Schnell durchblicken: „Erlebte Rede“ – was ist das und wie erkennt man sie? (Mat2118)

Worum es hier geht:

„Was sollte er jetzt tun? Ihm war schon ganz schlecht!“ Das ist eine besondere Möglichkeit in erzählenden Texten, die Gedanken einer Figur durch den Erzähler wiederzugeben. Wir zeigen, wie das geht und wie man diese sogenannte „erlebte Rede“ sicher erkennt.

Das Problem:

  1. Fall 1: Erzählender Text: —Als er am nächsten Tag wieder zur Schule ging, traf ihn der Hammer. Kaum hatte ihn sein Deutschlehrer gesehen, da hieß es nur: “Schön, dich mal wieder zu sehen. Gut, dass ich eine Freistunde habe, da kannst du die Arbeit ja gleich nachschreiben.” In dem Moment wurde ihm ganz heiß: Was sollte er tun? Ob er jetzt noch sagen konnte, dass er immer noch Durchfall hatte. Das würde Herr Hartmann ihm sowieso nicht glauben. Also gab es nur eins: Auf und durch. Langsam entspannte er sich.—
  2. Fall 2: Der Lehrer fragt, ob jemand die “erlebte Rede” kennt.
  • Was sollte er tun?
  • Ob er jetzt noch sagen konnte, dass er immer noch Durchfall hatte.
  • Das würde Herr Hartmann ihm sowieso nicht glauben.
  •  Also gab es nur eins: Auf und durch.

Zusammenfassung:

  1. Bei der erlebten Rede handelt es sich um ein Zwischending
    1. zwischen der direkten Wiedergabe von Gedanken einer Figur“Mir ist schlecht”
    2. und ihrer indirekten Wiedergabe durch den Erzähler.
      Dann dachte er, dass ihm schlecht war.
      “Ihm war schlecht”.
  2. Dabei bleiben die Gedanken der Figur im O-Ton erhalten.Allerdings werden sie in der Perspektive des Erzählers wiedergegeben:
    Aus “Mir” wird “Ihm”Aus dem Präsens wird das Präteritum.
  3. Man nennt das “erlebte Rede”, weil der Erzähler ganz intensiv die Gedanken der Figur miterlebt, während er erzählt.

Übung:

Wie immer macht “Übung den Meister”.
Wir präsentieren hier noch mal einen kleinen Übungstext, den ihr mal in die erlebte Rede verwandeln solltet.

“Irgendwie freue ich mich wahnsinnig auf das Spiel am Samstag. Endlich kann ich beweisen, was ich wirklich kann. Meine Kumpels werden staunen. Aber wird der Trainer auch bei der Entscheidung bleiben? Aber was viel schlimmer ist: Werde ich es wirklich schaffen, die entscheidenden Tore zu schießen? Es ist egal. Morgen werde ich noch mal intensiv trainieren. Es wird schon gutgehen. Man muss eben an sich glauben.”

Lösung:

“Irgendwie freute er sich wahnsinnig auf das Spiel am Samstag. Endlich konnte er beweisen, was er wirklich konnte. Seine Kumpels würden staunen. Aber würde der Trainer auch bei der Entscheidung bleiben? Aber was viel schlimmer war: Würde er es wirklich schaffen, die entscheidenden Tore zu schießen? Es war egal. Morgen würde er noch mal intensiv trainieren. Es würde schon gutgehen. Man musste eben an sich glauben.”

Zum guten Schluss:

Wer jetzt noch ein bisschen Probleme mit der erlebten Rede hat.
Nicht so schlimm.
Man muss ja nicht selbst so was schreiben.
Sondern man muss sie nur erkennen.
Und da muss man sich nur merken:Lebendige Sprache der Figur, aber Sicht des Erzählers (andere Person und Präteritum)

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