Worum es hier geht:
An der Universität ist es eine gute Idee, dass Eltern mal schauen, wie das Studentenleben ihrer Kinder konkret aussieht. Sollte das nicht auch in der Schule eingeführt werden? Darüber lässt sich sicherlich gut diskutieren.
Die Textvorlage
„Elternalarm“ jetzt auch an der Schule?
Eig.Ber. (11.11.2017): „Lehrer sollten am Wochenende korrigieren und nicht irgendwelche Unis besuchen!“ Auf diese Formel brachte es Fabian, der Klassensprecher einer 8. Klasse am Klarfurter Gymnasium. Was war geschehen? Eric Maltenström, sein Klassenlehrer, war am Wochenende in Münster gewesen, wo es wieder mal einen „Elternalarm“ gegeben hatte. Mit dem Begriff konnten seine Mitschüler erst mal nichts anfangen, einige vermuteten dahinter eine zu frühe Rückkehr der Eltern aus dem Wochenendurlaub und ein entsprechend abruptes Ende aller Feten im Haus. Dann aber wurde die Katze aus dem Sack gelassen: Mit dem Begriff war gemeint, dass die Eltern an einem Wochenende einfach mal nachschauten, wie es ihren studierenden Kindern fernab von der Heimat denn im Studium so ging. Angeblich war das eine Idee, die großen Anklang fand. Es gab einen richtigen Veranstaltungskalender, die Eltern konnten mal in Vorlesungen und Seminare hineinschnuppern – und zwischendurch schaute man sich die Stadt an oder ging schön essen. Dann kam das, was einige schon vermuteten hatten: „So was könnten wir doch in der Schule auch mal machen!“ Diese Idee des Klassenlehrers löste eine heftige Diskussion aus: „Da hat man mal ein paar Stunden Ruhe vor seinen Eltern – und dann sollen die hier auch noch hin?“ Das war noch eine der gemäßigteren Reaktionen von Schülern. Aber es gab auch vereinzelte positive Stimmen. Fabian, der allem auch lustige Seiten abgewinnen konnte, meinte lakonisch: „Dann sehen die wenigstens mal, wie wir leiden!“ Eine Mitschülern sah noch einen anderen Vorteil: „Vielleicht muss meine Ma ja aufs Klo – und dann sieht sie mal, wie das hier aussieht.“ Am Ende wurde beschlossen, einfach mal die Eltern zu befragen und am besten schon vorher alle Argumente zu sammeln, die dafür oder auch dagegen sprachen. Damit es nicht zu einseitig wurde, wies Herr Maltenström noch darauf hin, dass man sich auf jeden Fall auch mit den Argumenten der Gegenseite beschäftigen sollte – und sei es auch nur, um sie zu entkräften. Wir von den Klarfurter Nachrichten werden die Entwicklung weiter verfolgen, sind auf jeden Fall froh, dass wir mit Fabian einen Nachwuchsreporter in der Nähe des Geschehens haben, der regelmäßig auf unserer Jugendseite für euch schreibt.
Aufgaben:
- Lies dir diesen Bericht in der Zeitung genau durch und markiere die Stellen, die wichtig sind, um zu verstehen, worum es in diesem Artikel geht.
- Notiere dir alle Argumente, die gegen einen Tag sprechen, an denen die Eltern den Unterricht und andere Schulveranstaltungen besuchen können!
- Notiere dir dann auch Argumente, die für einen solchen Tag sprechen. Denk daran, dass es auch gut für den Unterricht und die Schule insgesamt sein kann, wenn Fragen und Anregungen von außen kommen. Der Hinweis auf die Toiletten-Situation ist da schon ein erster Ansatz.
- Ordne die Argumente so, dass du zunächst die Argumente der Gegenseite präsentierst (und dabei schon mal „auseinandernimmst“) und dann auf das eingehst, was deine eigene Meinung unterstützt.
- Stell dir vor, du nimmst an einer Podiumsdiskussion teil oder bist Mitglied der Schulkonferenz, in der auch Schüler mitentscheiden dürfen. Wie könnte ein kurzes Statement in drei bis fünf Punkten aussehen, in dem du deine Meinung „auf den Punkt bringst.“