Leserbrief zum Thema „Schulname“
Der Leserbrief, den wir hier zum Download ablegen, ist für alle interessant, die sich mit der Frage eines neuen Namens für ihre Schule beschäftigen.
In diesem Falle wird die These vertreten, man sollte einen neutralen Namen wählen.
Zunächst der Text zum Durchlesen
Neutraler Name für eine Schule?
(Klarfurter Nachrichten, 06.02.2017)
Ich kann ja verstehen, dass viele Bürger einer Schule gerne einer Schule in ihrem Umfeld einen bestimmten Namen geben wollen. Wenn sie christliche Traditionen hochhalten wollen, dann denken sie zum Beispiel an den Namen „Franziskus-Schule“, weil der ja auch zum aktuellen Papst passt. Oder aber sie hätten gerne einen früheren Bundeskanzler wie Willy Brandt als Namenspatron, weil der so stark für die Demokratie und die jungen Leute eingetreten sei. Schön ist natürlich auch, wenn man mit Sophie Opel auf einen bekannten Namen aus der Wirtschaft verweisen kann, bei dem es sich zudem auch noch um eine Frau handelt. Vor dem Ersten Weltkrieg war ein solches Zeichen von Gleichberechtigung keineswegs üblich. Was aber macht man dann, wenn von Kritikern darauf hingewiesen wird, dass diese Frau Opel ihr Unternehmen ziemlich autoritär geführt hat, das heißt: Nur das galt, was sie sagte. Vorgeworfen wird ihr auch, dass sie mit der Demokratie nicht viel im Sinn gehabt habe. Vielleicht gibt es ja auch Leute, die was gegen Willy Brandt oder gegen Franziskus haben. Auf jeden Fall ist es nicht leicht, alle unter einen „Namens-Hut“ zu bekommen. Von daher wäre es doch am einfachsten, man benennt Schulen nach geografischen Namen, denn der „Silbersee“ wird ja wohl kein Problem sein, wenn man so schön in ihm baden kann. Auch bei der Neckarschule in Heidelberg dürfte es nicht viele Diskussionen geben. Wenn nichts Passendes in der Umgebung zu finden ist, kann man ja Namen nehmen wie „Realschule Nord“, „Gymnasium Süd“ oder „Gemeinschaftsschule Mitte“. Man muss ja nicht gleich so weit gehen wie in Russland, wo Schulen einfach durchnummeriert werden.
Adalbert Mittmer
Hauptstraße 17
76543 Klarfurt
Aufgabenstellung:
- Um was für eine Art von Text handelt es sich?
- Formuliere in einem Satz, worum es in diesem Text geht.
- Wie ist der Text aufgebaut. Gib den einzelnen Abschnitten Überschriften, die du am Rand vermerken kannst.
- Welche Probleme mit Schulnamen werden im Text angesprochen?
- Überlege, wie Mitschüler in einer Diskussion gegen einen Schulnamen argumentieren könnten, der auf eine bestimmte historische Person verweist.
- Warum ist es besonders problematisch, eine Schule nach einer lebenden Person zu benennen?
- Was spricht andererseits dafür, sich für eine bestimmte Person als Namenspatron einzusetzen?
- Schreib einen Antwort-Leserbrief zu dieser Textvorlage, bei dem du deutlich machst, ob du eher für einen Personennamen (möglichst mit Vorschlag) bist oder für eine allgemeine Bezeichnung!
Wenn du dich genauer informieren möchtest, findest du hier ein Beispiel für den Streit um einen Schulnamen. Außerdem ein Beispiel für eine Schule, die nur eine Nummer im Namen hat.
- http://www.ruesselsheimer-echo.de/lokales/ruesselsheim/Debatte-um-Namensfindung-fuer-neue-Schule-dreht-sich-im-Kreis;art57641,2297856
- http://www.pasch-net.de/de/par/spo/eur/ruf/3326578.html
Nun die Druckvorlage
