Worum es hier geht:
Es gibt viele Wege, zu einer guten Inhaltsangabe zu kommen.
Im Folgenden wird einer vorgestellt, der nicht von den Details, sondern vom Kern ausgeht.
Es geht dabei um Schillers Ballade „Der Handschuh“. die man zum Beispiel hier finden kann.
Einleitung mit Angabe des Themas:
Normalerweise formuliert man hier das Thema der Ballade als Problem- oder Fragestellung:
z.B. In der Ballade geht es um die Frage von Ehre und Liebe.
Hier bleibt die Antwort erst mal offen, sie wird in der Regel später geklärt, wenn es um die Aussage der Ballade geht.
Konzentration auf den Kern des ersten Teils der Ballade:
Der erste Teil ist tatsächlich zu lang. Für die Inhaltsangabe ist nur wichtig:
1. Situation der Tierkampf-Veranstaltung
2. die wilden Tiere
3. wirken gefährlich, tun sich aber nach kurzer Klärung der Stärke-Verhältnisse erst mal nichts
Tipp: Nur das, was für den Kern des Geschehens wichtig ist, sollte auch erwähnt werden. Deshalb ist es so wichtig, sich diesen Kern erst mal klarzumachen – und nicht in der Flut der Details zu versinken.
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Konzentration auf den Kern des zweiten Teils:
Auch beim zweiten Teil sollte man sich von den Details lösen und sich auf den Kern konzentrieren:
1. Die scheinbare Ruhe wird gestört durch den Fall des Handschuhs.
2. Es folgt die Herausforderung der Ehre des Ritters, verbunden mit Spott.
3. Die mutige Tat des Ritters mit Betonung seiner Gelassenheit
4. Große Bewunderung bei allen, bsd. Glücksangebot der Dame
5. Zurückweisung und Beleidigung der Dame sowie Trennung von ihr
Tipps:
- Mit einem Relativsatz beginnen, der vom Allgemeinen zum Besonderen geht -> In der Ballade … von … geht es um eine Veranstaltung in einer Arena, in der wilde Tiere miteinander kämpfen sollen.
— - Dann die weiteren Erzählschritte vorstellen: Als sie das trotz der deutlich sichtbaren Gefährlichkeit nicht tun, kommt neue Spannung in das Geschehen, weil der Handschuh einer Dame zwischen die wilden Tiere fällt und diese den Ritter Delorges mit Spott auffordert, seine häufig bekundete Liebe zu ihr dadurch unter Beweis zu stellen, dass er ihr den Handschuh wieder zurückbringt.
— - Der Ritter löst diese Aufgabe ohne Zögern und erntet dafür nicht nur die Bewunderung der ganzen Arena, sondern wird auch von der Dame so empfangen, dass er sich Hoffnungen machen kann. Zur Überraschung aller wirft er ihr aber den Handschuh ins Gesicht und verbindet diese Beleidigung mit dem deutlichen Hinweis, dass er von ihr den angebotenen Dank nicht möchte.
— - Ggf. noch Aussage der Ballade: Das Folgende gehört nicht mehr unbedingt zur Inhaltsangabe, sondern schließt das Verständnis der Ballade ab. In einem erweiterten Sinne könnte man es also zur Inhaltsangabe mit dazunehmen: Die Ballade macht deutlich, dass der Ritter zwar entsprechend seinem Ehrbegriff die Herausforderungt annimmt, zugleich aber nicht bereit ist, das mit dem Gefühl von Liebe zu verbinden. Für ihn hat das Verhalten der Dame wohl deutlich gemacht, dass es ihr nicht um ihn geht, sondern darum, selbst zu glänzen.