Deutschunterricht für Schüler, nicht für Germanisten (Mat455)

Worum es hier geht:

Nach wie vor ist es so, dass der Literaturunterricht an den Schulen nicht gerade die Leselust fördert. Liegt es vielleicht daran, dass die Akzente ungünstig gesetzt werden, zumindest in der Reihenfolge.

Dies glaubt zumindest ein Lehrer an einem Gymnasium, das zwar zur Zeit noch fiktiv ist, möglicherweise bald aber ganz reale Vertreter findet.

Der Text

Deutschlehrer gegen „Germanistik“ in der Schule – für interessanten Umgang mit Literatur

(Eig. Ber. 16.01.2018) Wieder mal Aufregung am Klarfurter Gymnasium. Diesmal geht es um den bei Schülern sehr beliebten Marc B, der im Deutschunterricht  nach Meinung einiger Eltern im Deutschunterricht zu wenig auf die Vorbereitung auf die Oberstufe achtet. Statt seine Schüler wie seine Fachkollegen vor allem die Analyse von Balladen üben zu lassen, lasse er sie lieber den Text in einen Rap umwandeln. Bei der Analyse von Gedichten gehe er mit den Schülern auf den Schulhof und lasse sie dort den Rhythmus auf den Boden stampfen. So würden sie seiner Meinung nach eher erkennen, ob ein ständiger Wechsel der Betonung vorliege oder nicht.

Was den Inhalt der Texte angeht, geht es auch hier weniger um Analyse als um Auseinandersetzung damit. “Ich lasse zum Beispiel die Strophen eines Gedichtes unter die Schüler verteilen und sie übersetzen das dann erst mal in modernes Deutsch. Außerdem dürfen sie von Anfang an Texte auch mit kommentierenden Sprechblasen versehen”, so seine Ideen in einem Interview, das wir mit ihm führen konnten. Auf die Frage, wie er denn seine Schüler langfristig auf das Zentralabitur in Deutsch vorbereiten wolle, gibt es eine interessante Antwort: “Ich fange einfach vom Ziel an. Wenn meine Schüler zum Beispiel eine Ausstellung zu einem Dichter vorbereiten, kommen sie von selbst zur intensiven Auseinandersetzung mit seinen Texten. Vor allem wissen sie dann, warum sie das tun.”

Eins ist dem engagierten Lehrer auf jeden Fall gelungen: Seine Art des Unterrichtens wird an der Schule diskutiert. Demnächst soll auch in einer Fachkonferenz besprochen werden, was man davon ggf. in die gemeinsame Arbeit übernehmen könnte. “Ich bin da ganz zuversichtlich, schließlich liegt auch meinen Kollegen am Herzen, dass gute Literatur bei den Schülern auch gut ankommt”, so die abschließende Bemerkung von Marc B. Man wird sehen, ob die Begeisterung der Schüler auch anhält, wenn wirklich am Text gearbeitet werden muss.

Mögliche Aufgabenstellung:

  1. Lies dir diesen Bericht in der Zeitung genau durch und markiere die Stellen, die wichtig sind, um zu verstehen, worum es in diesem Artikel geht.
  2. Notiere dir eigene positive und weniger positive Erfahrungen im Umgang mit Literatur im Deutschunterricht.
  3. Welche im Bericht angesprochenen Ideen findest du interessant.
  4. Stell dir vor, du sollst jemandem den letzten Satz des Artikels erklären. Wie könntest du das machen?
  5. Überlege dir, welchen eigenen Ansatzpunkt für einen Leserbrief du wählen könntest.
  6. Entwirf dann in Stichworten einen möglichen Leserbrief. Achte dabei besonders auf den Gedankengang.

Dann die Vorschau – und schließlich die Druckvorlage.

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Textvorlage für Leserbrief: Deutschunterricht mehr für Schüler, weniger für Germanisten
Mat455 Deutschunterricht weniger für Germanisten

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