Die Facharbeit: Infos, Tipps und Unterstützung (Mat340)

Worum es hier geht:

Die Facharbeit ist für viele Schüler die erste große Herausforderung, bei der sie über die Grenzen der Schule hinausblicken.

Immerhin geht  es darum, mal ein bisschen Wissenschaft auszuprobieren.

Dabei tauchen verständlicherweise viele Schwierigkeiten auf – wir wollen dabei helfen und nutzen einen früheren Onlinekurs, um Tipps und Hilfen zu geben. Einfach mal ausprobieren.

Im Folgenden ein kleiner Auszug aus dem Download. Mehr gibt es unten.

Was ist eine Facharbeit?

Bevor wir zur Frage kommen, wie man eine Facharbeit schreibt, sollte zunächst einmal geklärt werden, was das überhaupt ist. Dabei sollte man sich von unterschiedlichen Begriffen nicht verwirren lassen, solch eine Arbeit kann auch Semesterfacharbeit oder einfach Semesterarbeit oder Hausarbeit heißen, immer ist im Prinzip das Gleiche oder Ähnliches gemeint, wie wir gleich sehen werden.

Zwischen Klausur und Referat

Die Facharbeit als Sonderfall in der Schule

Eine Facharbeit ist etwas für die meisten Schüler sehr Ungewohntes, da gebt es nämlich um die weitestgehend selbständige Erarbeitung und Darstellung eines Themas in Form einer Ausarbeitung, die in der Regel ca. 6 bis 10 Seiten umfasst.

An dieser ersten vorläufigen Beschreibung wird auch schon deutlich, wo das Problem liegt: Was Schüler im Laufe der Jahre im Schulbetrieb immer besser beherrschen, das sind Klassenarbeiten/Klausuren und Tests, was für sie aber ganz ungewohnt ist, das ist die Vorstellung, längere Zeit selbständig an einer Arbeit zu sitzen, die dann hinterher wie eine Klassenarbeit/Klausur bewertet wird.

Nur scheinbar – eine Traumsituation für Schüler

Zunächst einmal scheint das der Traum aller Schüler zu sein: Man braucht nicht mühsam Mogelzettel zu erstellen und auf möglichst neue Art und Weise zu verstecken, nein, man darf alles benutzen, was einem an Hilfen in die Quere kommt. Genau da liegt aber auch schon das Problem: Wo findet man die richtige Hilfe, meistens: das richtige Buch? Wie geht man damit um, ohne es abzuschreiben? Wie bekommt man die vielen Informationen und Gedanken so auf die Reihe, dass daraus schließlich ein neuer und möglichst guter Text entsteht.

Vorteil für „Referenten“

Diejenigen Schüler, die schon mindestens einmal ein Referat gehalten haben, werden bald merken, dass sie im Vorteil sind – denn Facharbeiten haben ziemlich viel gemeinsam mit Referaten: Zumindest, was die Erarbeitung angeht. Was anders bei einer Facharbeit ist, das ist das sorgfältige Ausformulieren der eigenen Erkenntnisse und Ergebnisse, in diesem Punkt ist die Facharbeit wieder einer Klausur näher. Was weitgehend entfällt bei einer Facharbeit, das sind die Überlegungen zum Vortrag und zu den unterstützenden Medien, die einem Referat erst die richtige Wirkungskraft geben. Ein wichtiger Punkt, der Referat und Facharbeit gemeinsam ist, ist auch der der Selbständigkeit der Erarbeitung, der Zeitplanung, evtl. Auch der sinnvollen Absprache mit dem zuständigen Fachlehrer.

Die besondere Herausforderung der Facharbeit

Eine Facharbeit ist viel mehr Neuland als normalerweise eine Klausur!

Eine Facharbeit ist in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes: Das beginnt schon damit, dass man sich auch als gut vorbereiteter Schüler in der Regel auf etwas völlig Neues und Unbekanntes einlässt, wie später auch als Student oder Doktorand – in einem ersten Schritt geht es also darum, fremdes Gelände zu erkunden, um die Aufgabe überhaupt zu begreifen.

Spezielle Tipps, z.B.: Globale Fußnote für allgemeine Informationen

Ein großer Unterschied zwischen Facharbeiten von Schülern und Seminararbeiten von Studenten besteht in den Voraussetzungen: Studenten haben verständlicherweise bereits eine ganze Menge in ihrem Fach gelernt, bevor sie an eine spezielle Arbeit gehen.

Bei Schülern ist das anders: Sie müssen sich meistens erst mal in die Thematik einarbeiten. Also sind sie ganz schnell dabei, fremdes Wissen einzuarbeiten, während Studenten auf allgemeines Wissen zurückgreifen können, das sie selbst schon im Kopf haben.

Hier empfiehlt sich die Verwendung von „Globalfußnoten“. Man könnte auch sagen „Allgemeinwissen-Fußnoten“.

Nehmen wir mal an, man schreibt eine Facharbeit über den Umgang mit Kriegerdenkmälern in der eigenen Heimatstadt.

Dann braucht man etwa Infos zum deutsch-französischen Krieg 1870/1871 und die mit ihm verbundene Kriegsbegeisterung in Deutschland.

Dann greift man auf eine allgemeine Darstellung in einem Lexikon (natürlich ist Wikipedia auch eine Quelle der Allgemeinbildung) oder auf ein Handbuch und fasst die für die eigene Arbeit wichtigen Passagen einfach in eigenen Worten zusammen.

Statt die Herkunft jedes einzelnen Satzes zu belegen (man kann ja auch zwei Allgemein-Info-Quellen verwenden), erstellt man eine Fußnote gleich am Anfang des Kapitels und verweist dort auf die Infoquellen, die man verwendet hat.

Etwa so:

Kapitelüberschrift:

Die Bedeutung des Sieges über Frankreich 1871 für das deutsche Nationalbewusstsein.

Fußnote:

Für die allgemeinen Informationen zu diesem Thema habe ich vor allem genutzt:

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Franz%C3%B6sischer_Krieg
  • Heidi Mehrkens: Statuswechsel. Kriegserfahrung und nationale Wahrnehmung im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Essen 2008, ISBN 978-3-89861-565-5.

Wenn man dann zu speziellen Fragen kommt, verwendet man ja viele verschiedene Informationsquellen. Die erscheinen im Literaturverzeichnis, bekommen dort eine Abkürzung und erscheinen dann in den Fußnoten mit der Abkürzung und der genauen Angabe der Seite.

Bloch u.a.: Bloch Pfister, Alexandra / Michael, Bieber /Goldemann, Sabeth
Kittel, Sabine (Verfasser)Kriegerdenkmäler in der Friedensstadt : Münsteraner Erinnerungsorte? Münster 2018

So sähe das im Literaturverzeichnis aus.

Die Anmerkung kann sich dann beschränken auf:

Bloch u.a., S. 47

Wie lernt man das „wissenschaftliche“ Schreiben?

  • Wenn ein Schüler zum ersten Mal wissenschaftlich arbeiten soll – zum Beispiel in einer Facharbeit. Dann weiß er in der Regel nicht, welcher besondere Schreibstil dazu gehört.
  • Das beginnt schon damit, dass er in seiner Arbeit das Wort „Ich“ verwendet – das ist aber in der Wissenschaft völlig unüblich – weil man ja eine Arbeit schreiben, die unabhängig sein soll von dem eigenen „Ich“.
  • Wir werden hierauf noch genauer eingehen. Nur schon mal ein kleiner Tipp:
    Am besten schaut ihr euch einfach mal ein Beispiel für wissenschaftliches Schreiben an.
  • Wer im Fach Deutsch eine Facharbeit schreibt, kann zum Beispiel auf die folgende PDF-Datei zu greifen, die man hier herunterladen kann:
    https://www.philhist.uni-augsburg.de/de/lehrstuehle/germanistik/literaturwissenschaft/Lehrstuhl-Mayer/Studium-_-Lehre-Material/Sammlung-gelungener-Seminararbeiten/downloads/Bergmann-Kleist-Erdbeben.pdf
  • Es handelt sich dabei um die Arbeit eines schon ziemlich fortgeschrittenen Studenten, die man natürlich nicht ganz lesen muss – es geht einfach nur um das Kennenlernen dieser speziellen Schreibweise, die sich Wissenschaftler angewöhnt haben.
  • Da wird am Anfang genauer auf das Thema der Novelle von Kleist eingegangen – und dann heißt es:
    „Aufgrund dessen soll das Werk, nach kurzer Hinführung, zunächst im Hinblick auf zwei ausgewählte Merkmale novellistischer Literatur untersucht werden, bevor schließlich die Thematik der Moral in Bezug auf den Terminus der narrativen Ethik genauer betrachtet wird.“
  • Hier wird die Ich-Perspektive ganz einfach dadurch vermieden, dass ins Passiv gewechselt wird: Das Werk soll … genauer betrachtet werden.
    Dies schon mal als allgemeiner Tipp – weitere werden folgen.
Download
Einführung in das Thema Facharbeit: Was ist das und wie geht man damit am besten um?
Mat340 Allgemeines Tipps zum Schreiben einer Facharbeit

Weitere Infos, Tipps und Materialien 

https://textaussage.de/weitere-infos