Was wir mit „hören-lesen-verstehen“ anbieten
Wir stellen hier im Folgenden die 1. Szene des V. Aktes von Schillers Drama „Wilhelm Tell“ vor.
Dabei geht es uns darum,
- dass jeder schnell versteht, worum es geht,
- die wichtigsten Textstellen kennt – und möglichst auch in der eigenen Ausgabe anstreichen kann,
- was dadurch unterstützt wird, dass wir eine begleitende mp3-Datei bereitstellen, die man sich „auf die Ohren legen“ kann. Dann hat man die Augen und die Hände frei für den eigenen Text,
- man sich klar darüber wird, welche Bedeutung diese Szene hat
- und manchmal auch, was man mit dieser Szene machen könnte.
Übersicht über die Szene V,1: Die Schweizer nach dem erfolgreichen Aufstand
Thema der Szene:
Wie geht es nach dem erfolgreichen Aufstand weiter?
Voraussetzungen der Szene:
- Die Szene I,4 hat ja gezeigt, wie sich zunächst drei Männer zusammengeschlossen zum Kampf gegen die Unterdrücker zusammengeschlossen haben,
- woraus dann in II,2 der Zusammenschluss der drei Kantone im Rütli-Schwur geworden ist.
- In III,3 hat dann die ungeheure Forderung des Apfelschusses durch den Vater Tell dazu gebracht, sich nun endlich selbst zu einer Tat des Widerstands aufzuraffen.
- Die wird dann in IV,3 in der berühmten „hohlen Gasse“ mit dem tödlichen Armbrust-Schuss auf den Vogt auch durchgeführt.
- Daraus ist dann ein allgemeiner Aufstand geworden, der in V,1 in wichtigen Details berichtet wird.
Übersicht über die Abschnitte der Szene
- 2840ff: Die Szene spielt auf einem öffentlichen Platz bei Altdorf vor der Festung Zwing Uri, deren Bau in I,3 eine wichtige Rolle gespielt hat.
- Man stellt fest: „“Die Feinde sind verjagt“ (2842) und geht nun daran, noch diese halb fertige Festung abzureißen.
- Melchthal bringt dann ab 2866 die gute Nachricht, dass auch zwei andere wichtige Burgen der Feinde erobert worden sind. Dabei hat sich noch als besonderes Ereignis ergeben, dass Berta von Bruneck, die inzwischen vom Vogt eingekerkert worden war, gerettet wurde, bevor die Burg verbrannte.
Zitat 2899: Nach der Rettung von Berta im Hinblick auf den erleichterten Rudenz, gesprochen von Melchthal:
„Jetzt stürzte mir der Freiherr an das Herz, / und schweigend ward ein Bündnis jetzt beschworen, / das fest gehärtet in des Feuers Glut / bestehen wird in allen Schicksalsproben.“ - Ab 2904 geht es dann um den Umgang mit dem kaiserlichen Beamten, der den Vater von Melchthal geblendet hat. Man verzichtet auf eine Bestrafung bei ihm und Walther Fürst kommentiert das mit den Worten (2913):
„Wohl euch, dass ihr den einen Sieg / mit Blute nicht geschändet!“ - Ab 2916 geht es um die Frage, was man mit dem Hut machen soll, den die Schweizer grüßen sollten und der zum Apfelschuss geführt hat. Man beschließt, ihn aufzubewahren: (Zitat 2922):
„Er soll der Freiheit ewig Zeichen sein!“ - Ab 2924 geht es um die Frage, wie man sich gegen eine mögliche Strafaktion der Österreicher wappnet und man ist sich sicher: Zitat 2937 von Baumgarten im Hinblick auf einen möglichen Rächer:
„Wir sind vereinigt durch ein ewig Band, / und seine Heere sollen uns nicht schrecken! - Ab 2937 kommen Rösselmann und Stauffacher hinzu und berichten, dass der Kaiser, der zugleich Herrscher von Österreich ist, von seinem Neffen umgebracht worden ist, Motiv war, dass dem jungen Mann sein Erbe vorenthalten wurde. Alle finden das ganz schrecklich.
- Ab 2997 geht es um die Frage, wie das jetzt mit dem Kaiser weitergeht und man hat die Hoffnung, dass mit dem Grafen von Luxemburg (3024) mehr „Gerechtigkeit“ (3027) herrschen wird.
- Ab 3030 geht es dann um einen Reichsboten, der ein Schreiben der Königin mitbringt, in der sie verlangt, dass die Schweizer gegen den Mörder vorgehen werden. Die Leute reagieren darauf aber sehr zurückhaltend (3069ff).
- Ab 3083 leitet dann die Frage: „Wo ist der Teil?“ den Schluss dieser Szene ein.
Die dramatische Situation am Ende der Szene:
- Tell hat den schlimmsten Feind der Schweizer ausgeschaltet.
- Jetzt geht es für die andere Seite nur noch darum, soviel zu retten, wie irgend möglich ist.
