Turnhallen-Vandalismus: Was heutzutage alles von „Aktivisten“ angerichtet wird
(Klarfurter Nachrichten, 19.04.2017)
Mit großem Interesse, aber auch wachsender Empörung las ich heute in den Klarfurter Nachrich-ten, wie man auf die sogenannte Turnhallenparty reagiert. Da hatten sich also über WhatsApp cir-ca 50 Jugendliche am Wochenende verabredet, um sich einen aus ihrer Sicht schönen Abend in der Turnhalle des Gymnasiums zu machen. Von Glück muss man sagen, dass zufällig ein Fenster auf Kipp stand, so dass zumindest nicht im wahrsten Sinn des Wortes „eingebrochen“ werden musste. Sehr viel weniger schön war dann wohl, dass man tatsächlich eine regelrechte „Party“ feierte, leider am völlig falschen Platz. So eine Turnhalle ist ein hochsensibles Gebäude, das in der Regel nur mit sauberen Turnschuhen betreten werden darf. Ich möchte gar nicht wissen, wie der Boden hinterher aussah. Auf jeden Fall konnte man ja lesen, dass der Hausmeister am Montag mehrere Stunden gebraucht hat, bis der ganze Müll verschwunden war und die Turnhalle wieder benutzt werden konnte. Während man das Ganze vielleicht noch als Jugendstreich betrachten kann, auf den man mit einigen Sozialstunden beim Hausmeister antwortet, ist die Reaktion der Verantwortlichen umso ärgerlicher. Da erklärt der Schulleiter doch allen Ernstes, Jugendliche sei-en heute halt kreativer und selbstbewusster als frühere Generationen. Am ärgerlichsten fand ich allerdings die Bezeichnung der jugendlichen Übeltäter in Ihrer Zeitung als WhatsApp-Aktivisten. Da können wir uns ja auf einiges einstellen, wenn demnächst Leute auf noch mehr Ideen kom-men, wie sie aktiv werden können. Wie es anderen geht, die davon betroffen sind, davon spricht keiner. Auch auf den Kosten bleibt der brav arbeitende Steuerzahler sitzen. Vielleicht sollten diese Gesichtspunkte im Unterricht mal stärker beachtet werden, als einfach nur das hohe Lob der Krea-tivität zu singen.
Adalbert Mittmer
Hauptstraße 17
76543 Klarfurt
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