Joseph von Eichendorff, „Götterdämmerung“ (Mat5027)

Worum es hier geht:

Es geht um ein Gedicht, das aus Sicht Eichendorffs den Doppelcharakter der Natur deutlich macht. Auf der einen Seite die potenziell gefährlichen alten heidnischen Reste, auf der anderen Seite die Rettung durch den katholischen Glauben.

Schnell durchblicken: Die Überschrift

Götterdämmerung

Schnell durchblicken: Strophe 1

Von kühnen Wunderbildern

Ein großer Trümmerhauf,

In reizendem Verwildern

Ein blühnder Garten drauf;

  • Blick auf die antike Welt
  • Und ihre Reste zwischen großen Ideen und Trümmern
  • Dann der romantische Blick darauf zwischen „Verwildern“ und Blühen – reine Natur
Schnell durchblicken: Strophe 2

Versunknes Reich zu Füßen,

Vom Himmel fern und nah,

Aus anderm Reich ein Grüßen –

Das ist Italia!

  • Klärung, worum es geht – es sind die Reste aus italienischer-römischer Geschichte
Schnell durchblicken: Strophe 3

Wenn Frühlingslüfte wehen

Hold übern grünen Plan,

Ein leises Auferstehen

Hebt in den Tälern an.

  • Der Frühling bringt ein allgemeines „Auferstehen“ hervor.
  • Man fragt sich, ob sich das auch auf die alte Trümmerwelt bezieht.
Schnell durchblicken: Strophe 4

Da will sichs unten rühren

Im stillen Göttergrab,

Der Mensch kanns schauernd spüren

Tief in die Brust hinab.

  • Tatsächlich erreicht dieses Auferstehen aus der Sicht des lyrischen Ichs auch das „Göttergrab“.
Schnell durchblicken: Strophe 5

Verwirrend in den Bäumen

Gehn Stimmen hin und her,

Ein sehnsuchtsvolles Träumen

Weht übers blaue Meer.

  • Außerdem hört es Stimmen.
Schnell durchblicken: Strophe 6

Und unterm duftgen Schleier,

Sooft der Lenz erwacht,

Webt in geheimer Feier

Die alte Zaubermacht.

  • Deutlich wird eine Verbindung hergestellt zwischen dem Lenz (Frühling) und auch einer alten „Zaubermacht“.
Schnell durchblicken: Strophe 7

Frau Venus hört das Locken,

Der Vögel heitern Chor,

Und richtet froh erschrocken

Aus Blumen sich empor.

  • Konzentration des Blicks auf „Frau Venus“, die Göttin der Liebe, die im Bewusstsein des lyrischen Ichs sich aus den Blumen erhebt.
Schnell durchblicken: Strophe 8

Sie sucht die alten Stellen,

Das luftge Säulenhaus,

Schaut lächelnd in die Wellen

Der Frühlingsluft hinaus.

  • Das lyrische Ich versetzt sich in diese herbeifantasierte Gestalt, die erst mal Positives entdeckt.
Schnell durchblicken: Strophe 9

Doch öd sind nun die Stellen,

Stumm liegt ihr Säulenhaus,

Gras wächst da auf den Schwellen,

Der Wind zieht ein und aus.

  • Dann der Kontrast – wahrgenommen wird die Realität.
Schnell durchblicken: Strophe 10

Wo sind nun die Gespielen?

Diana schläft im Wald,

Neptunus ruht im kühlen

Meerschloß, das einsam hallt.

  • Diese Venus sucht nach nach ihren „Gespielen“, anderen Göttern.
Schnell durchblicken: Strophe 11

Zuweilen nur Sirenen

Noch tauchen aus dem Grund,

Und tun in irren Tönen

Die tiefe Wehmut kund. –

  • Einziges Überbleibsel sind Sirenen, also die Gestalten, die Seeleute mit ihrem Gesang in den Untergang gelockt haben.
Schnell durchblicken: Strophe 12

Sie selbst muss sinnend stehen

So bleich im Frühlingsschein,

Die Augen untergehen,

Der schöne Leib wird Stein. –

  • Wieder ein Kontrast – die Erstarrung der Venus zu Stein.
Schnell durchblicken: Strophe 13

Denn über Land und Wogen

Erscheint, so still und mild,

Hoch auf dem Regenbogen

Ein andres Frauenbild.

  • Grund dafür ist eine andere Erscheinung – auch eines Frauenbildes.
Schnell durchblicken: Strophe 14

Ein Kindlein in den Armen

Die Wunderbare hält,

Und himmlisches Erbarmen

Durchdringt die ganze Welt.

  • Deutlich wird, dass es sich um Maria, die „Gottesmutter“ handelt, verbunden wird das mit einem allgemeinen „Erbarmen“ im Gegensatz zur Sirenenwelt.
  • Hier sieht man eine berühmte Darstellung der „Muttergottes“:
    https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6mische_Piet%C3%A0
Schnell durchblicken: Strophe 15

Da in den lichten Räumen

Erwacht das Menschenkind,

Und schüttelt böses Träumen

Von seinem Haupt geschwind.

  • Die Erscheinung wirkt sich auf das „Menschenkind“ aus. Damit meint das lyrische Ich sich wohl selbst, das sich fast einer heidnischen Verzauberung hingegeben hätte.
Schnell durchblicken: Strophe 16

Und, wie die Lerche singend,

Aus schwülen Zaubers Kluft

Erhebt die Seele ringend

Sich in die Morgenluft.

  • Am Ende dann die Darstellung eines „Ringens“ zwischen des „schwülen Zaubers Kluft“ – gezeichnet als bedrohlicher Abgrund – und der „Morgenluft“.

Weitere Infos, Tipps und Materialien 

https://textaussage.de/weitere-infos