Satzglieder, Nebensätze, Kommas – einfach erklärt (Mat5754)

Worum es hier geht:

Für alle die, die das Wichtigste verstehen wollen, was beim Satzbau und bei der Kommasetzung dabei eine Rolle spielt.

Satzglieder als Grundbausteine des Satzes

  1. Satzglieder als Grundbausteine der Sätze:
    Die wichtigsten Bausteine der Sätze sind die sogenannten Satzglieder. Das sind Wörter oder Wortgruppen, die nur geschlossen um das Prädikat herumgestellt werden können. Man spricht hier von der so genannten „Umstellprobe“.
  2. Aus:
    „Peter schrieb seiner Freundin mit der Hand einen Brief“ kann auch werden
    „Seiner Freundin schrieb Peter einen Brief mit der Hand“
    oder:
    „Mit der Hand schrieb Peter seiner Freundin einen Brief.“

Die sogenannten Ergänzungen oder Objekte

  1. Die „satznotwendigen“ Ergänzungen bzw. Objekte:
    Jedes Verb, das man in einem Satz als Prädikat verwendet, verlangt mehr oder weniger viele Ergänzungen oder Objekte.
  2. „Ich schlafe“
    ist ein so genanntes einwertiges Verb, weil es zufrieden ist mit sich selbst und keine weiteren Ergänzungen verlangt.
  3. Das Verb „Ich treffe“
    ist demgegenüber nicht mit sich selbst zufrieden, sondern verlangt noch ein Akkusativobjekt als Ergänzung:
    „Ich treffe meinen Freund.“
  4. Dann gibt es auch noch dreiwertige Verben, die brauchen neben sich selbst noch zwei Objekte. Ein Beispiel ist das Wort „geben“, bei dem man wissen will, wem was gegeben wird.

Die adverbialen Bestimmungen (Umstandsbestimmungen)

  1. Die „freien“ Umstandsbestimmungen oder „Adverbiale“
    Neben diesen „satznotwendigen“ Ergänzungen gibt es noch die freien Umstandsbestimmungen beziehungsweise Adverbiale. Die können hinzugefügt werden, um die Umstände einer Handlung genauer zu beschreiben: „Ich treffe meinen Freund heute zusammen mit meiner Mutter am Bahnhof.“

Die adverbialen Bestimmungen (Umstandsbestimmungen)

  1. Die Gliedsätze als Ersatz für Satzglieder
    Solche Satzglieder können nun auch durch einen Nebensatz ersetzt werden.
  2. Aus: „Wegen Krankheit kann ich morgen nicht mitfahren“
    wird
    „Weil ich krank bin, kann ich morgen nicht mitfahren.“
  3. Oder ganz mutige Leute sagen:
    „Trotz meiner Krankheit werde ich morgen an dem Treffen teilnehmen.“
    Daraus kann dann in der „Gliedsatzvariante“ werden:
    „Obwohl ich krank bin, werde ich morgen an dem Treffen teilnehmen.“

Die gefährlichsten Gliedsätze

  1. Die gefährlichsten Gliedsätze: Subjektsätze und Inhaltssätze
    Die Gliedsätze, die am meisten Probleme bei den Kommas machen, sind die Subjektsätze und die Objektsätze beziehungsweise „Inhaltssätze“.
  2. Eher selten kommt vor:
    „Dass du das gesagt hast, wundert mich.“
    Hier steht der Nebensatz einfach für „das von dir Gesagte“ – und das ist das Subjekt im Hauptsatz – deshalb spricht man hier von einem Subjektsatz.
  3. Häufiger kommen Nebensätze vor, die auf ein so genanntes Kopfverb folgen und deshalb meistens die Konjunktion „dass“ mit Doppel-S brauchen:
    „Ich weiß, dass du gestern hier gewesen bist.“
    „Ich hoffe, dass du morgen wiederkommst.“
    „Ich glaube nicht, dass er der Täter war.“
  4. Weil der Inhalt dessen, was man weiß, hofft oder glaubt, im Nebensatz erscheint, spricht man auch von Inhaltssätzen.
  5. Also der gute Tipp: Wenn immer man ein Kopfverb hat und ein Nebensatz folgt, kann man ziemlich sicher davon ausgehen, dass das einleitende „dass“ mit Doppel-S geschrieben werden muss.

Indirekte Fragesätze

  1. Indirekte Fragesätze:
    Kopfverben können noch eine andere Art von Nebensätzen nach sich ziehen und verlangen dann ebenfalls ein Komma, nämlich Indirekte Fragesätze.
    „Ich weiß nicht, wo er ist.“
    „Ich habe gerade erfahren, warum er gestern nicht da war.“
  2. Natürlich müssen solche indirekte Fragesätze nicht direkt mit einem W-Wort beginnen, sondern dies kann auch hinter einer Präposition versteckt sein:
    „Ich weiß nicht, mit wem er unterwegs ist.“
    „Ich habe gerade erfahren, über wen sie gestern gesprochen haben.“
  3. Also auch hier der gute Tipp: Bei Kopfverben mit einem anschließenden Frage-Wort im Nebensatz sollte man das Komma nicht vergessen.

Kommas können auch vor „und“ stehen

  1. Manchmal muss vor „und“ doch ein Komma stehen:
    Letzter Tipp: Vor „und“ steht normalerweise kein Komma mehr, auch wenn ein kompletter Hauptsatz folgt: „Ich muss jetzt hier arbeiten und du machst dir einen schönen Tag.“
  2. Ein Komma kann vor „und“ aber weiterhin nötig sein, wenn dort einfach der Nebensatz zu Ende ist:
    „Ich muss noch das Auto waschen, weil wir morgen Oma besuchen wollen, und du machst dir einen schönen Tag.