Vorgestellt wird eine Kurzgeschichte, in der auf kürzestem Raum die Entfremdungssituation eines Ehepaars deutlich wird. Die Geschichte ist schon etwas älter, verlockt aber gerade deshalb zu einer modernisierten Weiterführung. Ein Vorschlag dazu wird gemacht.
Kurz-Info zu Thema und Inhalt
Lieb- und verständnislose Auseinandersetzung eines Ehepaars um die Reaktion auf einen Liebesfilm
Inhaltsangabe:
Die Geschichte beginnt mit einer kurzen Beschreibung dessen, was am Ende eines Liebesfilms geschieht und ein deutliches Happy End präsentiert.
Es folgt der zornige Abgang des Ehemanns, der nicht verstehen kann, warum seine Frau am Ende geweint hat, und das sogar als „Affenschande“ bezeichnet.
Die Verständnis- ja Lieblosigkeit zwischen den Eheleuten wird noch dadurch vergrößert, dass die Frau offensichtlich korpulent ist und größte Schwierigkeiten hat, ihrem davoneilenden Mann zu folgen. Sie bemüht sich ein letztes Mal, will ihre Reaktion auf das Happy End als ganz natürlich erklären, was bei ihrem Mann aber nur weitere Beschimpfungen auslöst. Am Ende schweigt die Frau und fällt nun ihrerseits in Gedanken ein deutliches Urteil über ihren Mann.
Bedeutung der Geschichte: -> Was zeigt die Geschichte?
Die Geschichte zeigt die Unterschiede zwischen Männern und Frauen, wie sie früher mal gewesen sein mögen, inzwischen aber wohl nur noch als Vorteile weiter bestehen. Dennoch macht die Geschichte sehr gut deutlich, wie jemand seinen Ärger auslebt und damit die Beziehung belastet, wenn nicht sogar zerstört.
Anmerkungen zum Schaubild:
Ausgangspunkt ist links unten zum einen die Kombination aus Film-Happy-End und den Tränen als Reaktion der Frau.
Dann trennen sich die Wege: Während der Mann zornig flieht, kann die Frau ihm nur keuchend nachrennen.
Während sie dann aber eine Erklärung versucht, bleibt der Mann auf seiner Zorn-, Hass- und Beschimpfungsstraße.
Dies führt am Ende dazu, dass auch die Frau nicht mehr auf Verständigung und Ausgleich setzt, sondern ein ebenso vernichtendes Urteil über ihren Mann fällt, wie der es i mehrerer Hinsicht vorher getan hat.
Inwiefern und inwieweit handelt es sich um eine Kurzgeschichte?.
Die Geschichte steigt direkt ins Geschehen ein, allerdings etwas irritierend, weil zunächst das Geschehen auf der Kinoleinwand präsentiert wird. Dann allerdings wird in wenigen Strichen das Bild einer Beziehung entworfen, die möglicherweise in diesem „Ausriss“ aus dem Leben ihr Ende erreicht hat. Zwar bleibt offen, was aus ihr wird, überdeutlich ist aber, dass die Frau am Ende auch nicht mehr redet, sondern die Meinung über ihren Mann nur noch mit sich selbst teilt.
Anmerkungen zum Einsatz als Klassenarbeit.
Die Geschichte ist gut als Klassenarbeit einsetzbar. Allerdings sollte sie angesichts ihrer Kürze mit einer kreativen Aufgabe verbunden werden. So könnte man Schüler etwa die Geschichte weiterschreiben lassen. Dabei könnte es hilfreich sein, den Anfang als Impuls vorzugeben, etwa:
„Am nächsten Morgen“
Ein möglicher Lösungsansatz wäre:
„Am nächsten Morgen wunderte sich der Mann, dass er keinen gedeckten Frühstückstisch vorfand. Sein Zorn vom Vorabend kam wieder hoch: „Bist du immer noch am Heulen“ rief er seiner Frau entgegen, als er sie die Treppe herabkommen hörte. Umso verwunderter war er, als er die beiden Koffer oben sah und er seine Frau mit maximaler Selbstbeherrschung sagen hörte: „Ich erspar dir das ab jetzt – meine Freundin Anja kann das wohl besser ab. Es wäre nett, wenn du mir die beiden Koffer ins Auto packen würdest.“
Ideen zum Einsatz im Unterricht
1. Interessant könnte zum einen die Frage sein, inwieweit die in der Geschichte deutlichen Vorurteile auch heute noch eine Rolle spielen.
2. Dann könnte man die Blickrichtung auch mal umdrehen und eine Situation ausgestalten, in der die Frau verständnislos und auch heftig reagiert (etwa angesichts der Klage des Mannes über den Tabellenstand seines Lieblingsvereins).
3. Außerdem könnten mögliche Weiterführungen der Geschichte erprobt werden – auf eine sind wir oben eingegangen.