Thore Maatmann, „Man muss sich auch mal Luft machen“ (Mat396)

Worum es hier geht:

In der Kurzgeschichte von Thore Maatmann geht es um einen Angestellten, der sich täglich über seinen Chef ärgert.

Als es einmal besonders schlimm wird, legt er abends auf einer privaten Geburtstagsfeier gegenüber einem wildfremden Menschen richtig los – um dann am Ende festzustellen, dass es sich um den neuen Vorstandsassistenten seiner Firma handelt.

Kurz-Info zu Thema und Inhalt
Es geht um Probleme, die jemand mit seinem Chef hat und über die er dann auch offen auf einer privaten Party spricht – nur um dann festzustellen, dass es sich bei seinem Zuhörer um den neuen Assistenten seines Chefs handelt.

Inhaltsangabe:
in der Geschichte  geht es um einen Angestellten,  der sich schon seit längerer Zeit über seinen Chef geärgert.  Als es mal besonders schlimm wird, ist er froh, dass er auf einer privaten Fete abends einem wildfremden, aber sehr geduldigen Mitmenschen, seinen ganzen Ärger erzählen kann.  Er achtet zwar darauf, dass er keinen Namen nennt, erfährt dann aber am Ende, dass es sich bei dem Unbekannten um den neuen Assistenten seines Chefs handelt, der in der Woche drauf sein neuen Job antreten wird.

Bedeutung der Geschichte: -> Was zeigt die Geschichte?

  1. Die Geschichte zeigt zum einen die Probleme, die es in jedem Betrieb  zwischen einem Angestellten und seinem Chef geben kann.
  2. Sie macht ebenso deutlich, dass man sich auch mal Luft machen muss und dann froh ist, auf geduldige Zuhörer zu stoßen.
  3. Das Besondere an der Geschichte ist, dass es unglückliche Zufälle gibt, bei denen alle Vorsichtsmaßnahmen einem nur eine Atempause geben.
  4. Dann wird sich herausstellen, ob man es mit einem anständigen Menschen zu tun gehabt hat, der Privates von Geschäftlichem trennt –  oder ob er die Situation zu seinen Gunsten ausnutzt.

Anmerkungen zu einem Schaubild:
Das Schaubild zeigt die Entwicklung von allgemeinem Ärger über die Zuspitzung in Richtung Wochenende hin zur vermeintlichen Entspannung in einem netten Gespräch mit einem geduldigen Zuhörer auf einer Fete.
Entsprechend ändern sich auch die Farben vom eher düsteren Braun über ein sich anbahnendes Grün bis hin zu einem richtig hellen Farbton.
Dann kommt der giftig-gelbe Moment der Frage, die das Entsetzen auslöst, als erkannt wird, dass das Gegenüber der Assistent des angeblich so schlimmen Chefs ist, der ihn auch noch ganz anders erlebt hat.

Inwiefern und inwieweit handelt es sich um eine Kurzgeschichte?

  1. Der direkte Einstieg ist typisch für eine Kurzgeschichte.
  2. Das Ende ist auch klassisch offen: Man weiß nicht, ob dieser neue Assistent Privates von Beruflichem wird trennen können oder ob er die neuen Erkenntnisse gegen den nutzt, der sich da offenbart hat. Sein Chef dürfte sich jedenfalls freuen, wenn er entsprechende Insider-Informationen über die Einstellung seines Angestellten bekommt.
  3. Für beide stellt diese Kurzgeschichte einen „Ausriss“ aus ihrem Leben dar.
  4. Ganz besonders gilt das natürlich für Tim, dessen Schicksal sich an diesem Abend entscheiden kann. Aber das gilt auch für Sven, der jetzt vor der Entscheidung steht, wie er mit der Situation umgehen soll, und dabei einen Schritt in Richtung Charakter oder Kampf aller gegen alle in der Berufswelt machen kann.
    Damit ist in der Geschichte auch ein Wendepunkt gegeben.
  5. Im Unterschied zu einer Parabel präsentiert die Geschichte einfaches Alltagsgeschehen.

Anmerkungen zum Einsatz als Klassenarbeit.
Die Geschichte lässt sich gut einsetzen, vor allem, wenn sie am Ende mit der Frage verbunden wird, wie beide mit der Situation umgehen könnten.

Ideen zum Einsatz im Unterricht
Zum Beispiel könnte die Frage gestellt werden, inwieweit es auch für einen Schüler solch heikle Situationen geben kann. So könnte zum Beispiel jemand zufällig etwas mitbekommen, was ihn nichts angeht. Aber dann steht er auch vor der Frage, ob er es anderen weitererzählen soll oder nicht.

Weitere Infos, Tipps und Materialien 

https://textaussage.de/weitere-infos