Schnell durchblicken bei Werfels Gedicht „Blick – Begegnung“ – mit Aktualisierungsidee (Mat4778)

Worum es hier geht:

Werfels Gedicht „Blick – Begegnung“ zeigt das schnelle Aufflammen der Liebe, dann die Unentschlossenheit nach dem ersten Enthusiasmus und schließlich die Verschiebung auf eine Zukunft, die dann nicht mehr kommt.

Kurzvorstellung des Gedichts:
Das Gedicht ist ähnlich kurz und syntaxarm wie die Gedichte von August Stramm, allerdings ohne extreme Neologismen, als neue Wörter, deren Sinn sich nur mühsam erschließt.
Hier geht es ganz klar um das, was im Titel steht: einen Blick und eine sich daraus ergebende Begegnung, die sich gefühlsmäßig stark steigert, bis man das Gefühl hat, seit „Sternenzeiten“ zueinander zu gehören. Aber man meint auch: „Noch, noch ist es Zeit“, verzichtet also auf schnelle und vielleicht endgültige Bindung – und macht dann die Erfahrung des „Nie mehr“. Es gibt also keine zweite Chance bei Unentschlossenheit.

Klausurbedeutung: @
(Die Anzahl der @-Zeichen macht unsere Einschätzung der Klausurbedeutung sichtbar – wie die Sternchen bei Hotel-Bewertungen!)

Das Gedicht ist sehr kurz und von daher für eine Klausur weniger geeignet. Umso schöner ist es, über solche Kurz-Kontakte zu diskutieren und sich die Frage zu stellen, ob mehr möglich war oder eben der Kontakt deshalb kurz war, weil eben nicht mehr möglich war.

Anregung:
Man könnte die Aussage des Gedichtes und die Bausteine, die zu ihr führen, mal versuchsweise aktualisieren, d.h. in die Sprache und Erfahrungswelt junger Menschen von heute zu „übersetzen“.
Als kleine Einstiegshilfe:

Ich sah sie
und war gleich bei ihr.
Wir redeten, tranken, waren glücklich.
Und dennoch:
Am Morgen nur noch
die üblichen Floskeln
und viel Schweigen
aber noch keine Aufgabe.
Aber wir wollten
alles Weitere
der Zukunft überlassen.
Aber die kam nicht mehr.

Weitere Infos, Tipps und Materialien 

https://textaussage.de/weitere-infos