Sisyphos und seine Bedeutung für uns heute (Mat1321 )

Was hat uns jemand wie „Sisyphos“ heute noch zu sagen?
  • Eigentlich muss man nur zwei Dinge über die antike Sagenfigur Sisyphos wissen:
    • Zum einen, dass er allerlei Gutes in seinem Leben anrichtete, so zum Beispiel die Stadt Korinth gegründet haben soll.
    • Andererseits nutzte er seine Schlauheit auch, um sich mit den Göttern anzulegen, besonders mit Zeus.
  • Zum Verhängnis wurde ihm schließlich, dass er auch den Totengott Hades überlistete. Das gelang – und so konnte er bis zu seinem natürlichen Lebensende fröhlich vor sich hin leben.
  • In der Unterwelt war dann aber Schluss mit lustig, da rächte sich der Totengott, indem er Sisyphos immer wieder einen Steinblock einen Berg hinaufrollen ließ. Waren beide dann oben angekommen, rollte der Stein zurück und alles begann von vorne.
  • Was kann uns dies nun heute noch sagen ?
    • Zum einen, dass außergewöhnliche Klugheit sowohl für positive wie auch für negative Dinge eingesetzt werden kann.
    • Wobei dieses „negativ“ in diesem Falle nur aus der Sicht der Götter negativ war. Eigentlich hat Sisyphos ja etwas Gutes, wenn er dafür sorgte, dass Zeus‘ Untaten nicht ohne Folgen blieben.
    • Damit sind wir beim Kern des Ganzen: Für die Griechen waren die Götter Instanzen, von denen man sich besser fernhielt. Die Opfer brachte man ihnen eher, um sie ruhig zu stellen. Ansonsten gibt es tausend Geschichten, die zeigen, wie die Götter zum Teil sehr willkürlich in das Leben der Menschen eingriffen.
    • Deshalb steht Sisyphos auch für so etwas wie Schicksal: So wie er den Göttern ins Gehege kam, so legen wir uns gewissermaßen mit dem Schicksal an – nur, dass es uns dabei wie Kafkas Protagonisten in dem Roman „Der Prozess“ geht: Wir wissen nicht (zumindest nicht immer), warum den einen dieses Schicksal trifft und den anderen ein ganz anderes.
    • Goethe hat das in seinem Gedicht „Das Göttliche“ sehr schön beschrieben und daraus letztlich den Schluss gezogen, der Mensch selbst sei aufgefordert, im Leben das Edle, Hilfreiche und Gute zu vollbringen – von selbst komme es nicht.-
  • Man sieht hier sehr schön, wieviel Nachdenk-Potenzial diese alten Sagen noch heute enthalten und wie gut man über sie diskutieren kann.
  • Wenn dann daraus noch etwas Gutes entsteht, umso besser.

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