Worum geht es?
Lichtensteins Gedicht „Jetzt tut man mir nichts mehr beim Militär“ macht auf beeindruckende Weise deutlich, wann für Soldaten der „Spaß vorbei“ (07) ist.
In Friedenszeiten können sie noch das Glück haben, sich zumindest innerlich ein bisschen Zivilistenfreiheit zu bewahren.
Das beschreibt der obere Teil des Gedichtes.
Die untere Versgruppe zeigt dann die ganze Brutalität des wirklichen Krieges – mit ungewissem Ausgang.
Markierungen und Kommentierungen
Klausurbedeutung: @@@@
Das Folgende haben wir aus einem EBook übernommen, das wir hier mit Erlaubnis des Verfassers nutzen dürfen. Da werden noch mehr wichtige Gedichte des Expressionismus vorgestellt und jeweils im Hinblick auf den möglichen Einsatz bei einer Klausur bewertet.
Zu bekommen ist es u.a. hier.
(Die Anzahl der @-Zeichen macht unsere Einschätzung der Klausurbedeutung sichtbar – wie die Sternchen bei Hotel-Bewertungen!)
Das Gedicht kann gut als Klausur genommen werden, weil es aus subjektiver Sicht darstellt und besonders die Veränderung hervorhebt, die sich mit dem Kriegsausbruch ergibt.
Anregung:
Man könnte die Technik, die Lichtenstein verwendet, auf eine heutige Situation übertragen, die nichts mit Krieg zu tun hat.
Vielen Schülern gelingt es in der Schule ja noch wie in den ersten fünf Zeilen des Gedichtes, bei allem Stress sich einiges an „Spaß“ zu erhalten.
Für viele ändert sich das, sobald sie den Schonraum Schule verlassen und sich der Wirklichkeit von Karriere und Wettbewerb stellen müssen.
Eine mögliche Lösung könnte sein:
01: Jetzt hab ich mich an Schule doch gewöhnt.
02: Ich kenne die Routinen, weiß, was geht.
03: Man kann auch krank sein – es reicht die eigne Unterschrift.
04: Schon hat man frei, kann tun und lassen, was man will.
05: Kein bisschen denkt man an das Morgen und Danach.
06: Das ändert sich ganz schnell, wenn man zum ersten Mal
07: auf einer Jobmesse erfährt, was Masse ist und reine äußere Freundlichkeit
08: Hier ist’s nicht mehr mit einem schnellen: „Sorry, ich war krank.“
09: Hier wirst du voll und ganz auf Herz und Nieren durchgecheckt.
10: Beim Weggehen siehst du noch den anderen, ganz deutlich mehr entspannt
11: als du und damit sicher besser in dem Spiel um einen festen Platz.
12: Das ist – so wird dir grausam deutlich – der totale Unterschied.
13: Im Schulsystem, da will man eigentlich nur Sieger sehn.
14: Und alle können auch gewinnen
15: Hier gibt es nur noch eins: Du musst halt besser sein – wenn nicht, hast du verloren.
Alternative:
Man kann natürlich Lichtensteins Gedicht auch als Vorlage für die Abitur-Entlassfeier nehmen – aber da müssen wir wohl hier keine konkreten Vorschläge machen. Abiturienten fällt da sicherlich schnell viel ein – und die Deutschlehrkraft freut sich, dass Gedichte positiv genutzt werden 🙂