Ernst Wilhelm Glotz, „Wir fanden Glanz“
Das Gedicht „Wir fanden Glanz“ von Ernst Wilhelm Glotz macht auf sehr ungewöhnliche Weise die Intensität einer Liebesbeziehung sichtbar, in Gemeinsamkeit, Lust und auch Schmerz.
Ernst Wilhelm Glotz
Wir fanden Glanz
- Das Gedicht geht anscheinend schon in
der Überschrift von einer Paarbeziehung
aus, die aus der Rückschau positiv
gesehen wird.
01: Wir fanden Glanz, fanden ein Meer, Werkstatt und uns.
02: Zur Nacht, eine Sichel sang vor unserm Fenster.
03: Auf unsern Stimmen fuhren wir hinauf,
04: Wir reisten Hand in Hand.
05: An deinen Haaren, helles Fest im Morgen,
06: Irr flogen Küsse hoch
07: Und stachen reifen Wahnsinn in mein Blut.
- In den ersten Zeilen wird es dann konkretisiert.
- Betont wird auch hier die Gemeinsamkeit.
- Schön die steigernde Reihung mit dem Höhepunkt der Zweier-Harmonie:
„Wir fanden Glanz, fanden ein Meer, Werkstatt und uns.“ - Deutlich wird aber auch, wie extrem die Situation war, wenn davon gesprochen wird, dass Küsse „irr“ hoch flogen.
- Und dass sie „reifen Wahnsinn“ in das Blut des lyrischen Ichs gespült haben.
08: Dann dursteten wir oft an wunden Brunnen,
09: Die Türme wehten stählern in dem Land.
10: Und unsre Schenkel, Hüften, Raubtierlenden
11: Stürmten durch Zonen, grünend vor Gerüchen.
- Im Schlussteil des Gedichtes wird dann auch deutlich, dass die Beziehung Durst und Wunden bedeutete.
- Am Ende dann ziemlich rabiate Darstellungen, wenn von stählernen Türmen die Rede ist und von „Raubtierlenden“.
- Man hat das Gefühl, dass Liebe hier sehr animalisch dargestellt wird.
zu finden z.B. hier.
Lyrik des Expressionismus, Reihe Reclam, hrsg. von Hans-Georg Schmidt-Bergmann, S. 195
Erläuterung des Schaubildes und weitere Infos und Anregungen
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