Worum es hier geht:
Wir fassen hier ein Video zusammen, in dem ein erfahrener Diplomat aus Singapur auf das Verhältnis zwischen China und den USA eingeht. Das spielt ja in unserer Zeit eine entscheidende Rolle – bis hin zur Gefahr eines möglichen Krieges.
Das Video ist hier zu finden:
https://www.youtube.com/watch?v=7mD-rkNGsi4
Infos zu Kishore Mahbubani
1. Persönlicher und beruflicher Hintergrund
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Mahbubani wurde 1948 in Singapur geboren. Wikipedia+2Kishore Mahbubani+2
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Er studierte Philosophie: Bachelor mit Auszeichnung an der University of Singapore (heute NUS) und ein Master an der Dalhousie University in Kanada. American Academy of Arts and Sciences+1
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Von 1971 bis 2004 war er für den singapurischen Außendienst tätig — insgesamt über drei Jahrzehnte. Kishore Mahbubani+2zurich.com+2
2. Wichtige Ämter und Erfahrungen
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Er war mehrfach Ständiger Vertreter Singapurs bei den Vereinten Nationen (UN). Wikipedia+1
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Zwischen Januar 2001 und Mai 2002 war er Präsident des United Nations Security Council (UN-Sicherheitsrat). Wikipedia+1
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Danach wechselte er in die Wissenschaft: Von 2004 bis 2017 war er Gründungsdekan der Lee Kuan Yew School of Public Policy an der National University of Singapore (NUS). Kishore Mahbubani+1
3. Gegenwärtige Rolle und Wirkung
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Heute ist Mahbubani „Distinguished Fellow“ am Asia Research Institute der NUS. Kishore Mahbubani
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Er ist ein gefragter Autor und Kommentator zu Themen wie Aufstieg Asiens, US-China-Beziehungen und globale Machtverschiebung. Wikipedia
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Seine Publikationen richten sich nicht nur an Fachkreise, sondern auch an ein breiteres Publikum — das macht seine Thesen gut zugänglich für Unterricht und Diskussion. Wikipedia
4. Warum gerade er eine interessante Infoquelle ist
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Diplomatische Praxis + akademische Reflektion: Seine Karriere verbindet aktive Außenpolitik mit theoretischer Analyse — das liefert eine besonders fundierte Sichtweise.
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Asiatischer Blickwinkel: Er kommt aus Singapur — einer Stadtstaat mit globaler Vernetzung — und bietet damit eine Perspektive, die über den typischen westlichen Blick hinausgeht.
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Fokus auf Machtverschiebungen: Gerade Themen wie „Aufstieg Chinas“, „Ende westlicher Dominanz“, „neue Weltordnung“ sind Kern seiner Arbeit — ideal für dein Thema „Entwicklungen der letzten Jahrzehnte“.
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Didaktischer Nutzen: Seine Argumentation ist klar und oft strukturiert („Was China richtig macht“, „Was die USA bremsen könnte“) — gut übertragbar in Unterrichtsmaterialien.
Und nun zur Auswertung des Youtube-Gesprächs.
Das verstehen wir hier als eine Sammlung von Infos, die anregend sein können für weitere Recherchen und ein tieferes Verständnis.
China und die USA – der neue globale Wettbewerb nach dem Kalten Krieg
(nach Gedanken des singapurischen Diplomaten Kishore Mahbubani)
- Ende des Kalten Krieges (1991):
Mit dem Zerfall der Sowjetunion blieb die USA als einzige Supermacht übrig. Sie fühlte sich als Sieger und bestimmte in den 1990er-Jahren weitgehend die internationale Politik.
- Chinas aufmerksame Beobachtung:
Die chinesische Führung analysierte sehr genau, warum die Sowjetunion zusammengebrochen war. Sie wollte vermeiden, denselben Fehler zu machen und ebenfalls an inneren Schwächen zu scheitern.
- Erkenntnis aus dem sowjetischen Beispiel:
Nicht der äußere Druck, sondern wirtschaftliche Stagnation, politische Erstarrung und fehlende Reformfähigkeit führten zum Kollaps der UdSSR. → Folgerung Chinas: Nur eine dynamische Wirtschaft und eine lernfähige Gesellschaft sichern das Überleben einer Großmacht.
- Strategie der inneren Stärkung:
Seit den 1990er-Jahren investiert China massiv in Bildung, Industrie und technologische Entwicklung. Ziel ist es, die Bevölkerung zu qualifizieren und den Lebensstandard zu erhöhen – also innere Stabilität zu schaffen.
- Vermeidung der Isolation:
Während die USA im Kalten Krieg ein Bündnissystem zur Eindämmung der Sowjetunion aufbauten, setzte China früh auf das Gegenteil: wirtschaftliche Verflechtung mit möglichst vielen Nachbarn und Partnern.
- Wirtschaftliche Abhängigkeiten schaffen:
Mit Projekten wie dem Freihandelsabkommen mit der ASEAN (2001) und der „Belt and Road Initiative“ (Neue Seidenstraße) bindet China zahlreiche Länder eng an sich. → Folge: Viele Staaten sind heute zu stark mit China verbunden, um sich an einer Politik der „Eindämmung“ zu beteiligen.
- Langfristige Industriepolitik:
China entwickelt gezielt Schlüsselbranchen (z. B. Elektroautos, Halbleiter, erneuerbare Energien), um für andere Länder unverzichtbar zu werden. Diese Abhängigkeit wirkt wie ein stiller Schutzschild.
- Der Blick auf die USA:
Mahbubani betont, dass Amerikas größte Schwäche nicht außenpolitisch, sondern innenpolitisch liegt: soziale Spaltung, wachsende Ungleichheit und ein politisches System, das oft die Interessen der Reichen bevorzugt.
- Zukunft des Wettbewerbs:
Nach Mahbubani entscheidet letztlich nicht militärische Macht, sondern gesellschaftliche Vitalität über den Ausgang des US-China-Wettstreits. → Wer seine innere Stärke besser bewahrt, wird langfristig führend sein.
- Mahbubanis Schlussgedanke:
China muss die USA nicht aktiv „besiegen“. Es reicht, wenn es konsequent seine eigene Entwicklung fortsetzt – und abwartet, ob die USA an ihren inneren Widersprüchen scheitern.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
- Geschichte für Durchblicker – Überblick über Infos, Tipps und Materialien – Themenseite
https://textaussage.de/geschichte
— - Infos, Tipps und Materialien zu weiteren Themen
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