Kabale und Liebe – Modernisierung Ferdinand Luise Millionärssohn (Mat2076)

Leider hatten wir nur noch eine PDF-Datei.

Deren Inhalt fügen wir hier erst mal einfach rein.

Unten hängen wir dann die PDF-Datei an.

Viel Kabale – und nicht ganz so viel Liebe
Paul von Hackensborg, Milliardärssohn und die Verkäuferin Tanja, die er auf einer Fete kennengelernt hat und
die er zu lieben glaubt
Er kommt mit seinem Porsche vorbeigefahren, lässt den Motor laufen und tritt an den Gartenzaun – sie sieht
nicht gut aus –sie sehen sich eine Zeitlang stillschweigend an. Pause.)
Paul. Sag mal, was ist denn mit dir los? Probleme?
Tanja (rafft sich auf). Nein ist schon gut.
Paul (ihre Hand nehmend). Ich hoffe, du liebst mich noch – ich tu das jedenfalls – ich hoffe, du auch. Ich hab
nämlich nicht viel Zeit, muss noch kurz auf die Bank und dann noch ins Kasino. Ich will nur eben sehen, ob es
dir gut geht – und dann bin ich auch schon wieder weg und du kannst dich in Ruhe mit dem Rasen beschäftigen.
Ich freue mich schon, einfach nur an dich zu denken, während ich die Leute über den Tisch ziehe. Oder ist
was?
Tanja. Nein, nein, Paul, es geht mir gut.
Paul. Na, ich weiß nicht – so wie du guckst … ich merke das sofort – ich habe da einen Blick für – wie beim
Pokern – ich sehe sofort, wenn jemand kein gutes Blatt hat. Glaub mir, du kannst gar nicht irgendwas denken,
ohne dass ich das merke. Also – was ist los – denk dran, ich hab nicht viel Zeit.?
Tanja (sieht ihn eine Weile stumm und bedeutend an, dann mit Wehmut). Ach Paul – ich finde es so schön,
dass du an mich denkst – immerhin arbeite ich nur an der Kasse und nicht da, wo das große Geld rollt.
Paul. Was soll das denn? (Befremdet.) Mädchen! Also – jetzt hör mal gut zu. Du gehörst du mir – mehr ist nicht
wichtig. Wenn man wirklich liebt, dann denkt man an nichts anderes mehr. Mir geht das jedenfalls so – und
wenn du das anders machst, dann gefährdest du auch mein Glück. Schäm dich! Jeder Augenblick, wo du
unnötig rumjammerst, den hast du eigentlich mir gestohlen. Und (mit einem Versuch von Ironie) – du weißt ja,
was auf Diebstahl steht.
Tanja (fasst seine Hand, indem sie den Kopf schüttelt). Du willst mich nur ablenken – von all dem, was uns noch
bevorsteht und was unsere Liebe bedroht. Wenn ich an die Zukunft denke – du der Erbe einer großen Firma,
dein Vater mit seinen tausend Verbindungen – und ich – im Vergleich dazu ein Nichts. (Erschrickt und lässt
plötzlich seine Hand fahren.) Paul! Ich sehe schon, wie man uns trennt.
Paul. Uns trennen? (Er springt auf.) Wie kommst du denn darauf? Trennen? – Wer kann zwei Leute wie uns
trennen. Natürlich habe ich mehr Geld und meinetwegen auch Macht – aber das ist nicht so wichtig wie die
Liebe zu dir. Die ist für mich auch wichtig – als Ausgleich für all die Geschäfte und den Stress. Und mein Vater,
der macht mich manchmal damit voll fertig – Ständig muss ich ihm Erfolge präsentieren dabei habe ich
eigentlich schon genug für die Firma rausgeholt..
Tanja. Siehst du – dein Vater, der macht mir auch Sorgen!
Paul. Ach, ich habe keine Angst vor ihm – ich habe nur Angst, dass du mich nicht mehr liebst. Ich werde dich
schon beschützen – da brauchst du keinen anderen. Und wenn es so richtig Stress gibt – das ist wie beim Sport
– der schönste Sieg ist der, bei man erst am Ende das Spiel gedreht hat. Wir machen uns einfach heute Abend
wieder einen schönen Abend. Du hast ja den Schlüssel zur Villa am See. Die ist heute Abend leer – da können
wir es uns schön machen. Und der Flieger morgen – der geht erst um 10 Uhr – da bleiben uns viele Stunden.
Und du weißt schon .. spielen und siegen (lacht)
Tanja (drückt ihn von sich, in großer Bewegung). Sag nichts mehr! Das macht mich voll fertig – ich fange jetzt
auch schon an, an so was zu denken. Und ich halt es einfach nicht aus – weil so viel auf dem Spiel steht. (Will
fort.)
Paul (hält sie auf). Tanja? Was ist denn nun schon wieder los?
Tanja. Ich hatte mich damit abgefunden, dass du für mich nur ein schöner Traum bist. Aber jetzt denke ich,
vielleicht könnte wirklich was draus werden – und das macht mich voll fertig. (Sie stürzt hinaus. Er folgt ihr
sprachlos nach.)

Mat2076 Viel Kabale – und nicht ganz so viel Liebe

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