Thema „Kommunikation“: Fragen unserer Nutzer und Antworten (Mat4782)

Frage: Unterschied zwischen: Buchvorstellung und Brief an den Autor

Wo ist da eigentlich der Unterschied?

Wir gaben folgende Antwort:

Natürlich überschneiden sich die beiden Varianten, das hast du ganz richtig erkannt. Der entscheidende Unterschied liegt im Adressaten. Bei der Buchvorstellung richtest du dich an deine Mitschüler und versuchst, ihre Interessen zu berücksichtigen. Auch musst du natürlich den Inhalt vorstellen. Das musst du beim Brief an den Autor natürlich nicht. Der dürfte sein Buch wohl kennen 😉 Dort versuchst du dich auf den einzustellen, der das Buch geschrieben hat. Versuch dich mal in dessen Situation zu versetzen. Dann wirst du wohl mit Positivem beginnen und ganz langsam und vorsichtig zu Dingen kommen, die du nicht verstanden hast oder die du dir besser wünscht.

Beispiel 1:

Vielleicht kennt ihr den alten Spruch: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht.“

Selbst wenn das richtig ist, wäre das eine traurige Wahrheit, denn sie stempelt Menschen endgültig ab, gibt ihnen keine Chance auf Besserung.

Dass es auch anders geht, kann man an dem Roman sehen, den ich euch jetzt vorstellen will.

Da geht es um einen Oberstufenschüler, der immer mehr ins kriminelle Milieu absinkt, dann aber glücklicherweise das richtige Mädchen findet, das ihm hilft, da wieder rauszukommen.

Natürlich gibt es jede Menge Probleme, am Ende aber schafft er es – sonst würde es auch keinen Spaß machen, euch das Buch vorzustellen.

Es geht um …

Dann kommen Autor und Titel.

Beispiel 2:

Sehr geehrter Herr Superautor (natürlich durch den echten Namen ersetzen ;-),

als ich letztens in einer Buchhandlung Ihren Roman „Niemals ist es ganz zu spät“ sah, gefiel mir gleich das Cover und überhaupt die Aufmachung der Titelseite. Glückwunsch zu Ihrem Verlag.

Auch Inhalt und Schreibweise haben mir sehr gut gefallen. Vor allem die Stelle, an der Laura dann doch von Ben erfahren muss, dass er kein unbeschriebenes Blatt ist. Eine tolle Idee, das ganz natürlich in eine Personenkontrolle einzubauen – nur, weil die beiden mit dem Fahrrad durch dei Fußgängerzone gefahren sind. Anschließend das sehr überzeugende Hin und Her der Gefühle und Gedanken.

Ich war dann ein bisschen enttäuscht, als es um die Vorstellung Bens in Lauras Familie ging. Dort ging meiner Meinung alles viel zu glatt – hier wäre es doch einfach gewesen, wenn im Roman auch stehen würde, dass Laura den Kampf vorher schon hatte und Sie nicht das gleiche Problem ein zweites Mal präsentieren wollten. Sie gehen, es geht gar nicht um Kritiik, sondern Sie sollen nur sehen , dass Sie auch aufmerksame und mitdenkende Leser haben. Für mich wäre es natürlich jetzt toll, wenn Sie mir auch antworten würden – denn ich stehe in Deutsch leider nur 3- und da wäre es schon toll, wenn ich zeigen könnte, dass ich sogar „Kontakte in die Literaturszene“ habe – die vier Wörter habe ich übrigens einem Zeitungsbericht entnommen – aber ein bisschen übertreiben darf man ja wohl 😉

 

 

 

Das Folgende ist ein Auszug aus unserem E-Book zum Thema. Dort gibt es noch viel mehr Fragen, die auch beantwortet werden. Erhältlich für wenig Geld ist es zum Beispiel hier.

Kapitel 23: Fragen und Antworten

So schön ein Buch auch ist – manchmal ist man froh, wenn man noch einmal ganz konzentriert Antworten zu wichtigen Fragen bekommt. Wir versuchen, dabei möglichst alphabetisch vorzugehen. Ansonsten hilft in einem E-Book ja auch die Suchfunktion – ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Beurteilung einer Kommunikation – Wie macht man das?
Als erstes klärt man die Voraussetzungen. Wie sieht die Situation aus, in der es losgeht. Wichtig ist dabei: Gibt es einen Konflikt? In welchem Verhältnis stehen die Beteiligten zueinander? Ist der eine dem anderen übergeordnet, hat also mehr Macht? Oder weiß bzw. kann er mehr?
Dann geht es um die Entwicklung des Gesprächs: Wer verhält sich eher sachlich, ist um einen Kompromiss oder eine gute Lösung bemüht? Wer verschärft dagegen den Ton?
Wie sieht der Schluss aus? Ist eine Lösung erreicht worden oder droht eine neue Stufe der Eskalation?

Beziehungsaspekt: Welche Rolle spielt er in der Kommunikation?
Einer der größten Fehler im Bereich der Kommunikation ist, nur auf die Dinge zu achten, die gesagt werden. Wichtig ist auch, wie miteinander gesprochen wird und was das über die Beziehung zwischen den Menschen aussagt.

Nehmen wir das Beispiel zweier Schüler, die sich morgens vor dem Unterricht auf dem Schulhof treffen. Der eine klatscht den anderen ab und fragt: „Alles klar?“  Was damit auf jeden Fall klar ist: Die beiden haben ein recht gutes Verhältnis zueinander, das sich auch körpersprachlich ausdrückt.

Etwas anders sieht es aus,  wenn einer auf die Ablehnung einer gemeinsamen Freizeitaktivität mit der Bemerkung reagiert: „Du immer mit deiner blöden Arbeit.“ Hier merkt man deutlich, dass durchaus eine engere Beziehung vorliegt.  Sie hat aber im Unterbereich anscheinend einen wunden Punkt, der hier deutlich wird.

Neben solchen Phänomenen innerhalb von Gesprächen gibt es natürlich auch einen Beziehungsaspekt, der von außen in ein Gespräch hineinwirkt. Das ist zum Beispiel gegeben, wenn ein Kind seine Mutter anbettelt: „Kann ich nicht einmal abends noch einen Film zu Ende gucken?“ Da ist zum einen eben eine recht intensive Bitte spürbar, die damit zusammenhängt, dass die Mutter in dieser Frage noch das Sagen hat. Andererseits macht das „nicht einmal“ deutlich, dass das Kind an der Stelle schon etwas gereizt ist.

Entwicklung der Kommunikation in der letzten Zeit – ist alles schlechter geworden?
Wie immer, ist es sehr problematisch, allgemeine Feststellungen zu treffen nach dem Motto: Irgendetwas ist schlechter geworden. Meistens muss das differenziert werden, so wie auch bei dieser Frage.

Auf der einen Seite sind bestimmte sprachliche Fähigkeiten sicherlich bei vielen Menschen geringer geworden. Das hängt mit verstärkter (passiver) Mediennutzung und zum Beispiel weniger intensiver Lektüre zusammen.

Auf der anderen Seite ist die Kommunikation auch vielfältiger und intensiver geworden. Dies sieht man alleine schon daran, wie intensiv der Austausch etwa über WhatsApp und ähnliche Nachrichtendienste erfolgt.

Auch die Kommunikation über Körpersprache ist im Vergleich zu früher intensiver und vielfältiger geworden. Man ist in höherem Maße bereit, Gefühle zu zeigen. Auch die Bereitschaft, die gemeinsame Kommunikation selbst zum Thema zu machen (sogenannte „Metakommunikation“) ist selbstverständlicher geworden.

Erfolg bei der Kommunikation – wie gelingt sie?
Maßgeblich ist zunächst einmal die Frage, was man unter Erfolg versteht. Wenn man jemanden nur überreden will, dann sollte man sicherlich alle Tricks nutzen, mit denen man jemanden gewissermaßen sprachlich „aufs Kreuz legen“ kann.

Will man dagegen jemanden überzeugen, sollte man sich zum einen gute Argumente und anschauliche Beispiele überlegen. Wichtig ist aber auch, den anderen bei seiner Position abzuholen. Dazu gehört etwa, dass man erst mal Verständnis für ihn und seine bisherige Meinung äußert und erst dann versucht, zu einer anderen Sichtweise überzugehen.

Weitere Infos, Tipps und Materialien 

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