Schiller, Wilhelm Tell, I. Akt, Szene 3, Inhalt Zitate mp3 (Mat8002)

Was wir mit „hören-lesen-verstehen“ anbieten

Wir stellen hier im Folgenden die 3. Szene des I. Aktes von Schillers Drama „Wilhelm Tell“ vor.
Dabei geht es uns darum,
  • dass jeder schnell versteht, worum es geht,
  • die wichtigsten Textstellen kennt – und möglichst auch in der eigenen Ausgabe anstreichen kann,
  • was dadurch unterstützt wird, dass wir eine begleitende mp3-Datei bereitstellen, die man sich „auf die Ohren legen“ kann. Dann hat man die Augen und die Hände frei für den eigenen Text,
  • man sich klar darüber wird, welche Bedeutung diese Szene hat
  • und manchmal auch, was man mit dieser Szene machen könnte.

Übersicht über die Szene I,3: Die Zwingburg und Tells Haltung zum Widerstand

Thema der Szene:
Gefahr der dauerhaften Unterdrückung der Schweizer durch den Bau einer Zwingburg und Tells Haltung gegenüber der Frage des Widerstands
Voraussetzungen der Szene:
  1. Die erste Szene hat am Beispiel des flüchtigen Baumgarten den Einbruch staatlich sanktionierter Gewalt in das friedliche Leben der Schweizer gezeigt, aber auch den Heldenmut eines Tell, wenn er gefordert wird.
  2. In der zweiten Szene dann ging es weniger um den individuellen Übergriff eines kaiserlichen Beamten, sondern die Anmaßung, den Schweizern ihre Rechte und ihren Besitz wegnehmen zu können. Daraus entsteht bei Stauffacher und vor allem seiner Frau die Bereitschaft zum gemeinsamen Widerstand.

Abschnitt 1: Der Fronvogt: Unterdrückung und Protest 

  • 353ff: Gezeigt wird, wie brutal die Schweizer auf der Baustelle einer neuen „Zwingburg“ zur Arbeit angetrieben werden – so was nannte man damals „Fronarbeit“, d.h. die Leute wurden gezwungen, für einen Höheren zu arbeiten, hier für einen kaiserlichen Beamten.
    • Leute sollen z.B. die doppelte Last tragen
    • ein alter Mann kann sich kaum noch auf den Beinen halten, muss trotzdem weiter arbeiten
    • die Burg bekommen auch einen aussagekräftigen Namen: „Zwing Uri“, d.h. es geht bei ihr darum, die Leute im Kanton Uri besser unterdrücken („zwingen“) zu können.
  • Es gibt aber auch erstaunlich viel Kritik:
    • 359ff: Ein Geselle klagt, dass sie an ihrer eigenen Unterdrückung arbeiten müssen
    • 367: Man hält es für „himmelschreiend“, wie der alte Mann behandelt wird
    • 372: Sie lachen über den Namen der Burg, halten sie für einen „Maulwurfshaufen“ (374) im Vergleich zu ihren Bergen
    • 377: Ein Meister will seinen Hammer in den tiefsten See werfen, mit dem er hier an diesem ‚“Fluchgebäude“ arbeiten musste.
  • Interessant ist, dass der Fronvogt auf den Spott nicht reagiert, sondern einfach abgeht.
Dies füllen wir hier noch auf.

Schaubild der dramatischen Entwicklung in dieser Szene mit Erläuterung (weiter unten)

Die Voraussetzungen der Szene, die „Momente“ (bewegende Elemente), die in die Szene hineinwirken
  • Links geht es zunächst um die Voraussetzungen und zwar das, was vorher geschehen ist und einen Bezug zur aktuellen Szene hat.
    • Dazu gehört der Übergriff auf die Familie Baumgartens und die Verfolgung seiner Notwehr mit Lebensgefahr
    • Dazu gehört Wilhelm Tell, der immer dann, wenn er merkt, dass es keine andere Lösung gibt, dann trotz anfänglichem Zögern am Ende doch noch helfend eingreift und Baumgarten unter Lebensgefahr über den See bringt.
    • Aus der zweiten Szene kommt die Person Stauffacher hinzu und damit auch sein Gefühl der Bedrohung, der Gefahr für seinen Besitz durch einen Beamten der Obrigkeit.
    • Hinein kommt zudem die Frage der Notwendigkeit und der Möglichkeit der Verteidigung gegen diese Übergriffe, wie sie Stauffachers Frau Gertrud ihrem Mann angeraten hat.
  • Dramatische Entwicklung in der Szene
    Im Mittelteil ist die dramatische Entwicklung der Szene dargestellt und zwar auf zwei Ebenen,

    • unten die verschiedenen Aspekte und Folgen der Unterdrückung,
    • oben drüber der sich formierende Widerstand und die Diskussion darüber zwischen Stauffacher und Wilhelm Tell. Dieser ändert dann am Ende – wie in der ersten Szene –  seine Haltung, indem er sich bereit erklärt, im Falle des Falles sich für die Gemeinschaft einzusetzen.
  • Auswertung der Szene: Bedeutung für die Entwicklung des dramatischen Konflikts
    Rechts hat man dann die Veränderung der dramatischen Situation mit Ausblickmöglichkeiten

    • Da ist zum ersten die Erweiterung des Unterdrückungsbildes, jetzt sieht man, dass die Schweizer sich dem System nicht entziehen können und dafür sogar bluten müssen, mit Opfern.
    • Zur Verstärkung der Unterdrückung gehört auch die Zwingburg, die jeden Widerstand schwieriger macht.
    • Die Vorbereitung des Wiederstandes wird von Stauffacher weiter fortgeführt, allerdings mit geringem Erfolg. Tell schließt sich nicht einfach an, ist aber zumindest bereit, in der Stunde der Not dann auch wieder zu helfen.
    • Ein besonderer Punkt ist der Hut, der aufgestellt werden soll. Das ist ein handlungstreibendes Element, bei dem man davon ausgehen kann, dass es im weiteren Verlauf des Dramas noch eine wichtige Rolle spielen wird.

Die Hör-Datei zum Herunterladen

Die Hördatei wird noch erstellt.
Hier schon mal der Link zu der Seite, von der man die mp3-Dateien herunterladen kann.

 Weitere Infos, Tipps und Materialien

https://textaussage.de/weitere-infos