk verschmeckt“
        h. ist auf den Geschmack gekommen, dass man so auch – und vielleicht sogar besser leben kann – mit Gelegenheits-Affären
    4. Frau Miller sieht das anders
      1. Ihrer Meinung nach zeigen die schönen Briefe, dass es dem Major „um ihre schöne Seele zu tun“ ist.
      2. und die „prächtigen Bücher“, die der Major ins Haus bringt. Luise „betet auch immer draus – d.h.sie sind ihr Leben.
    5. Miller sieht
      1. die Briefe nur als „Gruß an das liebe Fleisch“, also Methode, an ein Mädchen ranzukommen –
      2. und Bücher nur als Quelle von „überhimmlischen“ Vorstellungen, die junge Menschen verderben – weil sie ihnen etwas vorträumen, das nicht zu erreichen ist..
    6. Deshalb will er
      1. Dass die Sache noch „heute auseinander“ geht.
      2. und dann zum Vater des Majors, dem höchsten Beamten im Land: Er glaubt, der werde ihm danken, wenn er ein „rechtschaffener Vater“ ist.

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