Check von Wissen und Verständnis: Fragen zu den Szenen des I. Aktes von Schillers „Kabale und Liebe“ (Mat5770)

Worum es hier geht:

Wenn man wissen will, inwieweit man den Inhalt und die Bedeutung einer Szene verstanden hat, kann man das ganz einfach mit den folgenden Fragen überprüfen.

Dabei geht es weniger um die eine richtige Antwort als vielmehr um eine eigenständige Klärung, die auch Verständnis zeigt.

Wir zeigen das mal an folgendem Beispiel:

Frage:

Wieso kann man an der ersten Szene gut zeigen, was man am Anfang eines Dramas unterbringen muss.

Kurz-Antwort:

  • Es wird deutlich, um welches Problem es sich handelt, nämlich die unstandesgemäße Liebe.
  • Deutlich werden unterschiedliche Auffassungen von Vater und Mutter.
  • Der Vater will alles tun, um das Problem schnell aus der Welt zu schaffen.

Ausführliche Antwort

  1. Theaterstücke sind grundsätzlich so gedacht, dass sie eine bestimmte Ausgangssituation zeigen, die die Zuschauer vorher noch nicht kennen müssen.
  2. Hier wird zum Beispiel schon in der Regiebemerkung deutlich, wo das Ganze stattfindet und was die beiden Personen unterscheidet. Vater Miller ist mit seinem Arbeitsinstrument zugange, seine Frau verlängert noch die Nacht und trinkt erst mal gemütlich Kaffee.
  3. Dann spricht Miller das schon mal an, was ihm Sorgen macht, nämlich die unstandesgemäße Beziehung ihrer gemeinsamen Tochter mit einem jungen Adligen.
  4. Deutlich wird auch, dass er das schnell beenden will.
  5. Die Frau dagegen nimmt alles auf die leichte Schulter und freut sich sogar darüber. Sie will mit ihrer Tochter in eine höhere Gesellschaftsschicht aufsteigen.
  6. Der Vater macht dann ganz deutlich, welche Gefahren er sieht.
  7. Die Mutter kontert das mit Hinweisen auf die schönen Liebesbriefe und auch die prächtigen Bücher, die so ins Haus kommen.
  8. Vater Miller hält das alles nur Verführungstricks.
  9. Am Ende will der Vater Kontakt mit dem mächtigen Präsidenten aufnehmen, um dessen Sohn es geht.
  10. Damit macht die erste Szene schon die Problemlage klar – allerdings nur aus der Sicht von Vater und Mutter der jungen Frau.

Szene 1

  1. Warum regt Vater Miller sich eigentlich in der ersten Szene so auf?
  2. Wieso ist Frau Miller anderer Ansicht als Vater Miller?
  3. Was hat der Vater eigentlich gegen die schönen Bücher, die Luises Verehrer ins Haus mitbringt?
  4. Was hat Miller eigentlich für Vorstellungen über die Liebe zwischen jungen Menschen?
  5. Was nimmt Miller sich am Ende der Szene vor, um das Problem, dass er sieht, zu lösen?

Szene 2

 

  1. Wieso zeigt sich bei der Begegnung zwischen dem Sekretär Wurm und Frau Müller am Anfang eine gewisse Unehrlichkeit?
  2. Über welche Information zu Luise freut sich der Sekretär am Anfang besonders?
  3. Woran merkt man rein sprachlich, dass Frau Miller nach oben will, also gesellschaftlich aufsteigen?
  4. Was für eine Liebesvorstellungen entwickelt Miller, als der Sekretär Wurm ihn beim Werben um Luise um seine Hilfe bittet?
  5. Warum ärgert sich der Vater am Ende der Szene? Und wovor hat er Angst?

Szene 3

 

  1. Wieso bezeichnet sich Luise gegenüber ihrem Vater als schwere Sünderin?
  2. Wie entschuldigt sich Luise dafür, dass sie zur Zeit wenig an Gott und viel an ihren Ferdinand denkt?
  3. Womit will sich Luise begnügen, wenn sie ihren Ferdinand nicht so einfach haben kann?
  4. Was ist damit gemeint, wenn Luise sagt, sie wisse von keinem Gott mehr?
  5. Warum freut Luise sich so über ein Leben nach dem Tod? Und was erwartet sie davon?

Szene 4

  1. Was fällt am Verhalten Ferdinands auf, wenn er zu Luise ins Zimmer kommt?
  2. Was wirft Ferdinand seiner Luise gleich am Anfang am Anfang vor?
  3. Warum ist es so wichtig für Ferdinand, diese Luise für sich zu gewinnen?
  4. Was hält Ferdinand von den Sorgen, die sich Luise macht?
  5. Wie hat sich Luises Einstellung am Ende der Szene verändert?