Wenn Fremdwörter Freunde werden … Wörter, die man für Schule und Wissenschaft braucht … (Mat439)

Wenn Fremdwörter Freunde werden …

Wörter, die man für Schule und Wissenschaft braucht …

Machen wir mal einen kleinen Test:

Wer kennt die folgenden Wörter und kann sie sicher einsetzen?

In alphabetischer Reihenfolge:

  1. antagonistisch
  2. antizipiert
  3. deduktiv
  4. dialektisch
  5. Exposition
  6. Extrapolation
  7. hermeneutisch
  8. induktiv
  9. kontraproduktiv

10.positivistisch

11.Zäsur

Nun die Auflösung – absichtlich in kleiner Schrift, damit man erst mal nachdenkt. Man kann sich das ja leicht herauskopieren und dann vergrößern – oder einfach zoomen.

 

  1. Antagonistisch = sich feindlich gegenüber stehend
  2. antizipiert = vorweggenommen, angenommen (was passieren kann)
  3. deduktiv = ableitend, d.h. erst kommt eine These, dann die Begründung
  4. dialektisch = eine Abfolge von These, Antithese, die dann in einer Synthese aufgehoben wird
  5. Exposition = Ausgangslage, z.B. in einem Drama
  6. Extrapolation = Fortschreibung einer Entwicklungslinie (unter der Voraussetzung, dass die Richtung gleichbleibt)
  7. hermeneutisch = etwas verstehen, indem man zunächst ein Vorverständnis aufbaut und das dann immer wieder am Objekt überprüft, bis es am Ende im Idealfall eine „Horizontverschmelzung“ gibt zwischen dem Objekt und dem Betrachter
  8. induktiv = Gegenstück zu deduktiv, von unten nach oben aufbauend, aus der Realität eine Erklärungsthese ableiten
  9. kontraproduktiv = das Gegensätzliche bewirkend
  10. positivistisch = von dem ausgehen, was ist, und es auch deshalb schon für richtig halten
  11. Zäsur = Einschnitt

Nun unsere aktuelle alphabetische Liste, die wir fortlaufend ergänzen – mit Erklärungen

  1.     Analyse: Wissenschaftliche Zerlegung eines Objekts in seine Bestandteile
  2.     Anarchistisch: Wörtlich: führerlos, im Glauben, ohne staatliche Herrschaft auskommen zu können
  3.     Apriori/apriorisch: Vor jeder Erfahrung, rein aus Vernunftgründen wahr
  4.     Argument: Beweisgrund zur Abstützung einer These/Position
  5.     Assoziativ: Durch Verknüpfung von Gedanken entstanden
  6.     Autonomie: Selbständigkeit, wörtlich: einen eigenen Namen haben
  7.     Autoritär: Herrschsüchtig
  8.     Axiom: Grundwahrheit, Baustein für ein gedankliches System
  9.     Beispiel: Element der Argumentation, das (nur) der Veranschaulichung dient
  10.     Beleg: Element einer Argumentation, das konkret überprüft werden kann
  11.     Bewusstseinsstrom: ungeordnete Abfolge von Gedanken, die einer Figur in einem Roman durch den Kopf schießen – im Unterschied zum relativ geordneten Gedankengang in einem Inneren Monolog.
  12.     https://wvm.schnell-durchblicken3.de/innerer-monolog-und-bewusstseinsstrom/
  13.     Brainstorming: Gedankensturm -> Geistesblitz
  14.     Cluster-Technik: assoziative Aneinanderreihung von Punkten, die einem zu einem Leitthema einfallen und die schon etwas geordnet sind
  15.     Deduktiv: Ableitend, eine These aufstellend und diese beweisend
  16.     Denotation: der feste, für alle verbindliche Bedeutungskern eines Wortes: Wochenende = für Lehrer und Schüler schulfrei, Konntotation = individuelle Zusatzbedeutung: Schüler = in der Regel keine Wochenendarbeiten für die Schule, Lehrer müssen immer wieder mal am Wochenende korrigieren.
  17.     differenziert: Verschiedene Teilaspekte berücksichtigend
  18.     Erwartungshori-zont/Vorverständnis: Element der Hermeutik (Verstehenslehre), meint den ersten Eindruck von einem Objekt
  19.     Exemplarisch: beispielhaft
  20.     Exposition: Darlegung, Entwicklung der Ausgangssituation
  21.     Extrapolation: Ausziehen einer Entwicklungslinie in einen noch nicht beobachtbaren Bereich
  22.     Fakultativ: freigestellt, dem Ermessen überlassen
  23.     Faschistisch: Extreme Form von Rechtsradikalismus bis hin zur Bereitschaft zur Vernichtung Andersdenkender oder von Minderheiten
  24.     Fatalistisch: Schicksalsergeben
  25.     Föderalistisch: Bundesstaatlich
  26.     Fundamenta-listisch: Eigene (vor allem religiöse) Grundüberzeugungen absolut setzend
  27.     Hermeneutisch: Entsprechend der Lehre vom Verstehen
  28.     Hymne: Lobgesang
  29.     Hyperbel: Übertreibung
  30.     Hypothese: Vorwegannahme, die überprüft werden muss, um zu einer These zu werden
  31.     implizit = nicht direkt ausgesprochen, aber mit gemeint: Zum Beispiel in einer Analyse-Aufgabe, bei der nicht „explizit“ (ausdrücklich) auch eine Einleitung verlangt wird (Vorstellung des Textes, Angabe des Themas usw.)
  32.     Induktiv: Von den Einzelheiten ausgehend und von dort hochschließend
  33.     Innerer Monolog: eine Rede, die eine Figur in einem Roman oder in einem Theaterstück an sich selbst richtet. Im Unterschied zum sogenannten „Bewusstseinsstrom“ wie eine normale Rede relativ geordnet und klar.
  34.     interdisziplinär: Mehrere Wissenschaften berücksichtigend
  35.     Interpretation: Deutung, Auslegung, geht über die Analyse („Zerlegung“) hinaus und stellt Zusammenhänge her
  36.     Irreal: Nicht wirklich
  37.     Katharsis: Reinigung, Läuterung
  38.     Killerphrase: Eine Äußerung, die jede weitere sachliche Diskussion unmöglich macht
  39.     Kommunistisch: Die Gleichheit aller Menschen betonend
  40.     Komplementär: ergänzend
  41.     Konntotation = individuelle Zusatzbedeutung: Schüler = in der Regel keine Wochenendarbeiten für die Schule, Lehrer müssen immer wieder mal am Wochenende korrigieren.
  42.     Denotation: der feste, für alle verbindliche Bedeutungskern eines Wortes: Wochenende = für Lehrer und Schüler schulfrei,
  43.     Konzession: Zugeständnis
  44.     Mind-Map: Gedankenkarte, Sammlung von schon recht geordneten Aspekten zu einem Leitthema
  45.     Modell: vereinfachtes Abbild eines komplexen Sachverhalts
  46.     Monokausal: Nur eine Ursache berücksichtigend
  47.     Multiperspektivisch: Viele Blickwinkel berücksichtigend
  48.     Normativ: Einem Gesetz entsprechend, unbedingt zu erfüllen
  49.     Obligatorisch: Verpflichtend
  50.     Ostentativ: demonstrativ zur Schau gestellt
  51.     Paradoxon: Widerspruch in sich
  52.     Partikular-interesse: Interesse nur eines Teils (einer Gemeinschaft)
  53.     Peripetie: Glückswechsel
  54.     Peripher: Nur den Rand betreffend, nebensächlich
  55.     Populistisch: Vordergründig die Vorurteile im Volk verstärkend
  56.     Positivistisch: Nur am Gegebenen hängend und es sichernd
  57.     Prämisse: Vorausgeschickte, mitgedachte Voraussetzung
  58.     Prophylaktisch: Vorbeugend
  59.     Protagonist: Vorkämpfer
  60.     Ressort: Amtsbereich
  61.     Revision: Erneute Überprüfung
  62.     Sachurteil im Unterschied zu einem Werturteil
  63.     Ein Sachurteil ist die Einschätzung einer Sache, die als These in einer Diskussion auf der Basis von Fakten und nachvollziehbaren Gedanken diskutiert und auch potenziell einvernehmlich geklärt werden kann. Wenn es nicht zu einer Einigung kommen sollte, muss zumindest sachlich geklärt werden, welche Fakten anders eingeschätzt worden sind.
  64.     Beispiel für Sachurteile:
  65.     – Das Gedicht gehört zum Expressionismus, weil es wichtige Kennzeichen dieser Epoche aufweist.
  66.     Ein Werturteil bewertet demgegenüber einen Sachverhalt entsprechend der Werte, die eine Person oder eine Personengruppe hat – die müssen nicht von anderen geteilt werden.
  67.     Beispiel für ein Werturteil:
  68.     „Ich mag Gedichte des Expressionismus nicht, weil sie mir häufig zu plakativ, übertrieben, grell erscheinen.
  69.     Säkularisation: Vorgang der Entkirchlichung
  70.     Sezessionistisch: Die Abspaltung vom Gesamtstaat betreibend
  71.     Singulär: Einen Einzelfall betreffend oder ihn darstellend
  72.     Souveränität: Völlige Selbständigkeit
  73.     soziale Marktwirtschaft: Eine Marktwirtschaft, die auf den Ausgleich zwischen den Betroffenen aus ist
  74.     Sozialistisch: Auf den sozialen und wirtschaftlichen Ausgleich zwischen den Menschen bedacht
  75.     Sukzessive: Nachfolgend, Schritt für Schritt
  76.     Synonym: Gleichbedeutend
  77.     Synopse: Wörtlich: Zusammenschau, Vergleich von Darstellungen zum gleichen Thema
  78.     Teleologisch: auf einen Zweck, ein Ziel ausgerichtet
  79.     Temporär: Zeitlich, zeitbezogen
  80.     These: Behauptung
  81.     Totalitär: Alles umfassend, alles kontrollieren wollend
  82.     Transfer: Übertragung
  83.     Transparenz: Durchschaubarkeit
  84.     verifizieren: Den Wahrheitsgehalt einer Hypothese/These überprüfen
  85.     Werturteil: Eine Einschätzung, die von persönlichen Werten bestimmt ist. Darüber kann man sich austauschen, aber kaum zu einer Einigung kommen. Siehe dagegen auch Sachurteil.
  86.     Zentralistisch: Den Mittelpunkt, die Spitze betonend
  87.     Zirkelschluss: Gedankengang, bei dem man das Ergebnis vorwegnimmt

Arbeitsblatt

Hier nur eine Vorschau – bitte die PDF-Leiste anschauen bzw. herunterladen

Mat439-S Fachbegriffe – Liste zum Ausfüllen

Weitere Infos, Tipps und Materialien 

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