Worum es hier geht:
Eine wichtige Frage bei der Interpretation von Geschichtsquellen ist die Bestimmung des Quellenwertes.
Da geht es um die Frage der Nähe zum Ereignis, der Kompetenz und vor allem auch der Loyalität bzw. der Interessen, die jemand verfolgt.
Schauen wir uns mal in einem Schaubild an:
- Am besten geht man immer vom Wort aus: beim Quellenwert geht es um den Wert einer Quelle.
- Dabei ist zu unterscheiden zwischen dem „Vorab-Quellenwert“,
- der sich zum Beispiel durch die Kompetenz
- oder die Interessen bzw. Loyalitäten (Abhängigkeiten) des Verfassers ergeben.
- Auch die räumliche
- oder zeitliche Distanz zum Geschehen können den Quellenwert einschränken.
- Eine Rückschau kann aber auch zusätzliche Einsichten bringen, indem darauf eingegangen wird, was aus einer Sache geworden ist.
- Ansonsten ist wichtig, mit welcher Fragehaltung man an die Quelle herangeht: Wenn man beim Aufräumen des Daches einen Liebesbrief der Urgroßmutter findet, hat man viele Fragen, die die Quelle dann beantwortet.
Dieser Umgang ist vor allem für den Geschichtsunterricht in der Schule typisch, weil es es um das Üben der kompletten Erfassung von Quellen geht. - In der Praxis vor allem der Wissenschaft ist es aber meistens so, dass Quellen gezielt zu einer vorher festgelegten Fragestellung ausgewertet werden. Diese Art des Umgangs spielt mehr im Studium und im Wissenschaftsbetrieb eine Rolle.