Schiller, „Kabale und Liebe“, 1. Akt, Szene 6: Entwicklung des Konflikts (Mat5640)

Worum es hier geht:

Die 6. Szene ist erst mal nur eine Übergangsszene, macht aber recht gut deutlich, wie Schiller sich das Leben am Fürstenhof zu seiner Zeit vorstellt. Später wird man sehen, dass diese Figur noch in weit größerem Umgang instrumentalisiert wird als in dieser Szene.

Regieanweisungen

Die Regieanweisung macht deutlich, dass es sich beim Hofmarschall um einen typischen Hofbeamten handelt. Er trägt viele Zeichen seiner Würde, hat aber in diesem Fall kein wirkliches Gefühl für guten Geschmack. Und er macht sich auch auf eine Art und Weise bemerkbar, die nicht nach Substanz und Würde aussieht.

Abschnitt 1:

  • Im ersten Abschnitt wird noch ein weiteres Merkmal dieser Hofbeamten deutlich, nämlich ein Wortschwall, der mehr auf Präsentation als auf Kommunikation ausgerichtet ist.

Abschnitt 2:

  • Der Präsident lässt durchblicken, dass er diesen Hofmarschall nicht besonders ernst nehmen kann. Der setzt den Bericht über seine angeblich wichtigen Tätigkeiten und seltsamen Abenteuer weiter fort. Man merkt, wie sehr es ihm auf Äußerlichkeiten ankommt. Der Präsident kann das nur ironisch kommentieren.

Abschnitt 3:

  • Interessant wird es auch, als der Präsident nach wichtigen Neuigkeiten fragt und der Hofmarschall etwas völlig Belangloses als groß herausstellt. Das nutzt der Präsident dann, um ihn mit der Nachricht von der Hochzeit seines Sohnes mit der Lady Milford vertraut zu machen.
  • Bezeichnend ist, mit welcher Begeisterung der Hof Marschall sich jetzt um die Verbreitung dieser Nachricht kümmern wird.

Abschnitt 4:

  • Nach dem Verschwinden des Hofmarschalls macht der Präsident wieder auf ironische Art und Weise deutlich, wofür solche Kreaturen von Nutzen sind.
  • Dieser besteht darin, dass Ferdinand jetzt in größte Schwierigkeiten kommt, wenn er eine überall bekannte Angelegenheit infrage stellt.

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