Hajo Frerichs, „Wenn Schule Schule macht“ (Kurzgeschichte) (Mat395)

 Worum es hier geht …

Diese Kurzgeschichte thematisiert auf amüsante Weise die Frage von Regeln bzw. Abmachungen. Müssen sie wirklich immer wieder ausverhandelt werden oder braucht man auch ein gewisses Maß an Verlässlichkeit.

Aufbau der Geschichte:
  1. Vater will die Tochter wecken und verweist auf entsprechende Abmachungen.
    Die Tochter hat was gegen Abmachungen.
    Einigung, das später zu besprechen.
  2. Beim Frühstück erklärt die Tochter, Abmachungen seien nur zur Unterdrückung da.
    Vater belässt es dabei, damit die Tochter rechtzeitig in der Schule ist.
  3. Beim Rausgehen möchte die Tochter einen Taschengeld-Vorschuss, um Schulden bei einer Freundin zu bezahlen.
    Der Vater verweist darauf, dass Abmachungen immer wieder neu verhandelt werden können.
    Die Tochter verlässt zornig das Haus.

Das Besondere an dieser Geschichte ist, dass hier – zeitverzögert – zwei gleichrangige Abmachungen ins Spiel kommen. Der Unterschied liegt nur darin, dass die Interessen anders gelagert sind. Während die Tochter gerne möchte, dass sie irgendwie aus dem morgendlichen Weck-Turn herauskommt, möchte der Vater, dass ggf. die Taschengeldregel noch mal neu verhandelt wird.

Letztlich läuft es auf die Frage hinaus, ob und inwieweit gleiches Recht für alle Fälle gilt. Im Falle der Abmachung über das morgendliche Aufstehen gibt es eigentlich keine Alternative, wenn die Tochter nicht Probleme in der Schule in Kauf nehmen will. Im anderen Falle sind sicherlich leichter Anpassungen möglich. Etwa in der Weise, dass der Vater im Taschengeldbereich die Kooperationsbereitschaft der Tochter positiv honoriert. Allerdings ist auch das Taschengeld nicht völlig seiner Willkür ausgeliefert, denn es gibt natürlich einen Grundbedarf.

Auf jeden Fall kann man ausgehend von der Kurzgeschichte und erleichtert durch das Schaubild und seine Schluss-Fragestellung schön diskutieren.

Anmerkungen zum Einsatz als Klassenarbeit.
Als Klassenarbeit ist die Geschichte gut geeignet, wenn man sie mit entsprechenden Zusatzaufgaben versieht, die in Richtung Erörterung der Bedeutung von Regeln gehen.

Ideen zum Einsatz im Unterricht
In ähnliche Richtung geht auch die Behandlung der Kurzgeschichte im normalen Unterricht. Tatsächlich ist es ja durchaus so, dass Regeln und Abmachungen überprüft und neuen Situationen angepasst werden müssen.

Außerdem könnte mit den Schülern besprochen werden, ob das Ende der Geschichte vom Autor eigentlich optimal gestaltet worden ist.  Es wäre möglicherweise besser gewesen, die Tochter hätte am Ende nicht etwas Neues verlangt,  sondern eben auf einer vorhandenen Abmachung gestanden.  Dann wäre der Konter des Vaters noch treffender gewesen.

Wir haben darauf verzichtet, die Geschichte entsprechend zu ändern,  weil es sicher reizvoll ist, wenn Schüler so eine Verbesserungs,öglichkeit in einer Geschichte selbst erkennen und dann auch motiviert sind, sie selbst zu optimieren.

PDF-Druckvorlage

Hier die Kurzgeschichte als Druckvorlage – mit Aufgaben
Mat395 Frerich Wenn Schule Schule macht