Schiller, Wilhelm Tell, Akt IV, Szene 1 Inhalt-Zitate-mp3 (Mat8013)

Was wir mit „hören-lesen-verstehen“ anbieten

Wir stellen hier im Folgenden die 1. Szene des IV. Aktes von Schillers Drama „Wilhelm Tell“ vor.
Dabei geht es uns darum,
  • dass jeder schnell versteht, worum es geht,
  • die wichtigsten Textstellen kennt – und möglichst auch in der eigenen Ausgabe anstreichen kann,
  • was dadurch unterstützt wird, dass wir eine begleitende mp3-Datei bereitstellen, die man sich „auf die Ohren legen“ kann. Dann hat man die Augen und die Hände frei für den eigenen Text,
  • man sich klar darüber wird, welche Bedeutung diese Szene hat
  • und manchmal auch, was man mit dieser Szene machen könnte.

Übersicht über die Szene IV,1: Tell hat sich befreit und hat was vor

Thema der Szene:

Die Sorge um den gefangenen Tell und dessen Verhalten nach seiner Befreiung

Voraussetzungen der Szene:
  1. Wilhelm Tell ist nach dem Apfelschuss doch noch gefangengenommen worden und soll jetzt in die Burg des Vogts gebracht werden.
  2. Die Schweizer, die einen Aufstand vorbereiten, sind ganz verzweifelt.

Übersicht über die Abschnitte der Szene

Vorläufige Übersicht, wir werden wichtige Zitate noch nachliefern.

  1. 2099ff:
    Kurz von Gersau. Fischer und Fischerknabe reden über die aktuelle Lage, machen sich Sorgen um Tell und haben noch ein zweites Problem.

    2110: FISCHER.
    Der Tell in Fesseln, in des Vogts Gewalt!
    O glaubt, er wird ihn tief genug vergraben,
    Dass er des Tages Licht nicht wieder sieht!
    Denn fürchten muss er die gerechte Rache
    Des freien Mannes, den er schwer gereizt!
    KUNZ.
    Der Altlandammann auch, der edle Herr
    Von Attinghausen, sagt man, lieg am Tode.

    Und dann etwas später: 2123ff
    FISCHER.
    Der Tell gefangen und der Freiherr tot!
    Erheb die freche Stirne, Tyrannei,
    Wirf alle Scham hinweg, der Mund der Wahrheit
    Ist stumm, das sehnde Auge ist geblendet,
    Der Arm, der retten sollte, ist gefesselt!
  2. 2151ff:
    Dann erhebt sich ein Sturm und der Fischer stellt einen Zusammenhang zwischen der Natur und der Untat des Vogts her:

    KNABE.
    Hört, wie der Abgrund tost, der Wirbel brüllt,
    So hats noch nie gerast in diesem Schlunde!
    FISCHER.
    Zu zielen auf des eignen Kindes Haupt,
    Solches ward keinem Vater noch geboten!
    Und die Natur soll nicht in wildem Grimm
    Sich drob empören – O mich solls nicht wundern,
    Wenn sich die Felsen bücken in den See,
    Wenn jene Zacken, jene Eisestürme,
    Die nie auftauten seit dem Schöpfungstag,
    Von ihren hohen Kulmen niederschmelzen,
    Wenn die Berge brechen, wenn die alten Klüfte
    Einstürzen, eine zweite Sündflut alle
    Wohnstätten der Lebendigen verschlingt!

    Und tatsächlich ist dann auch ein Schiff in Seenot und man entdeckt, dass es der Vogt ist, der Tell in seine Burg bringen will.
    Der Fischer stellt auch gleich den Zusammenhang her:

    2173ff: FISCHER.
    Gerichte Gottes! Ja, er ist es selbst,
    Der Landvogt, der da fährt – Dort schifft er hin,
    Und führt im Schiffe sein Verbrechen mit!
    Schnell hat der Arm des Rächers ihn gefunden,
    Jetzt kennt er über sich den stärkern Herrn,
    Diese Wellen geben nicht auf seine Stimme,
    Diese Felsen bücken ihre Häupter nicht
    Vor seinem Hute – Knabe, bete nicht,
    Greif nicht dem Richter in den Arm!
  3. 2198ff:
    Wilhelm Tell taucht auf und erzählt, wie er sich retten konnte.
    Die Leute auf dem Schiff wussten sich nicht anders zu helfen, als ihn steuern zu lassen.
    Er hat das Schiff dann an eine Stelle gelenkt, von wo aus er an Land springen konnte – seine Armbrust konnte er vorher noch greifen.
  4. 2272ff:
    Die Frage ist nun, was Tell als nächstes tun will.
    Er lässt sich den Weg nach Küssnacht zeigen und deutet an, dass man bald von ihm hören werde.
    In der Zwischenzeit sollen sie seine Frau beruhigen.
    Dazu noch ein wichtiges Zitat:

2291: TELL.
So eilt nach Bürglen, tut die Lieb mir an,
Mein Weib verzagt um mich, verkündet ihr,
Dass ich gerettet sei und wohl geborgen.
FISCHER.
Doch wohin sag ich ihr, dass Ihr geflohn?
TELL.
Ihr werdet meinen Schwäher bei ihr finden
Und andre, die im Rütli mitgeschworen –
Sie sollen wacker sein und gutes Muts,
Der Tell sei frei und seines Armes mächtig,
Bald werden sie ein Weitres von mir hören.
FISCHER.
Was habt Ihr im Gemüt? Entdeckt mirs frei.
TELL.
Ist es getan, wirds auch zur Rede kommen.

Die dramatische Situation am Ende der Szene:

  1. Noch einmal wird im Gespräch der drei Leute am Anfang klar, wie sehr man sich um Tell und die gemeinsame Sache sorgt.
  2. Dann zeigt sich mal wieder, dass Tell das Glück regelrecht gepachtet hat, allerdings auch seinen Teil dazu beiträgt.
  3. Deutlich wird auch, dass er sich jetzt stärker an den Aufstandsvorbereitungen beteiligen will.

Die Hör-Datei zum Herunterladen

Weitere Infos, Tipps und Materialien

https://textaussage.de/weitere-infos